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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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teilen.«
    »Und das schließt den Vorstand Ihrer neuen Muttergesellschaft mit ein?«
    »Selbstverständlich nicht. Ich spreche lediglich von der Tatsache, dass es machbar ist. Die … Kosten würden von gewissen menschlichen Gruppierungen als inakzeptabel hoch betrachtet werden.«
    »Das ist alles sehr ermutigend. Der Vorstand, den ich repräsentiere, würde sicherlich eine vollständige und umfassende technische Dokumentation zu schätzen wissen.«
    »Ich bin sicher, das lässt sich arrangieren.«
    Simons persönliche AS hatte in der Zwischenzeit Zawolijskis Verbindungen in den Datapool von Manhattan City analysiert. Das Gehirn fand sich zögernd mit den Sonden ab und gestattete den Zugang zu versiegelten Memoryblocks. Eine Datei expandierte in Simons Sichtfeld, indigofarbene Schrift, die sich rings um ein einzelnes Bild in vollen Farben zog. Es waren Kinabicas Polizei- und Gerichtsakten von Duane Alden, angefangen bei seinem Jugendarrest und seinen Verwarnungen wegen Ladendiebstahls, Fahrzeugdiebstahls und schwerer Körperverletzung; mit zunehmendem Alter ging es weiter mit Betäubungsmittelmissbrauch, Einbrüchen, Raubüberfällen, Erpressungen bis hin zum Mord. Das letzte Verbrechen war ein Überfall gewesen, der dank Duanes drogenvernebeltem Zustand von der Polizei hatte beendet werden können. Die gesamte traurige Geschichte war von einer Sicherheitskamera festgehalten worden. Seine Gerichtsverhandlung hatte lediglich drei Tage gedauert. Die Berufung war einen Monat später abgewiesen worden. Er würde in zwei Wochen von heute an hingerichtet werden, einen Monat nach seinem einundzwanzigsten Geburtstag. Die verbliebene Zeit hatte er in einem Hospitalflügel des Gefängnisses verbracht, wo hartnäckige Mediziner ihn gründlich dekontaminierten und zur gleichen Zeit durch ein intensives Gesundheitsprogramm schleusten. Zuerst hatte sich Duane geweigert, doch Aufsichtsbeamte haben immer ihre Methoden, selbst die widerspenstigsten Insassen zum Mitmachen zu bewegen. Sein Anwalt hatte eine Beschwerde wegen »missbräuchlicher Behandlung« vor Gericht anhängig gemacht, doch die Abweisung war reine Formsache. Als Simon Roderick das lebensgroße, nackte Abbild von Duane Alden sah, das zwischen ihm und dem Gehirn in seinem Gehäuse zu schweben schien, dachte er unwillkürlich an Goldene Jugend . Duane war körperlich ohne jeden Makel und entschieden attraktiv.
    »Ihr neuer Körper, nehme ich an?«, sagte er zu Zawolijski gewandt.
    »Das ist korrekt«, antwortete das Gehirn. »Er ist recht prachtvoll, nicht wahr? Und dieses Gesicht … so stolz. Ich bin sicher, die Ladies werden es schätzen.«
    »Ich bin neugierig. Wie alt genau sind Sie?«
    »Zweihundertachtzig Jahre, Erdstandard.«
    »Und dieser Körper wäre Nummer …?«
    »Mein fünfter Ersatzkörper. Ich blieb in meinem ursprünglichen Körper, bis ich sechzig wurde.«
    »Ein neuer Körper alle dreißig Jahre. Das erscheint tatsächlich ein wenig extravagant.«
    »Nicht wirklich. Von zwanzig bis fünfzig – die besten Jahre im Leben eines Mannes.«
    »Im klassischen Modell, zugegeben, doch heutzutage können menschliche Körper viral für eine höhere Lebenserwartung umgeschrieben werden; der Zeitraum der besten Jahre ist beträchtlich länger.«
    »Ganz recht. Doch diese Keimzellenbehandlungen werden auf Kinabica gerade erst eingeführt, und da die Eltern stets zusätzliche Modifikationen wie beispielsweise erhöhte Intelligenz verlangen, weichen diese Spezimen seltener von der Norm ab.«
    Simon schloss Duanes Datei und blickte das Gehirn stirnrunzelnd an. »Sie glauben also, dass erhöhte Intelligenz ein nicht-kriminelles Leben sicherstellt?«
    Das Gehirn kicherte. »Zumindest verringert es die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden. Oder falls doch, dann erst nach langen und mühseligen Ermittlungen. Und bis dahin sind sie für den Vorstand nicht mehr von Nutzen.«
    »Sie sollten gleichermaßen intelligente Polizeibeamte einsetzen, um sie zu fangen.«
    »Bei dem Gehalt, das wir ihnen zahlen?«
    »Ich verstehe. Was mich zu meiner nächsten Frage führt. Warum klonen Sie sich nicht einfach einen Ersatzkörper?«
    »Ah, einer der Lieblingsmythen unserer Rasse. Haben Sie eine Vorstellung, wie schwierig und kostspielig dieses Unterfangen ist? Einen Menschen in vitro heranzuzüchten, bis er – echte – sechzehn Jahre alt ist? Wie wollen Sie während der gesamten Zeit das Erwachen seines Bewusstseins verhindern?«
    »Würde dieses Problem denn überhaupt entstehen?

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