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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Burgbediensteten bereits…« »Ich wünschte«, sagte Angie, »ich wünschte wirklich, du würdest dir endlich diese fixe Idee mit den Bediensteten aus dem Kopf schlagen – und alle anderen ähnlich dummen Ideen gleich mit…« »Das ist nichts, was ich so leicht vergessen kann. Was würdest du sagen, wenn du hier mit einem Mal alle Freunde verlierst und dennoch weiter hier festsitzt? Diese Sache mit Robert und dem Wurzelkönig war Beweis genug, daß wir hier allein nicht überleben können. Und wenn die Bediensteten anfangen, mich zu durchschauen, wieviel länger kann es dann noch dauern, bis auch unsere besten Freunde die Wahrheit erkennen, selbst wenn sie sie vielleicht zunächst nicht wahrhaben wollen?« »Jim, das ist schlicht und einfach lächerlich! Das Ganze beruht auf etwas, das du in den Burgbediensteten zu sehen und zu hören meinst. Wenn du das wirklich alles glaubst, dann
    solltest du sie fragen, was sie über dich denken. Frage sie…«
    »Und ich habe dir gesagt…«
    Er wurde von einem furchtbaren Schrei, der von der
    Turmspitze kam, unterbrochen.
    »Zu den Waffen! Zu den Waffen! Fünf Ritter in, voller Rüstung und ein halbes Hundert Männer auf Pferden in leichter Rüstung kommen auf der Weststraße schnell auf uns zu…«
    Die restlichen Worte gingen in einem ohrenbetäubenden metallischen Hämmern unter – dem Alarmsignal.
    »Robert!« schrie Angie und wirbelte herum. »Er wird sich zu Tode ängstigen!«
    »Warte, Angie!« rief Jim. »Ich brauche dich bei mir, damit du hörst, was ich befehle…«
    Aber Angie hatte den Raum bereits verlassen und war auf dem Weg zu der Kammer, die mit einer neu errichteten Wand für Robert und seine Amme abgeteilt worden war. Fluchend eilte Jim hinter ihr her.
    Als er kurz nach ihr in Roberts Zimmer kam, hielt Angie das Kind an ihre Schulter gelehnt, klopfte ihm sanft auf den Rücken, als wollte sie ein Bäuerchen hervorlocken, und sprach
    beruhigend mit ihm: »Ist ja gut, ist ja gut…«
    »Aber M'lady…«, protestierte die Amme.
    »Unsinn!« sagte Angie. »Er versucht nur, tapfer zu sein.«
    Robert, der mit strählenden Augen Jim über Angies Schulter hinweg ansah, nahm den Daumen aus dem Mund und krähte fröhlich.
    »Angie«, sagte Jim, »ihm geht es gut. Und ich brauche dich, wenn ich die Befehle zur Verteidigung der Burg herausgebe. So, jetzt kannst du entscheiden, wo deine Pflicht liegt.«
    »Hier«, sagte Angie und gab Robert der Amme. »Ich denke, ihm geht es jetzt gut.« Sie wandte sich mit einem aufmunternden Lächeln zu Jim um. »So, was wolltest du nun?«
    »Komm mit«, sagte Jim.
    Er drehte sich um und ging voran zur Tür. Sie eilten den Gang entlang und dann die Treppen hinauf zum Turmdach.
    Es war leer. Das Alarmeisen zitterte immer noch und schwang im Wind leicht hin und her.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Jim ärgerlich. Er ging auf den Wehrgang zu, um sich die Lage selbst zu besehen, hielt
    aber inne, als er eine Stimme hinter sich hörte.
    »M'lord!«
    Die Stimme gehörte Yves Mortain, der zum Befehlshaber der Bewaffneten befördert worden war, nachdem der vorherige Meister – Theoluf – zu Jims Knappen aufgestiegen war. Wenn auch selten, so wurde doch manchmal ein Gemeiner in den Knappenrang erhoben.
    Brian hatte Theoluf vorgeschlagen. Jim war noch nicht lange genug auf Malencontri, um den jüngeren Sohn eines seiner Nachbarn als Knappen zu bekommen, wie es eigentlich der Brauch war. Davon abgesehen war Jim ohnehin nicht in der Lage, einen jungen Knappen aus dem Landadel auszubilden. Der Knappe würde ja mehr wissen als sein Herr, wäre aber sonst keine große Hilfe. Theoluf dagegen hatte sich schon unzählige Male nützlicher erwiesen als irgendein unerfahrener Halbwüchsiger.
    Und Theoluf hatte für seine alte Stellung Yves vorgeschlagen. Yves war ein schlanker, schwarzhaariger Mann, der dem Aussehen nach ein jüngerer Bruder von Theoluf hätte sein können. Wie dieser war er ein Veteran und hatte sich in seiner neuen Rolle sofort heimisch gefühlt.
    Als Jim und Angie sich nun umdrehten, sahen sie, daß Yves die Treppenstufen hinter ihnen hochgekommen war. Er zerrte einen Bewaffneten hinter sich her, der so jung war, daß der Flaum auf seinen Wangen gerade erst zu sprießen begann. Er sah völlig verschreckt aus. Der Bursche stolperte auf Zehenspitzen vorwärts, da Yves die kurzen Haare am Nacken mit eisernem Griff hielt und ihn daran hochzog.
    »M'lord, M'lady«, rief Yves, als er näher kam. »Verzeiht mir, das war mein Fehler.

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