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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gehen und nachschauen, was Brian so verärgert«, sagte Jim und erhob sich. Dafydd stand bereits. Er hatte seinen entspannten Bogen auf der einen Schulter und den Köcher voller Pfeile über der anderen.
    Als sie sich der Tür näherten, wurde Brians Stimme lauter und verständlicher. Draußen konnten sie ihn sehen: Er stand am Stalltor, Blanchard neben sich, den Stallmeister, mit seinem Hut in der Hand um Verzeihung heischend, vor sich. Eine gutes Stück hinter dem Stallmeister standen mehrere Stallburschen, und der Grobschmied kam gerade hinzu.
    »James!« sagte Brian, als Jim und Dafydd zu ihm traten. Nichts an ihm deutete mehr darauf hin, daß er gestern noch bettlägerig gewesen war. »Das ist ja eine schöne Bescherung! Blanchard hat beinahe ein Hufeisen verloren, und keiner hat was dagegen unternommen, bis ich ihn aus dem Stall geholt habe!«
    »Ich bitte um Verzeihung, M’lord«, sagte der Stallmeister und drehte sich erleichtert zu Jim um. »Aber das großartige Pferd ist so wild gegenüber Leuten zu Fuß – das ist natürlich recht so, aber keiner der Burschen wollte deswegen in seinen Stall. So haben sie nur das Futter von der benachbarten Box aus über die Trennwand geworfen. Ich hätte ihn heute selbst herausgeholt und ihm Bewegung verschafft, aber ich muß mich noch um andere Angelegenheiten…«
    »Es sollte keine anderen Angelegenheiten geben!« donnerte Brian. »Blanchard sollte deine erste und einzige Sorge sein. Er ist besser als all das andere Pferdefleisch…«
    Plötzlich brach er ab und sah Jim beschämt an.
    »Mit Ausnahme von Gorp, dem guten Streitroß deines Lords, natürlich!« fuhr er laut fort. »Das Hufeisen muß sich bei dem kleinen Scharmützel oben in Cumberland gelöst haben. Es muß sofort gerichtet werden. Sofort!«
    »Gemach, M'lords«, brummte der Schmied, der nun mit Blanchards rechtem Vorderhuf zwischen seinen Knien neben dem Pferd stand. Er bearbeitete den Huf mit einem Messer. »Sein Huf hat einen Riß, ja, das hat er. Keinen großen Riß, Sir Brian. Ich schneide ihn jetzt zurück, aber ich muß dabei vorsichtig sein. Ein paar Dinge darf man nicht schnell machen, M'lords. Bis ich den Huf nicht beschnitten habe, kann auch kein Eisen dran.«
    »Die Heiligen geben mir Geduld!« flehte Brian. Dann wandte er sich von Blanchard ab, der unbeeindruckt auf drei Beinen stand, während der Schmied seinen Huf bearbeitete. »Ach, anscheinend kam ein Bote für Euch, James.«
    »Das wurde mir gerade gesagt. Wer hat die Nachricht?«
    »Lady Angela – ich glaube, sie ist oben in Eurer Kemenate«, sagte Brian. Er senkte seine Stimme. »Eine geschriebene Nachricht, James!«
    »Ich verstehe«, antwortete Jim. »Ich gehe besser sofort hoch. Brian, solltet Ihr Euch nicht in der Großen Halle niedersetzen und Eure Kraft für die Reise aufsparen?«
    »Wenn wir reisen«, sagte Brian düster. »Falls wir vor Sonnenuntergang überhaupt loskommen.«
    Jim sah zum Himmel. Die Sonne stand erst seit drei Stunden am Firmament, und das an einem langen Sommertag.
    »Ich gehe jetzt hoch zu Lady Angela«, kündigte Jim an. »Ich bin gleich wieder unten. Brian, Ihr könnt die Sache mit dem Hufeisen nicht beschleunigen. Setzt Euch an die Tafel und trinkt einen Becher Wein. Dann fühlt Ihr Euch bestimmt besser.«
    »Ich darf jetzt Wein trinken, wirklich?« Brians Gesicht strahlte.
    »Ihr dürft. Aber nicht soviel. Ich habe Euch etwas Extrablut gegeben, als Ihr letzte Nacht schlieft. Aber Ihr habt immer noch weniger Saft in den Adern, als Ihr haben solltet.«
    »Möge der Heilige Brian, mein Namenspatron, Euch immer gewogen sein!«
    Brian ging zur Burg hinüber, und Dafydd begleitete ihn. Jim dagegen eilte voraus, zur Großen Halle hinein, durch die Anrichtestube – wo er kurz daran dachte, anzuhalten und ein paarmal auf einen großen Topf zu schlagen –, dann die Treppen hoch, die lange, lange Wendeltreppe, bis er schließlich vor der Kemenate stand. Er lehnte sich eine Sekunde gegen die Tür, um wieder zu Atem zu kommen, öffnete sie und trat dann ein. Angie saß am Tisch, die Ellbogen auf die Tischplatte und das Kinn auf die Hände gestützt. Gedankenverloren sah sie aus dem Fenster.
    »Angie, du hast eine Botschaft?« Jim ließ sich auf den Stuhl ihr gegenüber fallen. Ihr Blick wanderte vom Fenster zu Jim.
    »Ja, mein Schatz.« Sie schob mehrere Pergamentblätter zu ihm hinüber. »Willst du versuchen, sie zu lesen?«
     

Kapitel 18
     
    JIM SCHNAPPTE SICH DAS PERGAMENT, ein großes Blatt, das wie eine

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