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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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schlimmsten getroffen worden waren, wieder atmen. Niemand kämpfte mehr. Glieder bebten und zitterten unkontrolliert. Die Einheimischen starrten verängstigt auf die dunklen Skins. Squaddies, die vom Netz getroffen worden waren, grinsten nervös und hielten die Hände erhoben.
    »Danke sehr«, sagte der Senior Sergeant knapp. »Sie stehen ausnahmslos unter Arrest. Warten Sie hier.« Er marschierte auf den Eingang des Junk Buoy zu. Der verbrauchte Netzbehälter wurde achtlos weggeworfen und klapperte auf das Kopfsteinpflaster. Der Sergeant zog einen neuen Behälter aus dem Gürtel und blieb im Eingang stehen. »Aufhören!«, bellte er. Das Geflecht wurde in das Lokal geschossen.
    Lawrence wachte auf in dem Bewusstsein, dass er nur noch Sekunden zu leben hatte. Sein Kopf war offensichtlich gespalten, und irgendjemand goss siedendes Öl über sein Gehirn. Er stöhnte und bewegte sich schwach. Ein großer Fehler. Er würgte, doch sein Magen war bereits leer. Seine Hände tasteten schwach umher und kamen in Berührung mit dünnen Fäden von Erbrochenem, die aus seinem Mund hingen.
    »O du verdammte Scheiße!«
    Das Licht war schmerzhaft grell und drang tief in seinen gespaltenen Schädel. Er blinzelte weniger, als dass er weinte, bis er wieder klar sehen konnte. Nicht besonders klar, wie er sich eingestand.
    Irgendjemand hatte ihn in eine verdammt merkwürdige Hölle geworfen. Er lag auf den grauen Teppichfliesen eines Raums, der aussah wie eine hell erleuchtete Airport-Lounge. Es gab lange Reihen roter Plastikstühle, die am Boden festgeschraubt waren. Leute saßen schlaff darin. Einige der Männer waren verletzt und hielten sich Kompressen an Schnitte und Platzwunden. Blut befleckte das weiße Gewebe. Mädchen in engen kurzen Kleidern lehnten aneinander und schliefen entweder oder starrten leer geradeaus. Andere Leute schliefen auf dem Boden. Wenigstens nahm er an, dass sie schliefen; keiner von ihnen bewegte sich. Mehrere Skins standen ringsum an den Wänden Wache, beeindruckend groß und reglos.
    Lawrence dämmerte es, und die Erinnerung kehrte zurück. Die Schlägerei. Er war also im Wartezimmer eines Krankenhauses. Doch nicht in der Hölle.
    Langsam, sehr langsam, drehte er sich auf die Seite und stemmte sich dann in eine sitzende Position. Schmerz hämmerte durch die Seite seines Schädels, und ihm wurde erneut übel. Er zuckte zusammen und betastete die Stelle. Er hatte eine große schmerzempfindliche Beule hinter dem linken Ohr.
    Amersy saß neben ihm in einem der roten Stühle. Der weiße Fleck im Gesicht des Corporals war grau, und beide Augen waren stark blutunterlaufen. Er hielt eine Kühlpackung an die Stirn, und seine Schultern zuckten.
    Lewis, Karl, Odel und Dennis saßen auf den Stühlen neben ihm. Odels Hand steckte in einer blauen Erste-Hilfe-Schiene, Karl hatte eine gebrochene Nase und Blut auf Lippen und Kinn. Edmond lag zusammengerollt zu Karls Füßen auf dem Boden.
    »Heilige Scheiße …«, krächzte Lawrence. »Was …«
    »Wir wurden eingenetzt«, murmelte Lewis. »Der Besitzer hat die Bullen gerufen.«
    »Na großartig!« Er zögerte und atmete tief durch. »Alle so weit in Ordnung?«
    »Sicher. Wir haben ihnen ziemlich in den Arsch getreten in diesem Schuppen, bis unsere eigene Kavallerie über den Hügel kam und auf uns schoss. Scheiße, auf welcher Seite stehen diese Typen eigentlich?«
    Lawrence würde darauf keine Antwort geben. »Wie ist unser Status?«
    »Der Kleine ist im Augenblick drinnen beim Arzt.«
    Amersy deutete mit dem Daumen in Richtung des mit einem Vorhang abgetrennten Untersuchungsabteils auf der Rückseite des Raums. »Nichts Schlimmes, zumindest keine Knochenbrüche. Und wir stehen unter ärztlicher Beobachtung, bis wir anderweitigen Bescheid erhalten.«
    »Wunderbar!« Er blickte sich um auf der Suche nach einem Kissen, auf das er seinen Kopf legen konnte. »Wo steckt Jones?«
    »Das weiß Gott.«
    »Das ist gut. Er findet seinen Weg allein nach Hause.« Die Anstrengung des Denkens und Redens war unglaublich ermüdend. »Weckt mich, wenn ich an der Reihe bin.« Er senkte den Kopf zurück auf die Teppichfliesen.
     
     
    Die Krankenschwester war erstaunlich mitfühlend. Lawrence wusste nicht, wie spät es war, als er schließlich in das Untersuchungsabteil gerufen wurde, um diagnostiziert und versorgt zu werden. Sehr früh am Morgen, schätzte er.
    Sie durchleuchtete die Seite seines Schädels, wo die Beule saß, und die medizinische AS entschied, dass er keine Fraktur

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