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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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umständlich das Geschirr zusammen, während sie sich ununterbrochen anlächelten. Er hatte sich noch niemals im Leben in Gegenwart eines anderen Menschen so wohl gefühlt.
    »Hattest du einen Freund in Dublin?«
    »Eigentlich nicht, nein. Ich war ziemlich verliebt in einen Jungen. Wir sind ein paar Mal miteinander ausgegangen. Nichts ist passiert. Na ja, nichts Ernstes jedenfalls. Gott sei Dank. Wir beide wussten, dass ich die Erde verlassen würde, weißt du? Ich schätze, er hat wohl geglaubt, dass er alles umsonst bekommen würde. Ich wäre hinterher nicht mehr da, und er musste nicht diesen emotionalen Mist durchmachen, wenn er mich für die Nächste sitzen ließ. Kannst du dir das vorstellen? Was für ein Arschloch!«
    »Er muss verrückt sein. Wäre ich an seiner Stelle gewesen, ich hätte einen Weg gefunden, dir hierher zu folgen. Ich hätte mich als blinder Passagier an Bord geschlichen, im Gepäck oder was weiß ich.«
    »Heilige Mutter Maria, was habe ich da nur gefunden?« Sie streichelte seine Wange, als wollte sie sich überzeugen, dass sie nicht träumte. »Was ist mit dir, Lawrence? Hast du keine Freundin? Du kannst es mir sagen, ehrlich. Es macht mir nichts aus.«
    »Es gibt nichts zu sagen. Ich habe keine Freundin.«
    »Jetzt weiß ich, dass ich auf einer fremden Welt bin. Soll ich dir was verraten? In Dublin hättest du jeden Abend mindestens drei Verabredungen.«
    »Besteht vielleicht die Möglichkeit, dass wir zusammen nach Dublin fahren?«
    »So, so, gerade fange ich an zu glauben, dass du ein smarter Typ bist, und dann sagst du so etwas. Dublin ist genau wie der Rest der Erde. Alt und müde. Und wir beide sind hier. Auf einem Planeten, der eine Zukunft vor sich hat, ohne irgendeines der Probleme, die es auf anderen Welten gibt. Bist du immer noch so sicher, dass nicht irgendein großer Bursche da oben die Würfel für uns rollen lässt? Ich glaube nicht, dass ein Mensch so viel Glück haben kann, ohne dass das Schicksal mitmischt.«
    »Ich bin der Glückliche.« Er beugte sich sehr bedächtig vor und küsste sie. Sie legte die Hände um seinen Kopf, streichelte ihm durch das Haar und zog ihn näher zu sich. Der Kuss wurde leidenschaftlicher.
    Menschen unterhielten sich laut auf dem Weg vom Hotel zum Pool. Lawrence und Roselyn beendeten ihren Kuss und sahen sich an. Er fühlte sich nicht im Geringsten verlegen. Im Gegenteil, er fühlte sich sicher, ohne jede Arroganz. Sie beide wussten, was sie angefangen hatten, und sie wussten, dass der andere es wusste. Es war beinahe entspannend.
    »Wird nicht mehr lange dauern, bis meine Schwestern kommen«, murmelte sie.
    »Oh, großartig.«
    Beide lachten und kehrten zu den Sonnenliegen zurück. Die Neuankömmlinge waren meistens jüngere Kinder. Keines schenkte Lawrence oder Roselyn sonderlich viel Aufmerksamkeit.
    »Wir müssen noch eine halbe Stunde oder so warten, bis unser Essen verdaut ist, bevor wir ins Wasser gehen«, sagte sie zu ihm.
    »Richtig.« Er beobachtete sie, als sie aus ihrem Bademantel schlüpfte. Heute war es ein purpurroter Bikini, und er betrachtete sie ohne jede Verlegenheit. Sie blies ihm einen gespielt koketten Handkuss zu und lehnte sich auf ihrer Sonnenliege zurück.
    Kurz darauf trafen ihre Schwestern ein. Lawrence begrüßte sie mit freundlichem Hallo. Sie scherzten und schwatzten miteinander, und jedes Mal, wenn die Sprache auf die Band vom Vorabend kam und auf das Tanzen, kicherten sie albern.
    Dann sprangen sie ins Wasser, und er ertrug die Anstrengungen von Roselyns kleinen Schwestern, ihn unter Wasser zu drücken und seinen Kopf mit dem Ball zu treffen. Er zahlte es ihnen zurück, indem er untertauchte und sie an den Knöcheln packte. Sie kreischten und lachten glücklich.
    Er war überrascht, als Roselyn schließlich sagte: »Ich habe genug.« Er warf den Ball, so weit er konnte, und lachte auf, als Mary und Jenny hinterher jagten wie junge Hunde.
    Als er zu seiner Sonnenliege zurückkehrte, drückte Roselyn ihre Haare aus. Er streckte ihr die Hand entgegen, und sie nahm sie. »Ich brauche ein frisches Handtuch«, sagte er. Sie blickte ihm tief in die Augen, und ihm wurde plötzlich entsetzlich schwindlig. Dann nickte sie. »Also gut«, murmelte sie. »Aber wir gehen besser in dein Zimmer.«
    Eine Weile war er wieder ganz sein altes Selbst. Auf dem Weg zurück ins Hotel starrte er sie nervös und um Worte verlegen an. Sie war gleichermaßen zaghaft, fast, als rätselte sie, mit wem sie da ging und wohin.
    Im Aufzug

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