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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ein Mensch ist, zur Rechenschaft gezogen werden?« Sicherlich würde er gleich wieder
    ausspucken, wie bei der Gerichtsverhandlung, dachte Jim.
    »Geht und sucht Euer Märchengold anderswo…«
    »Genug geredet!« Brian riß jetzt endgültig der Geduldsfaden. »Da Ihr alles bestreitet, mein Lord Cumberland, bezeichne ich Euch unter den Augen Gottes als Lügner und Betrüger – dem ich noch das Wort Feigling hinzufügen werde, wenn Ihr nicht Ritter genug seid, um mich meiner Worte wegen zu fordern. Und das werde ich allen edlen Herren gegenüber, denen ic h vom heutigen Tage an begegne, verkünden!«
    »Bei Gott…« Cumberlands riesige rechte Hand zuckte zur Hüfte, fand dort keine Waffe. Er ballte die Fäuste und wollte auf Brian losgehen.
    »Nein!« schritt KinetetE ein. »Hier wird es keinen Kampf und kein Blutvergießen geben. Carolinus, wollt Ihr – oder muß ich?«
    »Ich kümmere mich darum«, erwiderte Carolinus. »Robert de Clifford, seht mich an.«
    Der Graf blickte angestrengt in eine andere Richtung.
    »Robert de Clifford«, sagte Carolinus langsam, »Ihr werdet mich ansehen, ob Ihr wollt oder nicht.«
    Jim fühlte es. Sie alle fühlten es. Es würden nicht Teufel aus einer Feuerstelle sein, an die Simons Bewaffnete sich später am besten erinnern sollten, sondern dieses hier, das einzige, das sie niemandem würden beschreiben können, der hier und jetzt nicht dabei war. Jim befand sich jetzt schon mehrere Jahre in diesem vierzehnten Jahrhundert, wirkte selbst Magie und hatte andere Magie erfahren, aber nie hatte er etwas wie das erlebt, das ihn nun berührte – sie alle berührte.
    Macht erfüllte die Halle und hielt alle belebten und unbelebten Dinge darin in ihrem Bann. Die Augen des Grafen blickten tief in die von Carolinus.
    »Wir Magier«, sagte Carolinus gelassen und ruhig zu ihm, »haben unsere eigenen Regeln. Und tatsächlich ist die Kraft, die wir gebrauchen, nicht geeignet, jemanden zu verletzen – außer in besonders geschulten Händen. Es gibt einige wenige Magier wie mich oder KinetetE, die in ihren Studien weiter gelangt sind als die meisten Kollegen. Nun, wir wissen, daß es auch noch andere Arten von Magie gibt, und wir sind daher nicht mehr an die Regel gebunden, daß mittels Magie niemand verletzt werden dürfe…«
    Er machte eine Pause. Er und der Graf sahen sich an.
    »…Robert de Clifford Plantagenet«, fuhr Carolinus fort, »ich wollte das nur erwähnen. Ich drohe Euch nicht. Aber von jetzt an werdet Ihr die Wahrheit sagen, wenn Ihr gefragt werdet. Also, seid Ihr für die Gruppe Plünderer verantwortlich, die gegen Eure eigenen Ländereien ausgeschickt wurden?«
    Etwas wie eine Art Druck füllte nun die Halle und umschloß jeden der Anwesenden.
    »Ja«, gab der Graf heiser zu.
    »Und war es Eure Entscheidung, daß den angesprochenen Männern dafür Geld geboten werden sollte?«
    »Ja.«
    »Dann bezahlt ihn. Jetzt.«
    Der Graf hob hilflos seine leeren Hände.
    »Ich habe keine vierzig Pfund bei mir.«
    »Aber es gibt Orte, wo Ihr Geld aufbewahrt, Plätze, an denen vierzig Pfund und mehr liegen?«
    »Ja.«
    »Dann denkt an einen solchen Ort.«
    Einen Augenblick lang geschah nichts. Dann löste sich Carolinus in Luft auf und war gleich darauf wieder da. Der Graf sah überrascht aus, da er erneut auf seinem Stuhl saß, ohne sich gesetzt zu haben. Auf seinen Knien lag ein rehbrauner Lederbeutel. Er starrte verwirrt darauf.
    »Brian«, sagte Carolinus, »Eure vierzig Pfund sind in diesem Beutel. Mein Lord wird sie Euch geben.«
    Brian starrte eine Weile lang das Säckchen an und trat dann zum Grafen vor, der ihm stumm den Beutel aushändigte. In der Stille der Halle war das Klingeln des Inhalts deutlich zu hören. Brians Gesicht erstrahlte. Er trug die Tasche zu seinem eigenen Stuhl hinüber.
    »Sir Simon«, fuhr Carolinus lauter, aber noch immer mit gelassenem, langsamem Tonfall fort, »Ihr seid schon seit geraumer Zeit wach. Hört auf, Bewußtlosigkeit vorzutäuschen, steht auf und geht mit Euren Bewaffneten dahin zurück, wo Ihr herkamt. Nehmt Eure Toten mit Euch. Mein Lord Graf, befehlt es ihnen.«
    »Geht, Simon«, sagte Cumberland matt.
    Simon stand auf. Seine und Brians Blicke trafen sich. Brian strahlte ihn an, aber Simon lächelte nicht zurück. Er drehte sich um und ging langsam zur Haupttür der Halle. Seine Männer hoben die Leichen ihrer Kameraden auf und folgten ihm.
    »Mein Lord Graf«, sagte Carolinus, »kehrt ebenfalls zurück,
    von wo ihr kamt.«
    Der Graf

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