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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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»Wären die Piraten nicht getötet worden, dann hätten eben Sir Mortimor und seine Männer dran glauben müssen -und Ihr wahrscheinlich ebenfalls. Jetzt aber laßt uns essen und trinken und über angenehmere Dinge reden.«
    Jim verspürte auf einmal einen Lufthauch im Nacken, und im nächsten Moment stellte ein grüngekleideter Bediensteter ein Tablett mit Gebäck und drei kleine Tassen mit tiefschwarzem Kaffee auf den Tisch. Für Kob gab es eine Tasse Milch, die dieser wie eine Katze auflappte. Die Wasserschüssel und die übrigen Gegenstände auf dem Tisch waren in dem Moment verschwunden, als der Bedienstete aufgetaucht war.
    Abu al-Qusayr nippte sogleich am Kaffee und probierte das Gebäck. Von seiner früheren Lektüre her erinnerte Jim sich vage, daß dies in diesem Teil der Welt guten Manieren entsprach. Der Gastgeber mußte als erster zugreifen, um zu zeigen, daß Getränke und Speisen nicht vergiftet waren.
    Jim hob seine Tasse an die Lippen; tatsächlich, es war äußerst starker Kaffee. Auch Brian kostete davon, dann setzte er die Tasse mit verwunderter Miene wieder ab. Da er bislang lediglich mit ausgewanderten Europäern zu tun gehabt hatte, war ihm auch nur Wein und Wasser angeboten worden. Allerdings bewahrte ihn seine gute Erziehung davor, eine Bemerkung zu dem bittersüßen Gebräu zu machen.
    »Ich bedaure, daß ich Euch keinen Wein anbieten kann«, sagte Abu al-Qusayr. »Ich habe keinen im Haus. Wie Ihr wißt, verbietet der Koran wahren Gläubigen, zu denen auch ich mich zähle, jede Form von Alkohol. Wie ich gehört habe, seid Ihr, Brian, auf der Suche nach dem Vater Eurer Verlobten, um diese endlich ehelichen zu können; und James hat Euch aus Freundschaft auf dieser Reise begleitet - wenngleich er ein wenig später aufgebrochen ist und Euch erst auf Zypern eingeholt hat.«
    »So ist es«, bestätigte Brian. Er hatte lediglich ein paarmal am Kaffee genippt, dafür aber bereits fünf kleine Kuchen verputzt. Jim fiel auf, daß diese auf magische Weise ebenso schnell ersetzt wurden, wie sie verspeist wurden. »Der Vater meiner, Dame begab sich auf einen Kreuzzug, wenngleich das heute nur noch wenige tun; er aber hoffte, das Glück werde ihm gnädig sein. Wir haben lange nichts von ihm gehört, doch dann berichtete uns ein heimkehrender Ritter, er sei in Palmyra gesehen worden, das von Tripolis aus wohl ein Stück weiter landeinwärts liegt.«
    »Das stimmt«, erwiderte Abu al-Qusayr, »Ihr findet es ein ganzes Stück Wegs jenseits der Berge. Allerdings liegt es noch auf der Strecke der Karawanenrouten, denn die Stadt wird vor allem von Händlern bewohnt. Vielleicht ist ihr Vater Händler geworden und bleibt deshalb dort. Wenn es ihm gutgeht, wird er vielleicht dort bleiben wollen.«
    »Wie kommen wir dorthin?« fragte Brian.
    »Ich glaube«, antwortete Abu al-Qusayr, »am besten wäre es, wenn Ihr Euch einer Karawane anschließen würdet, die Handelsgüter nach Palmyra und auch zu anderen Städten befördert. Der Weg führt durchs Gebirge, wo es im Moment gefährlich ist, da der Kasr al-Abiyadh oder der Weiße Palast seit einigen Jahren eine Brutstätte der Assassinen ist.«
    »Assassinen?« kam Jim Brians Frage um Sekunden zuvor.
    »Ja«, antwortete Abu al-Qusayr, »zumindest bezeichnen sie sich selbst als Haschaschinen; und ich würde nicht wagen, daran zu zweifeln. Natürlich sind es nicht die ursprünglichen Assassinen, die von Hassan ibn al-Sabbah begründet wurden, dem ersten >Alten Mann der Berge<. Vor fast dreihundert Jahren brachte er die in einem Tal in der Nähe Kazvins gelegene Burg Alamut in seinen Besitz. Alamut diente ihnen viele Jahre als Hauptquartier, bis die Mongolen sie einen nach dem anderen töteten. Schließlich fiel Alamut den Mongolen in die Hände, und die letzte Burg der Assassinen, Kahf in Syrien, wurde vor weniger als hundert Jahren eingenommen. Trotzdem lebt die Bruderschaft immer wieder von neuem auf. Den Namen ihres Großmeisters kenne ich nicht; ich weiß lediglich, daß er einmal ein Sufi war, einer der Orthodoxen, die Allah verehren, jedoch auf ihre eigene seltsame Weise. Er fühlte sich berufen, ein Isma'ili zu werden, und schloß sich den Isma'ilis an, den Haschaschinen oder Assassinen, wie Ihr sagen würdet. Allerdings wird die Karawane Waffen mit sich führen; und wenn Ihr Euch in ihrer Nähe haltet, habt Ihr gute Aussichten, unbeschadet nach Palmyra zu gelangen.«
    »Das hört sich gar nicht so schwierig an«, meinte Brian. »Eine kleine Rauferei

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