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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Rand des Abgrunds, wie die Sicherheit gestattete. Also setzten sich Lawrence und Roselyn an einen der Fenstertische und bestellten heiße Schokolade und einen Teller mit dänischem Gebäck.
    Er saß da und trank von seiner Schokolade, während er mit sehnsüchtiger Bewunderung in den Himmel hinauf blickte. So wie hier hatte er den Nizana noch nie gesehen, nicht mit eigenen Augen. Hier auf der Nahseite hing der Gasriese direkt über ihnen, ein massiver Kreis, durchschnitten von Tausenden kompakter Wolkenbänke, klar definierte Linien aus Rostrot und schmutzigem Weiß, die mit ineinander verhakten Schnörkeln und Fransen aneinander zerrten und rissen. Hunderte von Zyklonen und Hurrikans von der Größe kleiner Monde durchzogen ununterbrochen die oberen Schichten. Sie störten das hübsche Arrangement von Bändern, Chaosmaschinen, die die üblichen Farben in verrückte Schattierungen mit ozeangroßen Quellen eigenartiger Chemikalien aus unsichtbaren Tiefen vermischten. Felder aus Elektrizität schossen aus den Augen hervor, zu schnell, um einfach als Blitze bezeichnet zu werden: Ganze Kontinente aus Elektronen, geboren und erloschen im Verlauf von Mikrosekunden. Die kurzlebige Illumination sorgte dafür, dass die Nachtseite des Nizana niemals dunkel wurde; eine jadefarbene aurale Phosphoreszenz zuckte ununterbrochen durch den Käfig der Ionosphäre, während die Entladungen selbst zerfetzte Wolkenflecken von Tausenden von Kilometern Durchmesser erhellten.
    »Sie bewegen sich so schnell«, sagte Roselyn und sah hinunter auf die Skifahrer, die über den Schnee glitten. »Glaubst du, wir lernen auch, so schnell zu fahren?«
    »Hmmm?« Lawrence richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Boden und auf sie. »Falsche Frage. Du hast lange Stücke aus Kunststoff unter die Füße geschnallt, und du stehst oben auf der Spitze eines Berges aus Eis. Der Trick besteht darin, zu lernen, wie man langsam hinunter fährt.«
    Sie hörte auf, Zuckerstücke in ihre Schokolade zu werfen, und schnippte eines auf ihn. »Doofmann. Du weißt genau, was ich meine!«
    »Ja. Ich schätze, es ist nicht so schwer, jedenfalls nicht auf den Anfängerhängen. Sie behaupten, dass sie einem innerhalb einer Woche eine gewisse Fertigkeit beibringen können.«
    »Es sieht gefährlich aus, aber ich glaube, ich werde es mögen.« Sie beobachtete mehrere Läufer, die unten am Ende des Haupthangs ankamen und in einem eleganten Schauer aus Schnee hielten. Der Kabellift begann, sie wieder nach oben zu ziehen. Auf der anderen Seite der Schlucht erstreckten sich schmale Risse tief in die Wand aus Eis, überschnitten sich und wanden sich in verschlungenen Geometrien. Sonnenlicht schien hinein und wurde zu wunderbaren schillernden Regenbögen zerlegt, die für immer unter der durchsichtigen Oberfläche gefangen bleiben würden.
    Roselyn seufzte zufrieden. »Ich bin so glücklich! Ich habe dich, ich lebe. Es ist eigenartig; ich hätte nie gedacht, dass ich glücklich werden würde, nachdem ich von der Erde weggegangen bin. Weißt du, was das Einzige ist, das ich vermisse?«
    »Was denn?«
    »Schiffe.« Sie deutete überschwänglich um sich. »Ich meine, Amethis Freizeitindustrie beginnt gerade erst, sich zu entwickeln. Es gibt das hier, und all die Hotelkuppeln mitten im Nichts und diese alberne Fünf-Städte-Motorrallye, die für nächstes Jahr geplant ist. Aber es gibt keine Boote.«
    »Lass uns Zeit. Unsere Ozeane füllen sich gerade erst, und auf den Kontinenten entstehen Seen.«
    »Ha! Es dauert noch wenigstens tausend Jahre, bis dieser Gletscher geschmolzen ist! Also werde ich nichts von alledem sehen, bevor ich entweder tot bin oder zu alt, um noch etwas davon zu haben. Es ist eine Schande! Es wäre so schön gewesen, am Bug eines Schiffs zu stehen, während hinter mir die Segel flattern, und den Wind im Gesicht zu spüren.«
    »Hast du das schon jemals getan?«
    »Dublin hat einen Hafen, was denkst du denn? Obwohl dort hauptsächlich die großen Frachtschiffe verkehren, die aus England und Europa kommen. Aber es gibt auch Segelclubs entlang der Küste. Ich weiß, wie man ein Dingi steuert. Ich war ziemlich gut im Windsurfen.« Ihre grauen Augen starrten auf den Horizont. »Ich habe es wenigstens ausprobiert.«
    Lawrence lümmelte sich in seinen Sitz. »Und ich werde es niemals tun.«
    »Du armer Junge.« Sie zog einen Schmollmund. »Ich bin ziemlich oft ins Wasser gefallen. Es war eisig kalt, und es hat auch nicht besonders gut geschmeckt. Der Himmel allein

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