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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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mit seinem Karabiner in die Richtung, wo er die Aliens mit der Mini-Gatling gesehen hatte, und feuerte zwanzig Schuss ab. »Sie haben schwere Artillerie, Corp!«, brüllte er, während die Waffe in seinen Armen ruckte. Explosionen pulsierten durch den Bunker. Irgendjemand anderes schoss ebenfalls, mit einer Handfeuerwaffe. Ein Projektil traf Lawrences Panzer unterhalb seines rechten Brustmuskels. Er wurde in die Luft geschleudert und drehte sich. Rote und bernsteinfarbene Symbole malten kunstvolle Kreise um ihn herum wie ein schützender Schwarm holographischer Vögel. Schmerz bohrte sich mitten durch die harte Außenschale und das Muskelskelett.
    Der Kommunikationskanal war ein Gejaule von Schreien und gebellten Befehlen. Nichts ergab einen Sinn. Lawrence landete auf dem Rücken, und der Aufprall trieb ihm den letzten Rest Luft aus den Lungen. Er ließ den Karabiner fallen. Irgendetwas bewegte sich unter seine Beine, wand sich drängend, drückte seine Knie auseinander. Schock mobilisierte ihn auf der Stelle und gestattete ihm, seine schmerzerfüllte Benommenheit abzuschütteln. Er drehte sich hastig herum und beugte sich vor, um zu packen, was auch immer sich zwischen seine Beine zu schieben trachtete.
    Unerträglicher Schmerz biss in sein Bein, direkt oberhalb des Knies. Symbole meldeten, dass sowohl der Panzer als auch das Muskelskelett aufgeschnitten waren. Seine Hände tasteten umher und berührten ein Objekt, und sein Gehirn sagte ihm, dass es die gleiche Größe hatte wie der Körper eines Aliens. Durch den wirbelnden Dampf konnte er den infraroten Schatten gerade eben erkennen. Es war ein Alien, und eines seiner Gliedmaßen hielt eine Powerklinge. Lawrence griff nach dem Messer und riss es aus den Zangen. Er sah, wie das Bein des Alien von der Gewalt seines Griffs brach. Nahm einen Atemzug und schlug mit der freien Hand nach dem Körper, wobei er die volle Kraft seines Muskelskeletts einsetzte. Seine gepanzerte Faust ging glatt durch das Fell der Kreatur und zerquetschte innere Organe.
    Fast hätte er sich erbrochen. Zog seine Hand heraus und brachte tropfende Reste von Gewebe und Eingeweide mit. Eine weitere Kugel traf ihn und sandte ihn auf alle viere.
    »Die Decke!«, bellte Ntoko. »Schießt die Decke raus! Explosivgeschosse. Los, macht schon!«
    Explosionen schlugen in den Beton über Lawrence. Die Druckwellen ließen seinen zerfetzten Panzeranzug vom intensiven Druckstress knirschen. Er fummelte mit der Hand über den Boden und suchte nach seinem eigenen Karabiner. Ein Maserstrahl wusch erneut über ihn und erzeugte einen Schauer roter Symbole, und er warf sich aus der Schussbahn. Feuer aus kleinen Waffen durchsiebte die Luft über ihm. Eine Art gelatinöser Schlamm kroch über den Betonboden und schwappte gegen seinen Panzer.
    »Was machen wir?«, fragte Meaney. »Warum schießen wir sie ab?«
    Lawrence schlug ein weiteres Magazin in seinen Karabiner. Er hatte die gleiche Frage stellen wollen.
    »Wir brechen den Bunker«, sagte Ntoko. »Ich werde dieses Gas und die verdammten Aliens sauber in den Weltraum blasen!«
    Lawrence eröffnete erneut das Feuer. Über die Explosionen hinweg konnte er ein schrilles Geräusch hören, das an Stärke zunahm. Abrupt wurde der chemische Nebel dünner, und das Pfeifen verstärkte sich zu einem gequälten Heulen. Ein Sonnenstrahl bahnte sich einen Weg durch den Dampf und dehnte sich rasch aus. Lawrences BV beeilte sich mit dem Kompensieren und warf Filter hoch. Er wechselte seine Schussrichtung und ließ die Karabinergeschosse am Rand des sich weitenden Risses in der Decke fressen. Eine große Sektion von Beton flog nach oben, angetrieben von der entweichenden Atmosphäre des Bunkers. Das letzte Gas schoss nach oben und zerrte Lawrence vom Boden. Dann taumelte er in absoluter Stille nach unten. Grelles Sonnenlicht schien in den Bunker und enthüllte Konfusion und Chaos. Das dichte Konglomerat aus Maschinerie war zu Ruinen zerfetzt, Rohre aufgerissen, unerschütterliche Prozessoreinheiten nur noch Schrott. Noch immer pumpten Schauer von Flüssigkeit und Gas hinaus, und ihre ausgefransten Rauchfahnen kurvten nach oben, bevor sie sich verflüchtigten. Mehrere Alienleichen hingen schlaff von Metallfängen; sie alle waren von Waffenfeuer getroffen worden, das das gelbbraune Fleisch in Brei verwandelt hatte.
    »Kommen, Ops! Wir haben einen Notfall hier!«, sagte Ntoko. »Erbitte augenblickliche Verstärkung! Wir stehen unter feindlichem Beschuss!«
    Lawrences AS

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