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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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letzten Worte kaum noch. Seine Gedanken rasten. Er versuchte, eine Möglichkeit zu finden, wie er verhindern konnte, daß Hill verlor. Mit Sicherheit brauchte Hill mehr als Mut. Wenn Hill nicht gewann, dann hatten er und seine Freunde, einschließlich des kleinen Roberts, keine Aussicht, wieder lebend nach Hause zu kommen.
    Wenn Hill allerdings seinen Gegner besiegte, dann hätten sieeine gute Überlebenschance. Hill hatte von Jim als seinem ›Glück‹ gesprochen. Sicher würde er sein Glück nicht vernichten, wenn er gewann. Oder würde er sich plötzlich in die gleiche Art von König verwandeln, wie es der jetzige war, wenn er erst einmal die Robe und den Thron besaß?
    Wie dem auch sei, die Chancen standen für Jim und die anderen in jedem Fall besser, wenn Hill siegreich war.
    Als er die beiden beobachtete, die sich immer enger umkreisten, sah er jedoch, wie gering Hills Aussicht auf einen Sieg war. Es wurde immer offensichtlicher, daß Hill dem König körperlich nicht gewachsen war. Der König war nicht viel größer – es handelte sich nur um ein paar Zentimeter –, aber davon abgesehen entsprach das Verhältnis dem zwischen einem Mann und einem halbwüchsigen Jungen. Nicht nur, daß die Muskeln des Königs massiger waren, auch seine Bewegungen wirkten geübter und sicherer. Hill mußte das ebenfalls wissen, dachte Jim. Brian hatte recht – Hill hatte Mut.
    Eben hatten die beiden Gegner sich einander so weit genähert, daß sie ein paar langsame, aber kräftige Schwinger mit ihren offenen Händen austauschen konnten.
    Überraschenderweise hielten die beiden beim Zuschlagen die Finger gerade zusammen. Brian dagegen hatte der König mit der Rückseite seiner Hand wegwischen wollen. Jim dachte, daß die beiden ihre Hände so benutzten wie Brian sein Schwert – als wären die Hände selbst Waffen, die vom Rest des Körpers geführt wurden. Seltsam wirkte jedoch die Langsamkeit der Schläge, so als ob die Hände so schwer wären, daß es Mühe bereitete, sie zu bewegen.
    Wenn dies zutraf – wenn die Hände wirklich so fest und schwer waren, wie sie aussahen –, dann könnte ein Schlag damit verheerend sein. Andererseits waren die Körper von Hill und dem König vermutlich aus dem gleichen Material und könnten dann beträchtliche Schläge einstecken.
    Nichtsdestotrotz war Hill eindeutig im Nachteil. Jim sah, wie ein Schlag von Hills rechter Hand den Körper des Königs dort verfehlte, wo das bißchen Schulter in den Hals überging, Hill hingegen sich unter einem Schwinger gegen den Kopf nur ducken konnte, während beide mit ihren Füßen fest in den Boden gepflanzt einander gegenüberstanden. Der König hatte eine bedeutend größere Reichweite.
    Jim war nervös. Bei all der Aufregung hatte der König offenbar bislang den Schutz noch nicht bemerkt. Damit konnte Jim wenigstens von seiner eigenen Magie Gebrauch machen. Wenn er sie einsetzte, um Hill zu helfen, würde er es so anstellen müssen, daß Hill nichts davon bemerkte. Sein gesunder Menschenverstand sagte ihm, daß anderenfalls der Ausgang des Zweikampfes nach Wurzel-Regeln null und nichtig erklärt werden könnte. Die Magie wäre verschwendet und der König bliebe immer noch auf dem Thron.
    Dann fiel ihm ein, wie einfach es wäre, unbemerkt einzugreifen. Er mußte den König nur stolpern lassen, wenn er zu einem seiner gewaltigen Schwinger ausholte, und es Hill überlassen, die gute Gelegenheit auszunutzen. Jim konzentrierte sich auf den größeren Wurzel, als dieser den Arm zurücknahm. Er visualisierte.
    Nichts geschah.
    Der Königs hatte mit der Hand weit ausgeholt und schwang sie nun in einem horizontalen Bogen nach vorn. Wieder duckte sich Hill unter den Schlag, aber der Wurzel war so langsam, daß er fast getroffen wurde.
    Hastig versuchte Jim erneut, Magie zu wirken. Nichts. Er probierte verschiedene Variationen. Es gelang nicht. Verzweifelt ging er in seine Anfangszeit als Magier zurück und versuchte einen Spruch zur Melodie des Yankee Doodle. Überhaupt nichts. Warum?
    »Revisionsabteilung«, flüsterte er. »Ist etwas mit meinem Konto nicht in Ordnung?«
    »Ich werde Euch mit der Kreditabteilung verbinden, Jim Eckert«, dröhnte die unsichtbare Baßstimme, mit der Jim immer in Angelegenheiten seines Vorrats an magischer Energie zu tun hatte. »Schhhh!«
    Warum war diese Stimme nur so laut?
    »Seid versichert«, dröhnte die Stimme, »daß unsere Worte außerhalb des Schutzes um Euch herum nicht hörbar sind.«
    »Ich weiß das!« fauchte

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