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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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eine geworfene Münze, und zog einen Schweif aus giftigem Rauch hinter sich her. Mehrere Besatzungsmitglieder, die sich auf der anderen Seite des Schotts gesammelt hatten, ergriffen die Flucht.
    Eine Sekunde lang konnte Lawrence durch die gesamte Länge des Axialkorridors bis zur vorderen Kompressionsantriebssektion sehen. Dann schlossen sich sämtliche Druckschotten gleichzeitig. Gelbe Blinklichter flammten zusammen mit dem schrillen Alarm der Feuersirenen auf. Besatzungsmitglieder flüchteten durch Radialkorridore. Es gelang Lawrence, drei von ihnen mit Pfeilen zu betäuben, bevor sie verschwanden. Sekundäre Druckschotten begannen die Radialkorridore zu schließen, während er und Denise über sie hinwegglitten.
    Zehn Meter hinter dem Druckschott befand sich ein Netzwerkknoten. Denise benutzte eine Energieklinge, um das Gehäuse zu entfernen, dann setzte sie vorsichtig einen Drachen-extrudierten Kommunikationslink auf die Datenbus-Einheit. Mikrofasern schnitten durch die Elektronik im Innern und verschmolzen mit den faseroptischen Kabeln. Das Prime lud sich in ein weiteres Netzwerksegment.
     
     
    Der akustische Alarm machte Captain Marquis Krojen auf der Stelle hellwach. Es war ein Krach wie bei einer explosiven Dekompression. Er setzte sich hastig auf, und nur der Gurt um seine Hüften verhinderte, dass er in der niedrigen Schwerkraft völlig von seiner Pritsche abhob. Einen Augenblick lang sah er sich verwirrt um, dann flammte die Kabinenbeleuchtung auf. An Bord von Raumschiffen gab es für jeden erdenklichen Notfall ein anderes Alarmsignal. Nach so vielen Jahrzehnten an Bord von Schiffen hätte Marquis Stein und Bein geschworen, dass er jedes Signal kannte. Doch diesmal musste er tatsächlich warten, bis sein DNI die Information lieferte.
    »Ein fremder Eindringling?« Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er die kleinen indigofarbenen Symbole las.
    Der Alarm verstummte.
    »Jawohl, Sir«, informierte ihn die Schiffs-AS.
    »Meine Güte, das kann doch nur eine Übung sein!« Irgendetwas, das sich dieser Bastard Roderick ausgedacht hatte, nach den ganzen Scherereien unten auf dem Raumhafen von Durrell. Es konnte nicht real sein.
    »Nein, Sir«, beharrte die AS. »Ich wurde aus dem Netzwerk der Wartungshangarsektion gelöscht. Ich habe Firewalls errichtet, die die subversive Software an weiterer Ausbreitung hindern.«
    Marquis zerrte an dem Klettverschluss des Hüftgurtes. Er begab sich von seiner Kabine direkt auf die Brücke der Koribu und ging schnell in der niedrigen Gravitation. Colin Jeffries, der diensthabende Offizier, saß im Kommandosessel und wirkte bis ins Mark schockiert. Lediglich drei weitere Konsolen auf der Brücke waren bemannt.
    »Was zur Hölle ist passiert?«, fragte Marquis Krojen und unternahm eine bewusste Anstrengung, um sich zu beruhigen. »Geben Sie mir einen Lagebericht.«
    »Eine Xianti hat einen Hydraulikfehler gemeldet«, sagte Colin Jeffries. »Wir haben sie im Wartungshangar andocken lassen, und das Nächste, was geschah, war, dass das gesamte umgebende Netzwerk unterwandert wurde.«
    »Wie war unsere Reaktion?« Marquis setzte sich auf einen der freien Sitze vor den Konsolen. Die Schiffs-AS aktivierte die Paneele und zeigte eine Reihe von Diagrammen und Kamerabildern.
    »Die Standardprozedur besteht darin, die Energiezufuhr und die Lebenserhaltungssysteme in der kontaminierten Sektion abzuschalten«, sagte die AS. »Das wurde getan.«
    »Kannst du mir ein Echtzeitbild des Raumflugzeugs liefern?«
    »Nein.«
    »Dann leiten Sie einen der Schlepper zum Wartungshangar um. Jetzt gleich«, sagte Marquis zu Colin Jeffries. »Ich will wissen, was da passiert!«
    »Aye, Sir.«
    »Die Sicherheit vom Raumhafen von Durrell ist in der Leitung«, berichtete die AS. »Man warnt uns wegen des Raumflugzeugs. Man glaubt, es sei von einer Widerstandsbewegung entführt.«
    Marquis wehrte sich dagegen, sich von der schockierenden Information zu panischen Reaktionen verleiten zu lassen. Die AS zeigte auf einem der Paneele eine Prozedur für die Reaktion auf physische Bedrohungen. Falls es eine aktuelle Bombendrohung gegen die Koribu gab, hatte der Captain das Schiff zu evakuieren. Die Sicherheitsvorschriften gingen davon aus, dass jede Widerstandsgruppe, der es gelang, in Reichweite des Schiffes zu kommen, auch im Besitz einer Bombe war, die das gesamte Schiff zerstören konnte.
    Doch bis jetzt war keine Bombendrohung bekannt. Und es hatte keine Explosion gegeben. Außerdem – wenn sie die

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