Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
schießen und einen von uns zu erwischen.«
    »Lawrence …«
    »Ich meine es ernst! Ich habe mitgespielt, solange ich jünger war. Heute bin ich älter, und heute weiß ich es besser. Ein ganzes Stück besser.«
    »Meine Güte, Lawrence, lässt du deine Midlife-Crisis an mir aus? Ist es das?«
    »Nein, das ist es definitiv nicht.«
    »Hast du Zweifel an unserem Job? Wenn ja, dann lass dir von mir gesagt sein, dass du aufhören musst! Es ist falsch, wenn jemand uns führt, der Zweifel an seinem Auftrag hat! Du könntest …«
    »Zögern zu schießen? Ich würde nicht zögern. Darüber bin ich mir schon vor langer Zeit klar geworden. Unsere Skin ist es, die verhindert, dass wir jeden Tag aufs Neue vor dieser Entscheidung stehen. Wir töten niemanden, dafür sorgt unsere Technologie. Wir holen sie von den Beinen und verpassen ihnen die Mutter aller Kopfschmerzen, aber das belastet unser Gewissen nicht.«
    »Was hat das alles dann zur Hölle zu bedeuten? Worum geht es eigentlich?«
    »Mein Leben. Ich sollte nicht hier sein, weißt du? Ich habe vor langer Zeit eine falsche Entscheidung getroffen.«
    »Heilige Scheiße!« Amersy nahm einen großen Schluck Bier. »Geht es schon wieder um dieses Mädchen?«
    Lawrences Hand bewegte sich automatisch zu dem kleinen Anhänger unter seinem T-Shirt. »Mein Gott, was war ich dumm! Ich hätte sie niemals verlassen dürfen. Niemals!«
    »Ich wusste es! Gottverdammt, ich wusste es! Wer außer dir zerfleischt sich zwanzig Jahre lang wegen eines Mädchens? Lawrence, Mann, ich kann mich nicht einmal mehr an mein erstes Mal erinnern, geschweige denn, wie ihr Name war.«
    Lawrence grinste ihn über seine Flasche hinweg an. »Doch, kannst du.«
    »Gut, zugegeben. Vielleicht. Aber Jesses … zwanzig Jahre! Ich meine, deine Kleine von damals … wahrscheinlich wiegt sie inzwischen hundert Kilo, eine fette Mamsell auf Antis, um den Tag zu überstehen, mit wenigstens zwei Exmännern, ganz zu schweigen von ein paar Enkelkindern.«
    »Nicht Roselyn. Sie hat etwas aus ihrem Leben gemacht. Sie war nicht so dumm wie ich. Und außerdem war sie nur ein Teil von Amethi.«
    »Du redest immer von diesem Planeten, als wäre es ein Paradies. Warum bist du dann überhaupt abgehauen?«
    »Ich hab es dir doch gesagt, weil ich ein dummes Arschloch bin! Das dümmste Arschloch, das es gibt! Ich habe einen Fehler gemacht. Ich hatte alles, weißt du? Ich habe es einfach nicht erkannt damals!«
    »Jeder ist so, wenn er jung ist. Ich meine, Jesses, du hast meine Kinder kennen gelernt!«
    »Beschwer dich nicht, sie sind in Ordnung. Du hast Glück, dass du so eine Familie hast.«
    »Sicher. Schätze, du hast Recht.«
    Lawrence musste unwillkürlich lächeln. Verdammt, zwei Burschen in einer Bar unterhielten sich über ihre Familien und darüber, wie sehr sie ihr Leben vermasselt hatten. Wie viel tiefer konnte man rutschen? »Würdest du aufhören?«, fragte er langsam und bemüht, es beiläufig klingen zu lassen.
    »Womit aufhören?«
    »Mit dem Platoon. Der Strategischen Sicherheit.
    Zantiu-Braun. Allem. Würdest du aufhören, wenn du könntest?«
    »Komm schon, Mann, du weißt sehr genau, dass ich eine Familie habe! Meine Anteile sind nicht genug wert, um sie zu versorgen, wenn ich aufhöre zu arbeiten. Ich kann gar nicht aufhören.«
    »Aber wenn du könntest? Wenn du dir wegen deiner Anteile keine Sorgen mehr machen müsstest?«
    Amersy grinste breit. »Sicher. Wenn ich mit dieser Scheiße aufhören könnte, dann lieber jetzt als gleich. Wer würde das nicht?«
    »Gut«, sagte Lawrence zufrieden. Wenn er diese Mission in das Hinterland durchziehen wollte, dann brauchte er Amersy an seiner Seite. »Komm, wir holen uns noch etwas zu trinken.«
    Edmond Orlov lief ihnen über den Weg, als sie zur Bar gingen. Er klammerte sich an Amersy und hielt nur mühsam das Gleichgewicht. Sein Grinsen war glückselig. »Hey, Corp! Sarge! Wie geht’s denn so? Ist das nicht ein cooler Laden? Abgesehen von der Hitze, heißt das.«
    Er kicherte wild. Lawrence hatte nicht auf seine Worte geachtet, doch er war einigermaßen sicher, dass Orlov gerade von der Toilette gekommen war.
    »Es ist noch ziemlich früh am Abend«, entgegnete Amersy. »Du musst lernen, die Sache langsamer anzugehen, Mann.«
    »Sicher!« Edmond salutierte unsicher und hätte fast seinen Kopf verfehlt. »Du hast es erfasst, Corp! Aber keine Sorge, ich hab alles im Griff!« Er torkelte zur Jukebox hinüber, und nachdem er sie eine Weile unsicher angestarrt hatte,

Weitere Kostenlose Bücher