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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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geschrillt hatte. Nicht einmal die Zähne hatte er sich geputzt – wahrscheinlich ein taktischer Fehler, wenn er auf weitere Küsse von ihr hoffte.
    »Ich weiß, was du jetzt brauchst.« Sie ging zur Bar, die noch geschlossen war, und sprach in das Haustelefon. Ein paar Minuten später trafen zwei Kellner mit Tabletts ein.
    Sie setzten sich an die Theke und spähten unter die silbernen Glocken, unter denen sich eine Vielfalt von Schüsseln und Tellern verbarg. Roselyn gab ihm zuerst zwei Pillen, die er schlucken musste; eine gegen Kopfschmerzen und eine zur Beruhigung seines Magens. Er durfte nur seinen eiskalten Orangensaft trinken, bis die Wirkung eingesetzt hatte.
    Sie hatte Milchreis, Joghurt mit Fruchtscheiben, Rührei mit Hackfleisch, Würstchen, Schinken, Blutwurst, Pilze, Tomaten und als Nachtisch Crepes in Honig bestellt. Außerdem gab es Toast und Blutorangenmarmelade, falls er Lust darauf hatte. Und eine Kanne Assam-Tee.
    »Sehr gut«, sagte er ergeben. Normalerweise stand er erst gegen halb zehn auf und nahm zum Frühstück nur eine Tasse heißer Schokolade und Schokoladenbiskuits zu sich. Tatsächlich war er überrascht, wie gut das Frühstück schmeckte, auch wenn der Joghurt mit den Früchten ein wenig ätzend war.
    Roselyn strich sich ein wenig Marmelade auf eine Scheibe Toast; abgesehen vom Joghurt war das alles, was sie zu sich nahm. »Die wichtigste Mahlzeit des Tages.«
    Das hatte seine Mutter auch immer gesagt, doch aus Roselyns Mund verstand er zum ersten Mal die Bedeutung des Satzes. »Irgendwelche Pläne für den Tag?«, fragte er.
    »Einfach nur herumhängen«, sagte sie leichthin.
    »Ich auch.«
    Sie stützte den Ellbogen auf den Tresen und legte das Kinn in die Hand, während sie ihn prüfend ansah. »Du bist eigenartig, Lawrence. Ich habe noch nie einen Jungen wie dich kennen gelernt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Die halbe Zeit benimmst du dich, als hättest du Angst vor mir.«
    »Habe ich nicht!«, protestierte er indigniert.
    »Dann ist es gut. Du hast schöne Augen, irgendwo zwischen Grau und Grün.«
    »Oh. Äh, danke.«
    Sie brach eine Ecke von ihrem Toast und steckte sie sich in den Mund. »Was dein Zeichen ist, mir ebenfalls ein Kompliment zu machen. Magst du irgendetwas an mir?«
    Eine Willenskraft, die er bis dahin nicht für möglich gehalten hätte, hinderte ihn daran, direkt auf ihre Brust zu starren. Stattdessen blickte er ihr unverwandt in die strahlenden Augen. »Ich wüsste nicht, wo ich anfangen sollte«, sagte er leise und errötete.
    Einen Augenblick lang erstarrte sie, dann verzog sie die Lippen zu einem breiten Lächeln. »Das klang doch nach einem sehr viel versprechenden Anfang«, sagte sie. »Für jemanden, der so zurückhaltend ist, stellst du dich ziemlich geschickt an, Lawrence.«
    »Das ist nicht angestellt. Es ist das, was ich denke.«
    Ihre Hand berührte sein Knie und drückte es sanft. »Du bist wirklich süß, Lawrence. Ich hab es nicht gleich bemerkt. Ich dachte, du wärst so ein Mr. Cool, der sich zurücklehnt und zusieht, während wir anderen im Pool herumtoben. Wie ein Wolf, der die Schafsherde beobachtet und überlegt, welches er fressen soll.«
    »Entschuldige, aber du bist wirklich eine miserable Menschenkennerin. Ich hab dort gesessen, weil ich nicht wusste, was ich mit euch reden sollte. Ich hab mich ziemlich blöd gefühlt.«
    »Aber es war nicht blöde, wirklich nicht. Was soll daran falsch sein, man selbst zu sein? Ich glaube, ich habe gehofft, dass du nicht so ein Blender bist wie all die anderen Jungs, die in den letzten Tagen versucht haben, mich anzumachen.«
    Er grinste. »Du hast aber auch eine magnetische Anziehungskraft auf Jungen. Ich hab dich beobachtet, weißt du, als ich allein auf der Liege gelegen habe. Ihre Zungen hingen bis zum Boden, wenn sie hinter dir her geschlichen sind.«
    »Du hättest ihre Sprüche hören sollen. ›Ich würde dir gerne alles zeigen!‹ ›Dublin? Klingt wie meine Kuppel. Du musst sie unbedingt besuchen!‹ Als könnte irgendein Treibhaus aus Plastik einer tausend Jahre alten Stadt Konkurrenz machen! Meine Güte! Ich bin mit einem Raumschiff hergekommen, nicht in einer Arche! Sie benehmen sich alle, als kämen sie aus Einstein County.«
    »Ja«, sagte er vorsichtig.
    »Einstein County«, wiederholte sie und musterte ihn mit hochgezogener Augenbraue. »Wo alle mit ihm verwandt sind, verstehst du?«
    Lawrence lachte los. »Mein Gott, du bist wirklich erstaunlich!«
    Sie schnitt eine Grimasse und räumte

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