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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Ich hatte diesen Hohlkopf unter meiner Aufsicht, aber ich habe ihn hier einen Augenblick lang allein gelassen. Ich habe ihn gerade in Eurer Kemenate gefunden, zu der er ohne Befehl gerannt war, nachdem er Alarm geschlagen hatte, um Euch persönlich zu warnen. Dann hat er in Eurer Kemenate auf Eure Rückkehr gewartet.«
    Yves hielt an und drehte seinen Gefangenen an den Haaren herum, so daß er durch eine der Schießscharten hindurchsehen konnte.
    »Und jetzt, Dummkopf!« sagte er mit gefährlich leiser Stimme. »Was siehst du draußen? Sag es uns!«
    Der Bewaffnete stammelte eine Sekunde wortlos herum, dann fand er seine Sprache wieder.
    »Sechs…«
    »WAS?« Yves riß ihn am Haar hoch, so daß der Bewaffnete schrie.
    »Vier – ich meine, nur vier Ritter in voller Rüstung. Das ist alles, Meister, M'lord, M'lady – nur vier haben ritterliche Schwertgehänge. Die zwei anderen sind zwar ähnlich gerüstet, haben aber gewöhnliche Schwertgehänge – vermutlich Knappen.«
    »Und was ist mit dem Rest?« fragte Yves nachdrücklich mit harter Stimme.
    »Zwanzig in leichter Rüstung, wie sie Bewaffnete tragen, Schwerter und Speere. Zehn berittene Bogenschützen.«
    Es herrschte einen Augenblick lang bedrohliche Stille, dann zog Yves den jungen Mann wieder an den Haaren hoch.
    »Aber da sind keine weiteren Kämpfer, Meister!« heulte das Opfer.
    Jim zuckte innerlich zusammen. Er hatte jedoch mittlerweile den Sinn dieser Praxis verstanden, daß man Untergebene nicht vor deren Untergebenen kritisierte.
    »Du sollst mir sagen, was du siehst! « sagte Yves gerade. »Dort sind noch zwanzig Leute auf Pferden, die du nicht erwähnt hast. Was ist mit denen?«
    »Diener und Pagen!« keuchte der Ärmste. »Diener und Pagen mit den zusätzlichen Waffen und dem Gepäck der Ritter und Knappen!«
    Yves gab den Burschen mit einem so kräftigen Schubs frei, daß er beinahe mit dem Kopf voran durch die Schießscharte gefallen wäre.
    »Bah!« machte Yves, dessen Tonfall plötzlich fast unbeteiligt klang. »Und was ist, wenn diese zwanzig in der Nacht in ihrem Gepäck Rüstungen und Waffen für sich selbst finden und uns morgen doppelt so viele Kämpfer gegenüberstehen?«
    Er wandte sich Jim und Angie zu.
    »Wie ich schon sagte, nehme ich die Verantwortung für diesen Fehler auf mich, mein Lord, meine Lady. Macht mit mir, was Euch beliebt. Wenn Ihr Euren Blick über die Mauer richtet, könnt Ihr erkennen, wer kommt, denke ich.«
    »Hmmm«, machte Angie, »das Wappen auf dem ersten Schild – gehört es nicht Sir John Chandos?«
    Jim sah ebenfalls hin. Der Schild des vordersten Ritters zeigte in der Tat ein goldenes Dreieck, das das Zentrum des Schildes einnahm. Die Basis des Dreiecks deutete nach oben und die Spitze nach unten. Der Rest der Schildoberfläche um den stilisierten Axtkopf herum war leuchtend hellblau oder blau, wie die Heraldiker dieser Welt die Farbe nennen würden.
     

Kapitel 41
     
    SIE GINGEN MIT SIR JOHN hoch in die Kemenate, wo sie ungestört reden konnten. Auf dem Weg dorthin erklärte Angie, warum sie ein Bankett veranstalteten und dieses nicht ohne Brian, Geronde und Dafydd beginnen konnten. Die Ritter, die Sir Chandos begleiteten, und er selbst würden natürlich ebenfalls an der hohen Tafel sitzen. Aber da die Halle voll war, konnten sie die Knappen und die anderen Begleiter von niederem Rang nicht einladen. Schließlich füllten die Burgbewohner fast den ganzen verfügbaren Platz aus. »Das würde ich auch nicht von Euch erwarten«, sagte Chandos, während sie die Turmtreppe hochstiegen. »Es ist sehr höflich von Euch, mich und meine Ritter einzuladen, wenn wir schon unerwartet eintreffen. Wenn Ihr hier eine private Feierlichkeit habt, dann möchte ich nicht stören…«
    Das täte er nicht im geringsten, versicherten Jim und Angie.
    »Ich bin erleichtert, das zu hören!« sagte Chandos. »Nach dem, was ihr mir erzählt, bin ich mit meiner Warnung zu spät gekommen – aber das ist gut so.« Die Gastgeber sahen ihn fragend an. »Es ist keine große Sache im Vergleich zu dem, was Ihr erlebt habt, aber dennoch bin ich über die Gelegenheit froh, sie Euch mitzuteilen«, sagte Chandos.
    Mittlerweile hatten sie die Kemenate erreicht und sich gesetzt. Diener hatten bereits einige Speisen und Getränke bereitgestellt.
    »Wie ich schon sagte«, bemerkte Chandos, nachdem er vom Wein gekostet und an einer kleinen Spezerei geknabbert hatte, die ›Henker‹ genannt wurde – warum, würde man nicht herausfinden, selbst

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