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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hastig hinzu. »Es spielt überhaupt keine Rolle, was du zu ihnen sagst, solange du überhaupt etwas sagst. Vertrau mir.«
    »Schätze, du hast Recht, Sarge«, brummte Hal missmutig. Er funkelte sein PSA-Armband an, als könnte er das Display mit reiner Gedankenkraft zum Leben erwecken. Es blieb hartnäckig dunkel.
    »Guter Mann.« Lawrence und Amersy nahmen ihr Bier entgegen und flohen zurück hinaus in den Patio.
    Eine Stunde später hatte Jones Johnson den Pooltisch durchschaut. Eine der Mitteltaschen hatte eine abgenutzte Bande, auf die man achten musste, wenn man von oben stieß, und es gab ein definitives Gefälle weg von der unteren linken Ecke. Nachdem er all das wusste, konnte er vielleicht ein wenig Geld damit verdienen. Zumindest von den übrigen Platoons, und falls er Glück hatte auch von dem einen oder anderen Einheimischen, der meinte, er wäre der König des verzogenen Tisches.
    Der größte Teil seines Platoons hing um den Tisch herum, je länger der Abend dauerte, feuerte ihn an oder stöhnte mitfühlend, wenn die Kugeln sich weigerten zu fallen. Das Junk Buoy war nach Sonnenuntergang voll geworden. Platoons, die in der vorangegangenen Nacht hier gewesen waren, hatten berichtet, dass die Einheimischen ferngeblieben wären. Nicht so heute Nacht.
    Die Pool-Spiele gingen weiter. Drei Siege. Zwei Niederlagen – eine davon strategisch. Karl und Odel und Dennis bestellten sich etwas zu essen. Sie machten sich über die großen Portionen her und stürzten die zu süße Pferdepisse herunter, die in Memu Bay als Bier durchging. Ihre Billardstöcke lagen bei ihnen am Tisch.
    Nach ein paar Stunden ließ Edmonds Rausch langsam nach. Er verließ die Tanzfläche und fiel in einen Stuhl, wo er sich an die Brust fasste und zitterte, als hätte die Nacht eisige Luft vom Meer herangeweht. Jones war einigermaßen erfreut darüber. Edmonds Tanzen war immer irgendwie peinlich, doch wenn er auf einem Trip war, musste jemand ein Auge auf ihn haben. Alle hatten den Wink gesehen, den Lawrence ihm gegeben hatte – bevor der Sarge und Amersy sich an einen Tisch verzogen und sich selbst ernsthaft die Kante gegeben hatten. Nicht, dass es irgendeine Rolle spielte – hier drin achtete jeder auf den anderen, als wären sie draußen auf Patrouille. Das war es, was Platoon-Kameradschaft ausmachte.
    Selbst der Junge, der inzwischen betrunken genug war, um zu den Mädchen zu gehen und sie anzuquatschen. Keiner konnte genau hören, was er ihnen sagte, doch er tippte immer wieder wütend gegen das schwarze Armband an seinem Handgelenk, wenn er zum nächsten Mädchen weiterging. Alle Mädchen, die er ansprach, winkten ab oder drehten ihm den Rücken zu. Die Tanzfläche war voll von Menschen.
    Jones’ Zielsicherheit mit dem Billardstock ließ allmählich nach – zu viel Alkohol. Der DJ des Junk Buoy legte inzwischen auf und hatte die Jukebox abgeschaltet. Die Stimmung stieg von Minute zu Minute. Ein paar verdammt hübsche Röcke waren aufgetaucht. Und die Zeit unter Verschluss hatte seit ihrer Abfahrt aus Cairns schon viel zu lange gedauert.
    Jones bewegte sich zusammen mit Lewis und Odel auf die Tanzfläche. Selbst mit dem vielen Bier im Leib konnte er sich bewegen. Und da war ein Mädchen in einem roten T-Shirt mit einem hochsitzenden Saum. Sie erwiderte sein Grinsen. Sie war noch viel zu jung, noch keine Zwanzig – was die Sache nur noch heißer machte.
    Er tanzte ein paar Minuten mit ihr, dann legte er die Arme um sie und begann zu knutschen. Sie war genauso scharf und ließ zu, dass er ihren Hintern tätschelte. Ihre eigene Hand kam nach vorn und umschloss seine Eier. Sie hatten noch immer nicht ein einziges Wort gesprochen.
    Schreie. Wütende Rufe vom Rand der Tanzfläche. Leiber, die hastig aus dem Weg wichen, wie sie es taten, wenn irgendjemand drückte. Jones hob den Kopf und sah neugierig nach dem Grund. »Ach du Scheiße!«
    Es war der Junge. Er hatte sich an ein Mädchen herangemacht, das nicht mit einer Gruppe zusammenstand. Was er nicht gesehen hatte – vielleicht war er auch bereits zu betrunken: Ihr Freund. Der von einem halben Dutzend anderer Jungen Rückendeckung hatte.
    Betrunken oder nicht, Hal war durchtrainiert und besaß noch immer genügend Reflexe, um auf den Stoß zu reagieren. Er nutzte den Schwung des Aufpralls, wirbelte herum, der Arm schoss heraus, die Hand flach zum Schlag erhoben. Er schrie die Jugendlichen an, sich aus der Sache rauszuhalten. Sie brüllten ihre Wut über fremde Motherfucker zurück.

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