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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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schmeichelnd Worte in sein Ohr flüsterte, beruhigten das große Pferd.
    Gorp warf den Kopf ein wenig hin und her, als wollte er den gleichen Zauber beginnen. Aber da er darin keine Erfahrung hatte und ihn auch keiner beachtete, ließ er es sein. Das Packpferd blickte beide tief empört an.
    »Alles wieder in Ordnung«, sagte Jim, als der Friede wiederhergestellt war und Blanchard auch ohne Brians Arm über den Augen Rrrnlf anschauen konnte, ohne verrückt zu spielen. »Wenn ihr bitte die Pferde zu mir führen würdet, mit dem Kopf zu mir und ein bißchen Abstand zwischen ihnen – ja, so ist es gut.«
    Es war tatsächlich gut, obwohl sich die Stallburschen bemühten, den Streitrössern nicht zu nah zu kommen. Aber Brian machte klar, daß er keinen Spaß verstünde. Alles war wieder ruhig, und mit diesem Zustand waren die Streitrösser auch zufrieden.
    »Also gut«, fuhr Jim fort. »Jetzt umschließe ich jedes der Pferde mit einem Schutz und dann alle zusammen in einen größeren Schutz, so daß ihnen nichts passieren kann und sie sich auch nicht gegenseitig verletzen können. Brian, Ihr tretet besser einen Augenblick von Blanchard zurück. Bleibt er stehen, wenn Ihr die Zügel loslaßt?«
    »Steh!« befahl Brian und ließ die Zügel fallen. Er zog sich mit dem gesunden Respekt, der einem Magier bei der Arbeit gebührte, zurück.
    »Schön«, sagte Jim. »Und jetzt laßt ihr Stallburschen die Zügel von Gorp und den anderen Pferden los und tretet ebenfalls beiseite. So. Jetzt…«
    »Einen Augenblick, James«, mischte sich Brian ein. »Lassen wir Euren Kobold und den Was-immer-er-ist hier bei den Pferden? Oder was sollen wir sonst mit ihnen tun?«
    »Die beiden sind doch gar nicht da«, antwortete Jim erstaunt.
    »Natürlich sind sie da! Und zwar unter der Abdeckung auf dem Packpferd, bei den anderen Sachen. Ich dachte, Ihr hättet sie dorthin befohlen.«
    »Mit Sicherheit nicht!« Jim starrte auf das Pack pferd. »Unter der Abdeckung? Kob!«
    Etwas bewegte sich unter der Decke. »Komm da raus, Kob! Bring Wie-er-auch-heißen-möge mit.«
    Der kleine Mann und Kob krabbelten unter der Decke hervor. Aber statt auf den Boden zu springen, stellten sie sich auf das Packpferd, das so ruhig wie ein Fels in der Brandung stehenblieb.
    »Kob«, sagte Jim und bemühte sich, ruhig zu bleiben, »was
    tust du da, und was macht der andere Elementargeist bei dir?«
    Kob stand auf einem Bein.
    »Er«, sagte Kob und blickte den kleinen Mann zu seiner Rechten an, »sagte, er würde auch allein unter die Abdeckung kriechen.« Aus Kobs Stimme war deutlich die Eifersucht herauszuhören. »Daher habe ich uns auf dem Rauch hierhergebracht – wir sind dann ganz leicht, das Pferd mag das. Davon abgesehen, wenn er mitkäme und ich nicht, wie wolltet Ihr dann mit ihm reden?«
    »Ich wollte gar nicht mit ihm reden«, sagte Jim und versuchte Kobs Erklärung zu verarbeiten, »da er überhaupt nicht mitkommen sollte. Er hat mich nicht gefragt. Du – was ist noch mal sein Name, Kob?«
    »Er sagt, er will Hill genannt werden«, antwortete Kob.
    »Hill?« sagte Jim und mühte sich, ruhig und vernünftig zu klingen. »Hill, das geht nicht gegen dich, aber du und Kob, ihr müßt hierbleiben. Ich will nicht, daß ihr mitkommt.«
    Der kleine Mann starrte Jim einfach weiter an, aber Jim fühlte sich plötzlich unwohl. Dieser stete Blick enthielt
    irgendwie einen schweren Vorwurf.
    »Oh!« sagte Kob mit einem Mal. »Er weint!«
    Kob legte dem kleinen Mann beide Hände auf den Arm, aber
    Hill beachtete ihn nicht, sondern starrte weiter Jim an.
    Jim starrte zurück. Das Gesicht, in das er blickte, mit seinem leeren, kindlichen Blick, der Mund immer noch halboffen, hatte sich nicht im geringsten verändert. In den blauen Augen standen keine Tränen.
    »Er weint?« sagte Jim. »Er weint nicht. Warum sollte er auch weinen, Kob?«
    »Er weint innerlich, und er sagt: weil Ihr sein Glück seid!« erklärte Kob. Er berührte Hills Arm, wurde aber immer noch nicht beachtet. »Ist schon gut, Hill. Ich bin ja bei dir. Möchtest
    du auf dem Rauch reiten?«
    Hill antwortete nicht.
    Jim fühlte, wie ihn Unruhe überfiel. In seinem eigenen Jahrhundert hätte er das ganze Gerede über Glück – und daß Hill bei ihm sein mußte – einfach als Blödsinn abgetan. Aber hier, im Mittelalter, hatte er eine gewisse Sensibilität gegenüber dem Unbekannten und Merkwürdigen entwickelt. Und entgegen seinem gesunden Menschenverstand sagte ihm ein Gefühl, daß es falsch wäre,

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