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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sagen würde?«, sinnierte Lawrence. Dichte Wolken kochten über ihnen, doch sie waren rein weiß und fluoreszierten von der Sonne. Eis und Schnee glitzerten darunter und machten es schwierig zu erkennen, wo der Horizont lag. Orchy befand sich im Zentrum seines eigenen kleinen strahlenden Universums. Mit seiner neuen Sonnenbrille konnte Lawrence gerade eben winzige dunkle Gestalten erkennen, die über die Hänge unterhalb des Hotels flitzten.
    »Ich denke, er wäre beeindruckt«, sagte Roselyn. Ihre Grübchen waren zurückgekehrt, als sie den Ausblick in sich aufnahm. »Ich bin es.«
    Er blickte sich im Zimmer um. »Nicht ganz der gleiche Standard wie das Ulphgarth.«
    »Es muss wohl reichen.« Sie gab ihm eine kleine Schmuckschatulle.
    »Was ist das?«
    »Mach es auf.«
    Im Innern lag ein kleines schmales Halsband mit einem Hologramm-Anhänger. Als er ihn ins Licht hielt, lächelte ihn eine kleine Roselyn in einem blauen Kleid aus dem Plastik hervor an.
    »Damit ich immer bei dir sein kann«, sagte sie, plötzlich schüchtern.
    »Danke.« Er legte sich die Kette um den Hals und befestigte den Clipverschluss. »Ich ziehe sie nie wieder aus.«
    Ihre Hand drehte sein Gesicht herum, bis er sie ansah, und sie küssten sich leidenschaftlich. Er zerrte ungeduldig an ihrer Bluse.
    »Warte«, murmelte sie. »Ich muss nur eben wohin.«
    Lawrence tat sein Bestes, um nicht seine Frustration zu zeigen, als sie eine Tasche nahm und damit ins Badezimmer ging. »Du könntest dich auch schon fertig machen«, sagte sie, als sie die Tür hinter sich schloss. »Und ich mag es, wenn das Licht schummrig ist, vergiss das nicht.«
    Er starrte ihr eine Sekunde lang hinterher, dann rannte er zur Zimmertür und sperrte ab. Weiter zu den großen Verandafenstern und machte sie undurchsichtig. Wischte das Handgepäck vom Bett. Zerrte die Decke auf den Boden. Kämpfte mit seiner Hose, tanzte auf einem Bein, als sie am Schuh stecken blieb. Verfing sich in einem Hemdsärmel, als er das Hemd über den Kopf streifen wollte. Stellte das Kommunikationspaneel so ein, dass es Anrufe entgegen nahm. Landete hart auf dem Bett und stieß einen leisen Freudenruf aus, als die Matratze unter ihm wogte. Schüttelte die Kissen auf und warf sich zurück auf sie, die Hände hinter dem Kopf, während er dümmlich zur Decke hinauf grinste.
    Zehn Tage!
    Roselyn spazierte aus dem Badezimmer. Sie trug ein weißes Seidennegligee, das nicht mehr als zehn Gramm wiegen konnte. Ihre Sinnlichkeit hatte ihn niemals zuvor so eingeschüchtert.
    »Du bist wundervoll«, flüsterte er.
    Sie setzte sich zu ihm auf die Bettkante. Als er sich erhob, um sie zu umarmen, hob sie einen Finger und schüttelte sanft den Kopf. Er ließ sich wieder zurücksinken, nicht sicher, wie lange seine Selbstbeherrschung noch hielt.
    »Ich hatte so gehofft, dass du mich so genießen würdest«, sagte sie leise.
    »Kaum vorstellbar, dass ich es nicht tun würde …« Er brach ab, als er das leichte Stirnrunzeln auf ihrem Gesicht bemerkte.
    Sie streckte eine Hand nach dem Anhänger aus, dann zeichnete sie sanft die Umrisse seiner Brustmuskeln nach. »Ich hab das hier angezogen, weil ich dir eine Freude machen wollte. Ich möchte, dass du weißt, wie viel mir diese Nacht bedeutet.«
    »Mir bedeutet sie auch sehr viel.«
    »Wirklich, Lawrence?« Ihre Hand strich über seinen Unterleib.
    Die Erotik der Bewegung war eine wahnsinnige, wundervolle Tortur. Fast wären ihm die Tränen in die Augen gestiegen. Er konnte nichts weiter tun, als in kleinen, scharfen Zügen zu atmen, während ihre grauen Augen in seinem Gesicht suchten und alles errieten, was er fühlte. Niemals zuvor war er so nackt gewesen.
    »Wir werden die Nacht miteinander verbringen«, sagte sie. »Verstehst du das?«
    »Natürlich verstehe ich das.«
    »Wirklich? Nun, ich sag’s dir trotzdem. Es bedeutet, dass wir uns so lange lieben können, wie unsere Körper es aushalten. Dass es nichts anderes gibt, woran wir denken müssen, keine Zeit, kein nach Hause gehen müssen, keine Vorsicht, weil irgendjemand hereinkommen könnte. Nur du und ich allein mit so viel Spaß, wie wir schaffen können. Und wenn wir beide fertig sind, schlafen wir in unseren Armen ein. Das hatten wir noch nie, Lawrence. Und für mich wird es der kostbarste Augenblick von allen sein, weil ich in dem Wissen einschlafe, dass ich neben dir aufwachen werde. Du weißt gar nicht, wie lange ich mich schon danach sehne.«
    Selbst im dämmrigen Licht sah er die Bewunderung in ihrem

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