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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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nicht; es stand auf einem Podium, und normalerweise saß dort ein Schnulzensänger mit einem Tuxedo und unterhielt die älteren Gäste mit Melodien, von denen keine jünger war als ein Jahrhundert.
    An diesem Abend hatte eine jüngere Kultur die Bar übernommen. Die Band auf dem Podium war modern und spielte kraftvoll auf. Bierflaschen lagerten in Eiskisten auf dem Tresen, und an einer Wand hatte man ein Büfett aufgebaut. Die Hälfte der Fläche war freigeräumt, und Holoprojektoren erzeugten kaleidoskopische Muster von großen Wellen auf den hüpfenden und sich windenden Körpern der dort Tanzenden.
    Lawrence spannte sich innerlich an, als die Aufzugstüren sich in die Lobby hinein öffneten. Er war nicht an so viele Menschen auf so engem Raum gewöhnt. Er erkannte einige der Teenager vom Wasserpolo wieder, die sich begeistert auf der Tanzfläche wanden. Roselyn grinste wölfisch, als sie das Gedränge bemerkte, und zerrte ihn mit sich aus dem Aufzug.
    Am Ende machte es gar nichts, dass er nicht wie die anderen tanzen konnte. Es waren einfach zu viele heiße Leiber, die sich von allen Seiten gegen ihn drückten, und sie erlaubten keine weitschweifigen Bewegungen. Er hüpfte einfach auf der Stelle und beobachtete Roselyn. Sie tanzte traumhaft; kleine, geschmeidige Bewegungen, und ihre Arme folgten dem Rhythmus der Musik.
    Sie gingen zum Büfett und nahmen sich zu essen, und sie unterhielten sich brüllend über dem Lärm der Musik. Sie trank ihr Bier aus der Flasche. Sie tanzten mehr. Sie tranken noch mehr.
    Inmitten all der schwankenden Menschen, die Haut klebrig vom Schweiß, die Sinne benebelt vom Alkohol, legte Lawrence die Arme um sie. Sie drückte sich an ihn und legte ihren Kopf an seine Schulter. Es war ein langsames Stück. Goldenes Licht floss über sie und verwandelte sich in tiefes Violett. Sie lächelten sich an. Dann beugte Lawrence den Kopf herunter, und sie küssten sich.
    Die Band hörte um zwei Uhr morgens mit dem Spielen auf. Lawrence und Roselyn gehörten zu den letzten fünf Paaren auf der Tanzfläche.
    »Das war wundervoll«, murmelte sie. »Danke, Lawrence.«
    Als sich die Aufzugstüren hinter ihnen schlossen, küssten sie sich erneut. Diesmal drängend. Lawrence schob seine Zunge tief in ihren Mund. Dann öffneten sich die Türen wieder, und sie knutschten auf dem Korridor weiter. Er streichelte ihren Rücken, und schließlich landeten seine Hände auf ihrem Hintern. Irgendwie brachte er nicht den Mut auf, ihre Brüste zu berühren oder mit den Fingern unter ihren Rock zu fahren.
    »Ich kann nicht«, flüsterte sie ihm ins Ohr, und ihr warmer Atem ließ ihn erschauern. »Mutter wird sich fragen, wo ich so lange gewesen bin.« Die Tür zu ihrer Suite glitt auf.
    »Morgen?«, krächzte er.
    »Ja. Wir sehen uns am Pool. Neun Uhr.«
    In seinem Kopf drehte sich alles. Es war ein Wunder, dass er es bis zum Aufzug zurück schaffte, geschweige denn bis in sein Zimmer.
    Ich kann nicht. Das hatte sie gesagt.
    Lawrence warf sich in voller Bekleidung auf das Bett. Der Raum drehte sich gefährlich um ihn herum. Sie hat Sex gemeint. Mit mir. Wir haben uns den ganzen Abend lang geküsst. Als er die Augen schloss und tief durchatmete, spürte er noch immer die Stelle, wo sie sich an ihn gedrückt hatte. Die Haut schien heiß zu glühen.
    Doch was hatte sie gemeint, als sie Ja gesagt hatte? Er hatte nur gefragt »Morgen?« Nichts sonst, er hatte es völlig offen gelassen. Und sie hatte Ja gesagt. Ja.
    Am nächsten Morgen saß Lawrence um zwanzig nach acht auf einer Sonnenliege am Pool. Er war der erste Hotelgast, der dort eintraf. Gartenroboter huschten aus dem Weg, als er über den Rasen marschierte. Dünner Nebel vom Bewässerungssystem hing über dem Gras und ließ die Halme in allen Farben des Spektrums glitzern. Ein inspirierender Anfang für einen neuen Tag.
    Roselyn traf um zehn vor neun ein. Sie trug einen lose sitzenden mitternachtsschwarzen Bademantel und eine Umhängetasche. Sie grinsten sich an; Lawrence bemühte sich, nicht zu unsicher und dümmlich auszusehen.
    »Du bist zu früh«, sagte sie.
    »Ich wollte keinen Augenblick des Tages versäumen.«
    »Alles in Ordnung mit dir? Du siehst müde aus.«
    »Mir geht es gut, danke. Ich hab nicht viel geschlafen. Meine Füße haben mir weh getan, vom vielen Tanzen.«
    »Du Armer.« Sie küsste ihn auf die Stirn und warf sich auf die Liege gegenüber. »Hast du schon gefrühstückt?«
    »Eigentlich nicht.« Er war nach draußen geeilt, sobald der Wecker

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