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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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zwo!«, berichtete Lawrence. Das Prime verwandelte seine Stimme in eine exakte Kopie von Gordon Dreyers abgehacktem Akzent, bevor sie in den Audiolink zur Koribu ging. »Die Frachtlukentüren reagieren nicht!«
    »Meine Güte, Dreyer, könnt ihr euch nicht einmal an die einfachsten Wartungspläne für eure Maschinen halten?«, beschwerte sich der Controller an Bord der Koribu . »Ihr seid für die Flugtauglichkeit eurer Kisten verantwortlich! Wozu brauchen wir sonst Piloten? Fahr das System runter und boote die Software neu.«
    »Verstanden. Versuche Reaktivierung.«
    Bernsteinfarbene Diagramme tanzten langsam über die Konsolenpaneele, während das Prime eine digitale Simulation der Reaktivierungsversuche erzeugte. Lawrence ließ die Prozedur zweimal ablaufen, sodass die Telemetriedaten, die an Bord der Koribu eintrafen, zeigten, dass er sich nach Kräften um eine Lösung des Problems bemühte.
    Durch die Windschutzscheibe sah er das gewaltige Raumschiff, das in einer Entfernung von dreihundertfünfzig Metern schwebte. Sie befanden sich auf gleicher Höhe mit der Fusionsantriebssektion, wo sich das Sonnenlicht auf der verschrumpelten Thermofolie, die die Deuteriumtanks schützte, in allen Regenbogenfarben brach. Drei weitere Xiantis warteten vor ihnen mit weit geöffneten Frachtluken in einer langgezogenen Reihe. Die Container, die sie in den Orbit gebracht hatten, schoben sich aus ihren Verankerungen und warteten darauf, abgeholt zu werden. Es sah aus wie eine Opfergabe, die von metallenen Fingern gehalten wurde. Kleine Schlepper schwärmten um die Raumflugzeuge herum wie schwarze Käfer, und aus ihren Reaktionsantrieben drangen Wolken grauer Gase, während sie sich in eine Position manövrierten, in der sie die Ladung übernehmen konnten.
    »Noch immer keine Reaktion!«, meldete Lawrence.
    »Ah, gottverdammt! Also schön, Dreyer«, sagte der Controller der Koribu . »Sie haben Erlaubnis zum Andocken. Bringen Sie den Vogel in den Wartungshangar. Die AS wird Ihnen einen Anflugkorridor zuweisen. Und herzlichen Glückwunsch dafür, dass Sie den heutigen Flugplan durcheinander geworfen haben.«
    »Ist mir stets ein Vergnügen.«
    Prime bestätigte den Empfang der neuen Koordinaten. Hypergolischer Treibstoff entzündete sich in den Reaktionskammern und schob sie langsam um das große Raumschiff herum.
    Lawrence sah Bänder aus schwefelfarbenem Dampf herausschießen, die die gesamte Nase der Xianti einhüllten, während das Raumflugzeug langsam zu rollen begann. Nach und nach glitt die Koribu aus dem Sichtfenster. Sensoren zeigten, wie die zylindrische Frachtsektion des Raumschiffs langsam vorübertrieb. Unterhalb der Silos öffneten sich die großen Tore des Wartungshangars. Eine Reihe kleiner Lichter entlang dem Rand blinkte auf und verbannte die Schatten aus der gerippten Metallhöhle.
    Mit dem Prime als Pilot glitt die Xianti glatt direkt über dem Wartungshangar in Position. Die Rumpfklappen fuhren zurück. Die Reaktionskontrolldüsen feuerten immer kürzere Pulse, während sie jegliche Bewegung relativ zu dem riesigen Raumschiff eliminierten.
    Am Boden des Wartungshangars streckten sich mechanische Mandibeln nach oben und suchten nach den Ladepins im Rumpf der Xianti. Riegel schnappten ein und sicherten das Raumflugzeug.
    »Wir sind drin«, murmelte Lawrence. Die Mandibeln fuhren zurück und zogen das Raumflugzeug mit sich. Sie beobachteten gemeinsam, wie die Torbeleuchtung an der Frontscheibe des Raumflugzeugs vorbeiglitt.
    Denise wandte sich den Bildern von den Kameras des Raumflugzeugs zu. »Wo sind die Versorgungsanschlüsse?«
    »Warten Sie einfach ab«, sagte Lawrence.
    Die Xianti erzitterte leicht, als sie auf dem Gestell zur Ruhe kam. Sekundäre Mandibeln, umgeben von spiraligen Schläuchen und Kabeln, fanden ihren Weg nach oben zu den Anschlüssen der Xianti. Energie, Daten, Kühlmittel, Kommunikation und Hydraulik wurden angeschlossen und die Verbindung bestätigt.
    Das Prime benutzte die Datenverbindung, um sich in das Netzwerk des Wartungshangars zu schleusen, die AS zu löschen und die Kontrolle über sämtliche lokalen Systeme zu übernehmen. Subversion auf derart massivem Niveau wurde augenblicklich von der Haupt-AS der Koribu entdeckt. Sie errichtete einen Firewall rings um das betroffene Netzwerk. Außerdem unterbrach sie die Energieversorgung und die Lebenserhaltungssysteme, die zu der entsprechenden Sektion des Raumschiffs rings um den Wartungshangar herum führten, und schloss die Druckschotten

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