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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Tiefraumerkundung beauftragt sind? Steht alles im gleichen Informationsblock.«
    »Ich habe nichts gefunden. Dieser Teil der Operationen wird von der Erde aus geleitet.« Er sah, wie das Grinsen seines Vaters breiter wurde. »Oder nicht?«
    »Von der Erde aus wird gar nichts geleitet. Nicht mehr seit 2285. Darüber hinaus hat McArthur bereits 2230 sämtliche Missionen in den Tiefraum gestrichen. Wir haben seither nicht eine einzige Mission durchgeführt, und weißt du auch warum?«
    Lawrence glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Das alles war eine wilde Verschwörung, die ihn dazu bringen sollte, sich in der Schule mehr anzustrengen oder sonst etwas. »Nein!«
    »Zu teuer. Raumschiffe kosten ein Vermögen, nicht nur im Bau, sondern auch im Unterhalt. Und ich meine ein Vermögen. Wir haben nichts, aber auch gar nichts gewonnen mit unseren Expeditionen in diesen Teil der Milchstraße. Vom Standpunkt des Investors betrachtet sind Erkundungen ein finanzielles Schwarzes Loch.«
    »Wir haben Amethi!«
    »Ah, höre ich da Stolz auf deine Heimatwelt? Ja, wir haben Amethi. Wir hatten außerdem noch Anyi, Adark und Alagon. Das war alles, bis 2285. Wir mussten sie loswerden. Kolonisierung kostet mehr Geld, als die Anteilseigner auf der Erde zu zahlen bereit sind, zumal sie niemals Zinsen erhalten. Wir werden niemals ein kommerzielles Massenprodukt herstellen und über interstellare Entfernungen verschiffen, das nicht viel teurer ist als alles, was sie lokal herstellen. Investitionen müssen von der Erde kommen. McArthur konnte unter gar keinen Umständen vier Kolonien finanzieren, deswegen haben wir drei davon in Verschmelzungsverträgen an Kyushu-RV und Heizark Interstellar Holdings verkauft. Damit haben wir immense Schulden verhindert – gleichzeitig gelang es uns, andere Aktiva an Holdings zu veräußern und den Bewohnern von Amethi einen großen Teil der freien Anteile an McArthur zuzuschlagen. Es war ein ziemlich innovatives Vorgehen, und verschiedene andere Companys sind später unserem Beispiel gefolgt. Als Resultat gehören fünfundachtzig Prozent der Anteile an McArthur den Bewohnern von Amethi. Die Muttergesellschaft auf der Erde zusammen mit all ihren Fabriken und Finanzdienstleistungen existiert nur aus einem einzigen Grund – Amethi mit flüssigen Mitteln auszustatten. Außerdem bietet sie Anteilseignern auf der Erde die Möglichkeit, ihre Dividende in Form eines Grundstücks auf Amethi in Anspruch zu nehmen – der ultimative Pensionsplan sozusagen.«
    »Aber es gibt so viel da draußen zu entdecken, das wir noch nicht kennen!«
    »Nein, gibt es nicht, mein Sohn«, entgegnete Lawrences Vater entschieden. »Die Regierungen haben Schiffe zu jedem nur denkbaren System geschickt, um Daten zu sammeln, ganz zu Beginn des interstellaren Zeitalters. Wir haben jede erreichbare Anomalie untersucht und mehr bewohnbare Planeten entdeckt, als die menschliche Rasse zu besiedeln imstande ist. Wir waren dort draußen, und wir haben alles getan, was es für uns zu tun gibt. Damit ist es vorbei, Lawrence. Heute ist die Zeit, wo wir den Lohn für unsere Mühen einfahren. Unser goldenes Zeitalter, Lawrence. Genieße es.«
    »Dann gehe ich eben zu einer anderen Company und mache bei deren Raumschifffahrtprogramm mit!«
    »Hallo? Universum an Lawrence, hast du mir nicht zugehört? Mein Sohn, niemand erforscht heutzutage noch den Weltraum! Es gibt nichts mehr zu erforschen! Das ist der Grund, warum sich eure Schule auf Fächer konzentriert, die ihr braucht, um Amethi zu einer bewohnbaren, angenehmen Welt zu machen! Ihr habt alles, was ihr braucht, um das Terraformprojekt abzuschließen! Eure Zukunft liegt hier, und ich möchte, dass du endlich anfängst, dich darauf zu konzentrieren. Jetzt. Bisher war ich tolerant gegenüber deinen absurden Ideen, aber damit ist nun ein für allemal Schluss. Es ist an der Zeit, dass du anfängst, den Erwartungen deiner Familie gerecht zu werden.«

 
Kapitel Vier
     
    »Diese Welt wurde von der Letzten Kirche als Ort für ihren Obersten Tempel ausgesucht, weil sie nahe dem Ulodan-Nebel liegt, der wegen seiner Dunkelheit bemerkenswert ist. Normale Nebel gehören zu den leuchtendsten aller stellaren Objekte, zusammengedrängte, verdrehte Zyklone aus Gas und Staub, die Lichtjahre durchmessen und so groß sind, dass sich in ihrem Innern nicht selten mehrere Sterne befinden. Das Licht dieser Sterne lässt sie purpurn oder violett oder smaragdfarben erstrahlen. Es bringt den Staub und das Gas zum

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