Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
gelang es ihm, seine Münze in den Schlitz zu schieben. Ein Videomenü erschien in der zylindrischen Fläche. Edmond murmelte: »Oh yeah!« und »You, Baby, you!« zu der AS, während sein Finger auf verschiedene Menüpunkte tippte. »Gib mir mehr davon. Oh, Bruder, das da will ich auch.« Ska Calypso dröhnte aus den Deckenlautsprechern. Edmond wich von der Jukebox zurück, die Augen geschlossen, und fuchtelte in einem Rhythmus mit den Armen, der nicht ganz zu irgendetwas aus den Lautsprechern passte.
    Ausnahmslos alle Einheimischen stießen sich in die Rippen und grinsten über die einsame schwankende Gestalt. Seine eigenen Platoon-Kameraden und Squaddies der anderen Platoons lachten und klatschten, als Edmond schneller wurde.
    »Ich brauche jedenfalls ein neues Bier«, sagte Amersy und wandte sich zur Theke.
    Lawrence warf einen letzten Blick auf Edmond. Irgendetwas musste er wegen ihm unternehmen. Aber nicht heute Nacht. »Seine Schmerzebene ist einfach zu hoch«, sagte er leise zu sich selbst, als er Amersy folgte.
    Hal saß noch immer auf seinem Hocker mitten vor dem Tresen. Er grinste noch immer jedes Mädchen an, das den Laden betrat. Es dauerte niemals länger. Die Mädchen, die in Gruppen eintrafen, durchschauten ihn augenblicklich und gingen kichernd weiter, während sie sich nach einem Platz abseits von ihm umsahen. Er bekam eine Reihe harter warnender Blicke von einheimischen Freunden. Die Mädchen ohne Begleitung hatten offensichtlich alle das gleiche herablassende Schnauben perfektioniert.
    »Ich bin übers Ohr gehauen worden!«, jammerte Hal an Amersy gewandt, als sich der Corporal auf den Tresen lehnte und versuchte, einen der Kellner herbeizuwinken. »Können wir unsere Anwälte einschalten und diese Typen hier verklagen?«
    »Wovon zur Hölle redest du da?«, entgegnete Amersy.
    »Das da.« Hal blickte bedeutungsvoll nach unten.
    Amersy sah auf die Füße des Squaddies. »Deine Schuhe passen nicht?«
    »Nein! Nicht das!«
    »Was ist denn los?«, fragte Lawrence. »Hal, du bist noch da? Ich dachte, du hättest dir längst eine Braut geschnappt und wärst verschwunden?«
    »Man hat mir eine Fälschung verkauft«, berichtete Hal zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. Er hob den linken Arm und zeigte ihnen ein glänzendes schwarzes Band um sein Handgelenk. »Ich habe nicht einen einzigen Mucks aus diesem Ding gehört, den ganzen Abend nicht! Achtzig gottverdammte Credits hat mir dieser Hurensohn dafür aus der Tasche geleiert!«
    Lawrence musste sich zusammenreißen, um nicht laut aufzulachen. »Ist es das, was ich glaube, das es ist, Hal?«, fragte er.
    »Es ist nicht illegal, Sarge!«, protestierte Hal. »Der Typ im Laden hat geschworen, dass jeder hier auf dieser Welt PSAs benutzt.«
    »Meinetwegen. Vielleicht ist einfach niemand hier mit deinen … Vorlieben.«
    »Unmöglich!« Hal senkte die Stimme zu einem verzweifelten Flüstern. »Ich hab offene Akzeptanz einkodiert. Das heißt, dass ich bei allem mitmache, worauf diese Girls gerade Lust haben. Dieses beschissene Ding funktioniert nicht!«
    Endlich gelang es Amersy, einen Kellner herbeizuwinken und noch zwei Flaschen Bluesaucer zu ordern.
    »Lass ihm ein wenig Zeit«, riet Lawrence.
    »Ich bin schon über eine Stunde hier! Und Edmond hat mir von diesem Schuppen erzählt!«
    »Was hat er dir erzählt?«
    »Sie mögen …« Hal drehte den Kopf von einer Seite zur anderen und überzeugte sich, dass niemand ihn belauschten konnte, dann fuhr er mit gesenkter Stimme fort: »Sie stehen auf Dreier hier.«
    Lawrence stöhnte. Er hätte sich denken können, dass Hal diese einheimische Legende von der falschen Seite sehen würde. »Du meinst: Dreiehen, Hal. Das ist etwas anderes.«
    »Sicher, aber sie müssen sich doch vorher irgendwie dran gewöhnen, oder? Es ausprobieren.«
    Lawrence legte freundlich den Arm um Hals Schulter. »Hör auf meinen Rat, Kleiner, vergiss dieses Armband und die Dreier für heute Nacht, okay? Sei einfach du selbst. Es müssen Dutzende von Mädchen hier drin sein. Geh zu einer und frag sie, ob sie Tanzen möchte …« Er deutete auf die Tanzfläche, wahrscheinlich nicht die beste Illustration seiner Worte: Zwei Squaddies hüpften um den selbstvergessenen Edmond herum und imitierten seine abgehackten Bewegungen mit grotesker Übertreibung. Beide hielten ihre Bierflaschen in den Händen, und schäumende Flüssigkeit spritzte durch die Gegend. Ihre Zuschauer feuerten sie an. »… oder einen stillen Drink«, fügte Lawrence

Weitere Kostenlose Bücher