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Drachentau

Drachentau

Titel: Drachentau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Roose
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an euch. Rosa konnte der Drachenhöhle entkommen. Sie gehört in dieses Dorf und wird hier wohnen. Nehmt sie wieder auf.«
    Ein Raunen ging durch die Menge.
    »Rosa ist eine Drachenbraut!«
    »Wir wollen keine Drachenbären im Dorf!«
    »Sie ist doch schuld an allem!«
    »Zur Hölle mit den Drachenbären!«
    »Ruhe bitte!«, rief Mischa dazwischen, doch es dauerte eine Weile, bis wieder Stille war.
    »Hört erst einmal zu, was uns Bodo zu sagen hat.«
    Bodo trat vor und ergriff das Wort. »Wir alle hassen den Drachen. Er hat mir damals meine Braut entführt, gefangen gehalten und misshandelt. Wenn man ihn töten könnte, dann würde ich nicht zögern, es zu tun. Auch wenn ich mein eigenes Leben dabei aufs Spiel setzte. Aber der Hass darf uns nicht blind machen. Wenn Rosa nicht gewesen wäre, gäbe es dieses Dorf nicht mehr. Wir alle stünden nicht hier. Es haben immer nur die überlebt, die der Drachen nicht töten wollte. Niemand kann sich vor ihm verstecken. Rosa hat es verdient, dass sie wieder hier sein darf und dass wir ihr helfen.«
    Bodo sprach weiter, von dem, wie Rosa den Drachen ferngehalten hatte, wie sie immer versuchte, ihr Dorf zu schützen. Als er seine Rede beendet hatte, trat Stille ein.
    »Aber ihre Kinder sind Drachenkinder«, wandte Hühner-Emma noch einmal ein.
    »Das ist richtig«, sagte Bodo. »Damit müssen wir leben. Aber glaubt mir, es sind auch Bären und es ist nicht schwer, sie zu mögen.«
    Es wurde noch eine Weile hin und her diskutiert, bis der Widerstand immer kleiner wurde und Bodo schließlich die Zustimmung fand, die er brauchte. Rosa durfte im Dorf wohnen, aber sie sollte nicht erwarten, dass man sie willkommen hieß. Sie würde geduldet sein, mehr nicht.
    »Für heute reicht mir das«, antwortete Bodo und Mischa ergriff wieder das Wort, um Pläne zu schmieden für den Wiederaufbau.
    Als die Menge auseinanderging, hielt Bodo Mischa noch einen Augenblick fest. »Kannst du morgen zu Jakobs Hütte kommen und Rosa und mich trauen?«
    Mischa zog die Augenbrauen hoch. »Dir ist es wirklich Ernst mit Rosa, was?«
    »Absolut.«
    »Du wirst dann auch der Vater ihrer Kinder sein und wahrscheinlich niemals eigene haben. Hast du dir das gut überlegt?«
    »Ihre Kinder sind meine Kinder. Außerdem sind sie fast erwachsen. Ob wir auch gemeinsame Kinder bekommen, bleibt abzuwarten. Für mich ist sie so oder so die Einzige, die ich will.«
    »Gut, dann komme ich. Bist ein anständiger Kerl, Bodo.«
    Sie verabschiedeten sich und mit leichtem Schritt ging Bodo nach Hause.
    Rosa wartete schon ungeduldig. Als sie Bodos fröhlichen Gesichtsausdruck sah, lächelte sie erleichtert.
    »Wir können in meine Hütte ziehen«, sagte Bodo, während er Rosa in seine Arme zog. »Aus dem Dorf haben wir vorläufig nichts zu befürchten. Aber sie werden Zeit brauchen, sich an euch zu gewöhnen.«
    Rosa löste sich aus der Umarmung und schaute durch das Fenster zum einsamen Berg.
    »So viel Zeit, wie sie brauchen«, antwortete sie leise.
    Am nächsten Tag ging Bodo zurück zum Dorf und nahm seine Hütte in Augenschein. Nach hinten wollte er noch einen Raum anbauen. Er hatte bemerkt, dass Emil, Ella und Letizia sich schwer taten, nach draußen zu gehen. Seine Hütte lag nahe am Dorfplatz, aber nach hinten war ein großer Garten, in dem sie sich ungesehen aufhalten konnten. Sie würden sich hier ein schönes Zuhause schaffen können.
    Auf dem Rückweg hielt er bei Lilly.
    »Na, was gibt‘s Bodo? Du bist ein seltener Gast hier«, fragte Lilly statt einer Begrüßung.
    »Ich brauche deine Hilfe, Lilly«, antwortete Bodo. »Kannst du dir Rosas Wunden einmal ansehen?«
    Lilly holte tief Luft. »Nun gut, weil sie Jakobs Enkelin ist, tue ich es. Ich komme morgen vorbei.«
    Bodo drückte ihre Hand. »Danke Lilly.«
    Mit eiligem Schritt ging er wieder nach Hause. Rosa hatte den Tisch hübsch hergerichtet. Ella und Letizia schmückten die Hütte mit vielen Astern und Dahlien, während Rosa ein köstliches Mahl zubereitete. Der Duft nach Braten und frischen Kräutern kam Bodo entgegen.Rosa trug zu ihrem rotem Kleid eine Krone aus weißen Rosen.
    »Der Bräutigam wollte doch wohl nicht zu spät zu seiner Hochzeit kommen?«, begrüßte Rosa ihn.
    »Auf keinen Fall«, antwortete Bodo und küsste Rosa. »Gib mir eine Minute, damit ich mich frisch machen kann und deiner würdig werde.«
    »Dafür brauchst du gar nichts zu tun«, sagte Rosa.
    Als Mischa an die Hütte klopfte, waren die Brautleute bereit. Er staunte nicht schlecht,

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