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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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der Maschinerie und hing so an den Leitungen und Streben, dass es neunzig Grad zur Vertikalen war. Lawrences erster Gedanke war Enttäuschung; es war wenig beeindruckend. Ein Körper von der gleichen Größe wie ein Alsation, mit sechs – oder acht, er konnte es nicht genau erkennen – spinnenartigen Beinen, die um die Kniegelenke herum fast um hundertachtzig Grad gebogen waren und in kleinen hornigen Zangen endeten. Der krause Schuppenpanzer besaß die Farbe eines schmutzigen, ölgefleckten Regenbogens. Die einzige wirkliche Abnormität, wahrhaft fremdartig, waren die Augen – oder das, wovon er annahm, dass es die Augen darstellten: Chromschwarze Knospen entlang der Flanken, die sich ununterbrochen bewegten. Es gab eine Art Kopf; ein Ende des Körpers war knollig mit einem nackten Schlitz als Mund.
    Es trug an jedem seiner Glieder ein Plastikband, direkt oben an den Körpergelenken. Sie schienen mit dem Fleisch verschmolzen zu sein.
    »Alarm«, verkündete Ntoko gelassen. »Kommen, Ops, wir haben eine Kontaktsituation. Ops?«
    Lawrences HUD blinkte ihm rote Kommunikationssymbole entgegen; die lokalen Netzrelais waren gestört. Er schenkte ihnen wenig Aufmerksamkeit. Ein zweites Alien kroch aus der Maschinerie.
    »Da oben!«, krächzte Meaney.
    Ein drittes Alien wanderte über ihnen an der Decke entlang, und seine schlanken Zangen hielten sich ohne sichtliche Mühe an den Rohren fest, während es sich seinen Weg suchte.
    Es waren acht Gliedmaßen, erkannte Lawrence nun. Definitiv nicht-terrestrisch also. Er beobachtete die Kreaturen mit einer Mischung aus freudiger Erregung und Staunen. Die Bänder waren Hightech-Artefakte. Sie waren intelligent! Er stellte einen Erstkontakt mit intelligenten Aliens her.
    Dieser Augenblick war alles, was er sich je vom Leben erträumt hatte. Er stieß ein leises, nervöses Lachen aus; unglaublich, dass es jetzt und hier geschehen sollte. Seine Hand zitterte. Eilig aktivierte er die Sicherung seiner Pistole, dann befahl er der Skelett-AS, die Bestimmungen zu finden, die einen Erstkontakt betrafen. Sie mussten irgendwo im Memory sein.
    »Corp, was machen wir nun?«, fragte Colin. Seine Stimme war hoch und aufgeregt. Er schlurfte zurück zu dem Tank und hielt seine Waffe auf das erste Alien gerichtet.
    »Bleibt einfach …«
    Das Alien vor ihm streckte eines seiner Gliedmaßen aus. Ein Maserstab von höchst menschlichem Design wurde von der Zange gehalten. Lawrence starrte die Waffe wie betäubt an.
    »Das ist …«
    Das Alien feuerte. Lawrences HUD zeigte augenblicklich ein Diagramm seines Panzeranzugs. Rote Symbole drängten sich wie aufgeregte Wespen und deuteten auf die Stelle des Energieaufpralls. Supraleitende Shunts rasten auf ihre Überlastungsgrenze zu, als sie versuchten, den Strahl zu verteilen.
    »Bewegung!«
    Lawrence tauchte zu einer Seite in dem Versuch, dem Maserstrahl zu entgehen. Die Anstrengung ließ ihn hinauf zum Dach segeln, und er ruderte panisch mit Armen und Beinen. Eine automatische Waffe eröffnete unter ihm das Feuer, und Projektile hämmerten in Beton und Metall. Die Lichter gingen aus. Lawrence berührte den Boden und prallte fast einen Meter in die Höhe. Sein HUD berichtete, dass der Maser nicht länger auf ihn gerichtet war. Er wedelte vergebens mit seiner Scatter-Pistole herum.
    Der Raum um ihn herum war erhellt von den Mündungsblitzen zweier Pistolen. Das topasfarbige Stroboskoplicht enthüllte große Wolken aus dichtem Dampf, der aus den Fabrikationsmaschinen entwich. Weitere Aliens huschten aus mechanischen Nischen hervor. Er sah zwei von ihnen, die eine Mini-Gatling zwischen sich schleppten.
    »Heilige Scheiße!« Er rollte sich ab, ließ seine Pistole fallen und griff nach dem Karabiner.
    »Wie viele?«, brüllte Kibbo.
    »Wo?«
    »Was ist mit dem Licht passiert?«
    Lawrences Bewegungsdetektor war nutzlos wegen der Dampfwolken. Infrarot hatte Mühe, durch den dichten Dunst etwas zu erfassen. Die BVs vergrößerten lediglich die Wirbel im Dunst und verliehen ihnen ein funkelndes Grün. Ein weiteres Warnsymbol blitzte auf, begleitet von einem akustischen Signal, und machte ihn auf die zunehmende Toxizität der Atmosphäre im Saal aufmerksam.
    Ein Karabiner eröffnete das Feuer und sandte explosive Projektile in die Dunkelheit. Detonationen wurden vom widerlichen Gas verschluckt, und ihre Blitze verwandelten sich in einen reinweißen Nebel. Die Sichtweite war auf fünfzig Zentimeter herunter und sank rasch.
    »Feuer einstellen!«
    Lawrence zielte

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