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Drachentau

Drachentau

Titel: Drachentau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Roose
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verlässt.«
    »Gut«, sagte Bernhard, »wenn das so ist, dann bleibe ich.«
    Bodo erhob seine Teetasse. »Darauf stoßen wir an. Auf Bernhard Drachenbär, den Förster vom Finsterwald. Und ich bin sicher, dass wir bald einen neuen Namen für unseren Wald brauchen.«
    »Kann schon sein«, lächelte Bernhard und nippte an seinem Tee.
    Rosa legte ihren Arm um ihn und küsste ihn auf die Wange. »Danke, Bernhard. Es hätte mir das Herz gebrochen, hätte ich mich noch einmal von dir verabschieden müssen.«
    Mischa stand auf. »Gut, wo jetzt alles geklärt ist, ist es auch Zeit nach Hause zu gehen. Gute Nacht, meine Freunde.«
    Emilia stand ebenfalls auf. »Für mich ist es auch Zeit zu gehen.«
    Die beiden sahen sich an.
    »Darf ich dich nach Hause begleiten?«
    Emilia lachte. »Ich bestehe darauf.«
    Die Freunde schauten ihnen schmunzelnd nach.
    »Ist immer wieder schön, dabei zu sein, wenn Herzen sich finden«, sagte Rosa.
    »Ein wahres Wort«, sagte Bodo. »Ich bin täglich froh, dass ich dich gefunden habe.«
    Rosa erhob sich und stellte ihre Teetasse auf den Tisch. »Der Mond scheint heute besonders hell und der Himmel ist beinahe wolkenlos. Ich würde gern noch ein paar Schritte draußen laufen. Kommst du mit mir, Bodo?«
    Er stellte seine Teetasse ebenfalls ab. »Aber gern, mein Schatz.«
    Schweigend gingen sie durch die milde Nachtluft. Bodo kannte Rosas Liebe zu nächtlichen Spaziergängen und zu den Sternen. Er ließ sie in ihren Gedanken. Sie gingen gemeinsam den Mittelweg hinunter bis zum Waldrand und ließen sich auf der kleinen Bank vor Jakobs Hütte nieder.
    Bodo legte seinen Arm um Rosa und zog sie an sich. »Wie geht es dir mit der Nachricht, dass Tumaros tot ist?«, brach er das Schweigen.
    »Schwer zu sagen«, antwortete Rosa. »Es geht mir so viel durch den Kopf.«
    »Ja, es fühlt sich merkwürdig an, wenn der lebenslange Feind plötzlich nicht mehr da ist. Auch Tumaros war ein Teil unseres Lebens.«
    »Er war nicht immer mein Feind. Es gab Zeiten, da war es schön, eine Drachenbraut zu sein. Ich war stolz auf meinen Drachenmann und ich habe mich unglaublich sicher gefühlt. Er war so stark.« Rosa liefen Tränen die Wangen hinunter. Ihre Stimme erstickte und sie rang um Fassung, bevor sie weiter sprach. »Als Bernhard sagte, seine letzten Worte waren, dass er mich liebt, da hat es mir einen Dolch ins Herz gestochen. Ich hatte solche Worte nie von ihm gehört. Ich war immer nur sein Besitz.«
    »Sein kostbarster Besitz.«
    »Ja, sein kostbarster Besitz. Er wollte mich dem Drachenkönig zeigen und ihn zum Kampf herausfordern, damit er selbst König wird. Stell dir vor, er wollte mich zur Drachenversammlung mitnehmen. Ich bin beinahe gestorben, als er mir das sagte.«
    »Die Vorstellung ist grauenvoll.«
    »Ja, das ist sie. Ich bin mit ihm zu den Sternen geflogen. Es war unglaublich schön. Du kannst es dir nicht vorstellen, wie es ist, auf einem Drachen zu fliegen. Wusstest du, dass die Sterne singen?« Rosa schaute Bodo an.
    »Nein, das wusste ich wirklich nicht.«
    »Doch, sie tun es. Ein uraltes Lied, das schönste, das ich je gehört habe. Ich habe es mit ihnen gesungen. Ich war dann auch ein Stern.«
    »Der schönste Stern von allen.«
    »Vielleicht. Das Glück hat nicht lange gedauert. Es war schrecklich, in der Drachenhöhle zu leben. Ich habe immer versucht, das Beste daraus zu machen. Vor allem für die Kinder. Aber die Narben werde ich für immer behalten.«
    »Du warst sehr mutig und tapfer. Es ist großartig, was du dort geleistet hast.«
    »Nein Bodo, ist es nicht. Ich hätte mich nie auf diesen Drachen einlassen dürfen. Ich habe meinen Kindern viel abverlangt.«
    »Nicht du, Rosa, Tumaros hat es.«
    »Unglück bleibt Unglück. Wenn man fragt, wer schuld ist, dreht man sich doch nur im Kreis.«
    »Auch du wirst deinen Frieden finden, Rosa. Du bist nicht allein. Du hast Freunde an deiner Seite.«
    Rosa lehnte sich zurück und schaute zu den Sternen. »Manchmal, in Nächten wie diesen, kann ich sie noch singen hören. Dann fühle ich mich wieder eins mit ihnen.«
    »Darum gehst du so gerne in der Nacht nach draußen. Du hast mir nie davon erzählt.«
    »Ich konnte es nicht, Bodo. Die Erinnerung war noch zu schmerzhaft. Es hat einfach nur wehgetan.«
    »Und jetzt kannst du es?«
    Rosa griff Bodos Hände. »Ja, jetzt kann ich es. Mit Tumaros bin ich zu den Sternen geflogen. Aber mit dir bin ich sicher wieder auf dem Boden gelandet. Ich liebe dich von ganzem Herzen, Bodo, und ich brauche

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