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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Glas abzulehnen.«
    »Ja? Ach…« Brians hochgezogene Augenbrauen senkten sich, als er langsam begriff. Seine Hand schloß sich um das Weinglas. »Ja, wirklich, James. Höchst unhöflich!«
    Er nahm einen langen Zug, und sein Gesicht erstrahlte in plötzlicher Seligkeit.
    »Aaahh!« Langsam und genüßlich ließ er den Atem entweichen.
    »Ihr sagtet gerade, daß etwas ganz und gar nicht in Ordnung sei«, versuchte Jim den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen.
    »In der Tat.« Für einen Augenblick zog wieder eine Gewitterwolke über sein Gesicht. »Wie dem auch sei, ich sollte Euch nicht mit meinen Sorgen behelligen, James…«
    »Aber nein, nur zu, Brian.«
    »Bei meiner Seele, das ist typisch für Euch, James. Ich kann nicht verhehlen, daß ich halb und halb die Absicht hatte, mit Euch zu sprechen, als ich herüberritt. Aber es fällt mir nicht leicht. Ich werde den Mann, wenn alles gutgeht, in einigen Wochen ›Vater‹ nennen. Aber ich schwöre Euch, daß ich mit ihm nicht unter dem gleichen Dach leben werde.«
    Jim setzte ein angemessen schockiertes Gesicht auf, aber das war gar nicht nötig. Die Worte sprudelten aus Brian nur so heraus.
    »Der Lord von Malvern ist ein schlimmer Gierschlund. Ich hatte erwartet, daß das Aufgebot für unsere Hochzeit schon vor langer Zeit bestellt worden wäre und daß wir schon letzten Monat verheiratet gewesen wären.
    Geronde und ich warten bereits seit Jahren, und ihr Leben war mehr als einmal in Gefahr, weil ich nicht an ihrer Seite weilte. Weil ich nicht da war, hat sie eine Narbe im Gesicht, die ihr dieser Höllenhund, der vor Euch auf Malencontri saß,
    beigebracht hat – Ihr erinnert Euch, als er versuchte, sie zur Heirat zu zwingen –, und diese Narbe trägt sie jetzt ihr Leben lang! Ich sage Euch, das ist fast mehr, als ein Mann ertragen kann, und dennoch gebe ich mich ihm gegenüber höflich!«
    Jim merkte, wie tiefes Mitleid in ihm aufwallte. Der Höllenhund, den Brian gerade erwähnt hatte, Sir Hugh de Bois de Malencontri, hatte sich seinen Weg in die reiche Malvernburg hineingelogen und genug Männer mitgebracht, um die Burg zu übernehmen.
    Geronde zur Heirat zu zwingen, war zwar illegal, da nur Gerondes Vater (oder der König, wenn ihr Vater für tot erklärt worden war) der Heirat zustimmen konnte. Aber Sir Hugh glaubte fest daran, daß es besser war, erst die Hochzeit zu feiern und dann die richtigen Leute dazu zu bringen, sie im nachhinein abzusegnen.
    Seine Erfolgsaussichten waren groß gewesen. Der König wollte trotz der Bemühungen aller seiner Ratgeber mit den Angelegenheiten seines Königreichs nicht behelligt werden. Er zog es vor, in Ruhe gelassen zu werden und die Reichsangelegenheiten sich selbst regeln zu lassen. Zudem hätte ein nettes Bestechungsgeld von Sir Hugh den König in seinen Ansichten bestärkt.
    Jim machte sich eine geistige Notiz, demnächst einmal mit Carolinus, dem Meistermagier, darüber zu reden, ob man mit Magie nicht die Narbe aus Gerondes bemerkenswert kleinem, zartem und hübschem Gesicht entfernen konnte.
    Jim hatte sich so an die Fassung gewöhnt, mit der Geronde die Entstellung hinnahm, daß er die Narbe überhaupt nicht mehr wahrnahm. Aber Geronde mußte sich ihres Makels immer bewußt sein, insbesondere, wenn sie auf jemanden traf, der sie noch nie gesehen hatte.
    »Vermutlich ist Sir Hugh mittlerweile tot«, überlegte Jim. »Das letzte Mal, als wir ihn gesehen haben, lag er regungslos
    am Boden, außerhalb des Schutzes von Carolinus' magischen Stabes.«
    »Aber hinterher war er nicht mehr da, nachdem der verbrecherische Magier Malvinne von dem König und der Königin der Toten wie ein Gehenkter mit einem Seil hochgezogen wurde. Wir wissen es nicht mit Sicherheit. Aber wenn de Bois lebt und meinen Weg wieder kreuzt…«
    Brians Augen wurden starr, schienen sich auf etwas zu richten, das nur in seinem Geiste zu sehen war. Da war wieder der Falkenblick, aber nicht der eines Kriegers, der sich auf einen bevorstehenden Kampf freut. Den Ausdruck auf Brians Gesicht, der gewiß nichts Gutes verhieß, hatte Jim bisher nur selten gesehen.
    »Wie dem auch sei«, versuchte Jim das Thema zu wechseln, »Ihr habt gerade angedeutet, daß Sir Geoffrey sich aus irgendeinem Grund gegen Euch und Geronde gestellt hat?«
    »Es ist sehr freundlich von Euch, Geronde mit einzuschließen, aber Sir Geoffrey will allein mir Schwierigkeiten machen. James, er verlangt für Geronde einen Brautpreis – einen Brautpreis von achtzig Pfund! Könnt Ihr

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