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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Fälschung darstellte.
    Er und Angie hatten nur deshalb überlebt, weil sie das unfaßbare Glück hatten, großartige Freunde zu finden. Brian war auf Turnieren der Champion, und niemand war so loyal wie er. Dafydd ap Hywel war wahrscheinlich der Meister aller Meister – als Bogenschütze und Bogenbauer. Und Carolinus, Jims Lehrmeister in der Magie, der ihn wahrscheinlich schon seit langem durchschaut hatte, war einer der drei Magier der Kategorie Eins Plus, die es auf dieser Welt gab.
    Wenn Jim in den letzten Jahren etwas gelernt hatte, dann das, daß man in dieser Zeit Freunde brauchte, wenn man überleben wollte. Auf alle, die er gerade aufgezählt hatte, konnte er sich felsenfest verlassen. Aber es gab in England, um nicht zu sagen in dem Rest der Welt, noch unzählige andere.
    Da waren seine Bediensteten und Soldaten hier in der Burg. Er war nicht nur ihr Lord, sondern auch ein Magier. Es war seine Pflicht, die Bumps loszuwerden, von denen alle Burgbewohner annahmen, von ihnen eines Nachts aufgefressen zu werden.
    Aber er war seiner Pflicht nicht nachgekommen. Die Burgbewohner waren enttäuscht und würden bald sogar desillusioniert sein, was seine Person betraf. Er hatte in letzter Zeit bemerkt, daß sie sich, scheinbar um sein Behagen besorgt, in plumpen Vertraulichkeiten ergingen. Das war ein höchst ungewöhnliches Betragen von Bediensteten gegenüber ihrem Herrn.
    Es war sein Fehler. Er hatte es nicht über sich gebracht, die üblichen harten Strafen wie Auspeitschungen für kleinere Sünden anzuordnen. Er hatte zuviel mit ihnen gesprochen, sich mit ihnen gemein gemacht. Die Bediensteten erwarteten, ihren Herrn und Beschützer fürchten zu müssen. Wie konnte er sonst jemand sein, der in der Lage war, sie gegen ihre Feinde zu verteidigen? Freundlichkeit war weniger wichtig.
    Daher hatten sie ihm niemals wirklich erlaubt, ihr Freund zu werden. Er hatte sich erst zu beweisen. Es war ihre Pflicht, wenn nötig für ihn zu sterben. Es war seine Pflicht, ihnen Tag für Tag zu beweisen, daß er es auch wert war. Ihre zur Schau gestellte Sorge könnte immerhin nur vorgetäuscht sein. Und wenn es so war, warum dann?
    Jim fürchtete, die Antwort zu kennen.
    Plötzlich merkte er, daß er vor der Tür des Zimmers stand, das gewöhnlich Carolinus überlassen wurde, wenn er auf Malencontri weilte. Er trat ein und sah, daß Brian bereits durch eine der zwei Schießscharten in den Burghof hinunterschaute.
    »Ein emsiger Bursche«, sagte Brian, während er sich zu Jim umdrehte, der die Tür hinter sich schloß. »Ich habe diesen Wappenschild tatsächlich nie zuvor gesehen. Vielleicht hat ihn mal jemand mir gegenüber erwähnt. Ich habe das Gefühl, daß da etwas war. Vielleicht habe ich den Namen des Mannes schon mal gehört. Broadbent? Nein, das ist er nicht. Nun, es wird mir schon wieder einfallen.«
    Brian wurde unterbrochen, als sich die Tür erneut öffnete. Meisterin Plyseth segelte mit einem Weinkrug, einem Krug mit Wasser und vier Gläsern herein, dichtauf gefolgt von May Heather, die eine Platte mit Küchlein trug. Die Frau und das Mädchen strahlten die Ritter an. Sie brachten ihre Last zum Tisch und stellten sie darauf ab, knicksten und entfernten sich dann rückwärts gehend. Sie lächelten dabei die ganze Zeit, so daß Jim sich fragte, ob sie das auch nach dem Schließen der Tür noch täten.
    Noch während die Tür sich schloß, verstand Jim endlich: May Heather erhielt eine Unterrichtsstunde von Meisterin Plyseth. Dies mußte eine Demonstration gewesen sein, wie man einem Lord und seinem Gast einen Imbiß und Getränke serviert.
    Komisch war daran nur, daß ihm sonst nicht so serviert wurde. Soweit Jim sich erinnerte, hatte Gwynneth ihn noch nie derartig angestrahlt, während sie auftrug. Im Gegenteil, wenn sie ihm jemals selbst ein Essen servierte, dann setzte sie es mit einer sehr entschiedenen Geste auf dem Tisch ab, als wollte sie sagen, daß er gut daran täte, zu essen und es sich auch schmecken zu lassen. Schließlich war das Essen gut für ihn.
    Brian schien nichts davon bemerkt zu haben. Er stopfte sich bereits eins der Küchlein in den Mund und schenkte Wein ein.
    »Nun ja«, sagte er, während er sich auf eine Ecke des Bettes setzte und den einzigen bequemen Stuhl des Zimmers Jim überließ, »es spielt keine Rolle. Wir werden seinen Namen noch früh genug erfahren, wenn nämlich Euer Verwalter hochkommt und Euch von dem Gast erzählt.«
    Da Brian den Stuhl so offensichtlich ihm überlassen hatte,

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