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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Brüstung und blickten auf den Strand hinunter. Der Turm war lediglich vier oder fünf Stockwerke hoch; aufgrund seiner schmalen Bauweise und der exponierten Lage auf der Felsspitze vor der Steilwand wirkte er jedoch schwindelerregend hoch. Die steilen Stufen, die zu dem fast ebenso steilen Serpentinenweg hinunterführten, verstärkten noch das Gefühl von großer Höhe.
    Dem stand allerdings das Wissen entgegen, sich nicht weit über dem abfallenden Strand zu befinden, und daher wirkten die aus Holz erbauten Vorgebäude erstaunlich nah. Es war, als betrachtete Jim die Gebäude durch ein Teleskop und alles andere aus der trügerischen Höhe des Turms.
    Der steinige Strand, über den die Wellen züngelten, bildete den Abschluß der tiefsten Einkerbung einer kleinen Bucht. Die Felswand hinter der Burg war meerwärts gekrümmt, wie zwei Hörner, welche die beiden Landzungen bildeten. Die höchsten Stellen dieser Landzungen lagen etwas höher als das Dach der Burg. Soweit man sie überblicken konnte, waren sie nahezu kahl, abgesehen von der spärlichen Vegetation und ein paar grasenden Schafen.
    Das Mittelmeer lag so friedlich da wie seit Jims Ankunft auf Zypern; die blaue Wasserfläche erstreckte sich bis zum gekrümmten Horizont, und die Segel, die Jim gleich zu Anfang aufgefallen waren, passierten die Küste.
    »Ich rechne mit nicht weniger als zwei großen Galeeren mit jeweils zweihundert Bewaffneten an Bord«, bemerkte Sir Mortimor an Jims rechter Seite. »Somit hätten wir es einschließlich der Besatzung mit etwa fünfhundert Kämpfern zu tun. Sie werden an Land gehen, das Dorf brandschatzen, jeden töten, dessen sie habhaft werden, und sich anschließend der Burg von dort oben her nähern. Dabei werden sie feststellen, daß der Überhang der Felswand es unmöglich macht, uns mit schweren Steinen zu bewerfen. Außerdem ist das Gras dort schlüpfrig, und der Boden fällt steil zum Rand hin ab. Wenn sie das versuchen sollten, werden sie lediglich ein paar Männer verlieren.«
    »Werden sie griechisches Feuer dabeihaben?« erkundigte sich Brian.
    »Griechisches Feuer ist in Konstantinopel noch immer ein streng gehütetes Geheimnis«, sagte Sir Mortimor. »Nein, das haben sie bestimmt nicht dabei. Auch keine Bombarden, wenngleich nicht auszuschließen ist, daß sie über Pulver verfügen, und damit könnten sie versuchen, den Turm an seiner Basis zu beschädigen. Allerdings sind die Mauern mindestens einen halben Meter dick, an manchen Stellen sogar bis zu drei Meter. Mit Pulver hat man es auch früher schon versucht, ohne etwas damit auszurichten. Wie ich schon sagte, werden sie das Dorf brandschatzen, und natürlich werden sie versuchen, die Treppe zu erklimmen und sich durch den Haupteingang Einlaß zu verschaffen.«
    »Das dürfte ihnen übel bekommen«, bemerkte Sir Brian.
    Sir Mortimor nickte.
    »Dabei werden sie schwere Verluste erleiden; aber wenn sie es lange genug versuchen, könnten sie das Tor möglicherweise überwinden. Sollten sie die Burg tatsächlich stürmen, werden wir sterben. Daher werden wir im letzten Moment eine Entscheidung treffen müssen - das heißt, ich werde sie treffen, meine Herren. Bei allem Respekt vor Eurer Erfahrung im Kriegshandwerk, aber dies ist meine Burg, und ich werde auf die Art kämpfen, die ich für die beste halte. Wenn sie das Außentor und das brennende Öl überwunden haben und es den Anschein hat, als würden sie das Innentor jeden Moment durchbrechen und ins Burginnere vordringen, müssen wir einen Ausfall machen.«
    »Ha!« meinte Brian.
    »Es gibt einen Geheimgang, der ein Stück weiter am Strand mündet«, fuhr Sir Mortimor fort. »Abgesehen von den kampffähigen Dorfbewohnern verfügen wir in der Burg über einhundertvierzig Kämpfer. Mit einhundert dieser Kämpfer werden wir den Angreifern entweder in den Rücken fallen oder sie unerwartet des Nachts angreifen, wenn sie den Rest zurückgezogen haben, da sie meinen, wir wären in der Burg eingeschlossen, und sie könnten die Angelegenheit ohne Hast und Eile zu Ende bringen. Wenn wir Glück haben und die meisten im Schlaf überraschen, fügen wir ihnen auf diese Weise so große Verluste zu, daß sie meinen werden, wir seien ein Verstärkungstrupp aus Episkopi oder der Umgebung. Dann werden sie sich zu den Galeeren flüchten.«
    »Ich wüßte gern«, wandte Brian sich an den hochgewachsenen Ritter, »an welcher Seite der Burg der Geheimgang endet.«
    Sir Mortimor lächelte frostig auf ihn hinunter.
    »Es schadet

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