Drachentempel 01 - Sternenträume
einschließlich der Lebenserhaltungssysteme. Bisher haben wir uns damit zufrieden gegeben, im Datapool Limiter und Monitorprogramme zu installieren.«
»Sehr gut.« Sie hielten vor einer schweren Sicherheitstür. Auf einer Seite befand sich ein kompliziertes DNS-Schloss, doch die Platte aus verstärktem Metall selbst war zurückgezogen.
Im Innern des Raums waren medizinische Apparaturen zu komplizierten Säulen aufgestapelt. Acht von ihnen waren gleichmäßig über den Raum verteilt. Auf jeder einzelnen saß eine fünfzig Zentimeter durchmessende undurchsichtige Plastikkugel; dünne Drähte und Röhrchen wanden sich aus dem Äquator und verschwanden auf verschiedenen Ebenen in den Säulen. Fünf von ihnen waren inert, während die anderen drei leise summten und surrten und über verschiedenen Komponenten kleine Anzeigelichter leuchteten. Zwei Zantiu-Braun-Techniker waren damit beschäftigt, eine der inerten Säulen zu zerlegen. Dr. Hendra winkte ihnen unauffällig, und sie gingen ohne ein Wort nach draußen.
Simon stand vor der ersten aktiven Säule und starrte die Kugel an. »Ihre Meinung über die Lebensfähigkeit der Prozedur, Doktor?«
»Oh, sie ist lebensfähig. Tatsächlich ist sie weit tüchtiger als die Art von Verjüngungsbehandlungen, die auf der Erde zur Anwendung kommen.«
»Tatsächlich? Ich dachte immer, die Erde wäre führend auf diesem Gebiet.«
»Rein technisch betrachtet ist sie das auch. Doch einen ganzen menschlichen Körper viral neu zu schreiben ist enorm kompliziert. Man muss die neuen Gene in jede individuelle Zelle jedes Organs und jedes Knochens und jedes Blutgefäßes schreiben, ganz zu schweigen von der Haut. Und sämtliche Gene müssen spezifisch für ihren Zielort sein. Das Beste, was wir je geschafft haben, waren zwanzig bis fünfunddreißig Prozent in jedem Organ. Genug, um eine Wirkung zu zeigen, doch es gibt einfach zu viele Zellen, um alle zu revitalisieren. Das ist der Grund, warum es sinnlos ist, die Verjüngung über die dritte Behandlung hinaus fortzusetzen.
Man rennt voll in das Gesetz vom schwindenden Gewinn.«
»Kommt darauf an, wie jung man zum Zeitpunkt der ersten Behandlung ist«, murmelte Simon.
Dr. Hendra antwortete mit einem Schulterzucken. »Wenn Sie es sagen. Doch es ist ungewöhnlich, dass jemand unter Sechzig die Behandlung durchmacht. Heutzutage ist es weit wirkungsvoller, die Keimbahn viral umzuschreiben, um den Alterungsprozess aufzuhalten. Wenn man erst zehn Zellen groß ist, können all die schönen neuen Gene ohne Raum für Fehler eingebaut werden.«
Simon lächelte wissend. »Selbstverständlich.« Dr. Hendras Akte zeigte ihm, dass er als Embryo diesbezügliche genetische Anpassungen erfahren hatte, was ihm angesichts des damaligen Stands der Forschung eine Lebenserwartung von rund hundertzwanzig Jahren verlieh. Seine Eltern waren beide Anteilseigner von Zantiu-Braun, auf der Ebene des mittleren Managements. In den damaligen Tagen hatte die Company das Verfahren nur für die obersten Führungsriegen freigegeben; sie hatten Glück gehabt, sich zu qualifizieren. Heutzutage stand es selbstverständlich jedem Anteilseigner zur Verfügung. Ein weiterer großer Anreiz, sein Leben in Zantiu-Braun zu investieren, und einer der Gründe, warum Zantiu-Braun zu einer der größten Companys auf der Erde und darüber hinaus geworden war. »Und doch betrachten Sie diese merkwürdige Prozedur als effektiv?«
»In der Tat.« Dr. Hendra deutete auf die Plastikkugel oben auf dem medizinischen Stapel. »Isolieren Sie das Gehirn, und Sie können wenigstens fünfundachtzig Prozent der zerfallenen Neuronenstruktur restaurieren. Da Sie sich keine Gedanken darüber machen müssen, irgendetwas anderes zu reparieren, können Sie Ihre Ressourcen höchst effizient konzentrieren. Schließlich verjüngen Sie nur eine einzige Sorte Zellen, auch wenn es zugegebenermaßen eine ganze Reihe von Varianten gibt.«
Simon benutzte sein DNI, um das Kommunikationssystem der Säule zu aktivieren. »Guten Morgen, Vorstandsmitglied Zawolijski.«
»Und einen guten Morgen auch Ihnen, Repräsentant Roderick«, antwortete das Gehirn.
»Es war höchst unfreundlich von Ihnen, auf unsere Squaddies zu feuern.«
»Ich bitte um Entschuldigung. Meine Kollegen und ich sind ein wenig festgelegt in unseren Wegen. Das Eindringen Ihres Platoons hat uns erschreckt. Der Corporal hatte diesen Tank entdeckt. Und wir wünschen nicht, unsere Art zu leben mit dem Rest der zivilisierten Galaxis zu
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