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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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entlang dem Hauptaxialkorridor. Die Notstromversorgung der Sektion fuhr automatisch an und gestattete dem Netzwerk und den meisten sekundären Systemen zu funktionieren. Das Prime besaß keine Möglichkeit, die Lebenserhaltungssysteme von innen her zu reaktivieren, doch es gab genügend Sauerstoff, um die Besatzung am Leben zu halten, die hinter den versiegelten Schotten in der Falle saß.
    Der Andockschlauch des Wartungshangars fuhr aus der Wand und näherte sich der Kabinenluke der Xianti. Lawrence hielt eine EC-Pistole in der einen Hand. Der Karabiner im anderen Unterarm war bereits ausgefahren. »Bleiben Sie hinter mir«, sagte er zu Denise, als das Siegel des Andockschlauchs aktiviert wurde.
    »Jawohl, Commander.«
    Ihr Tonfall ärgerte ihn. »Wir haben das bereits besprochen. Ihr Raumanzug ist gut, aber er kann längst nicht so viel einstecken wie ein Skinsuit. Und ich weiß, dass sie Waffen an Bord haben.«
    »Ja, in Ordnung«, murmelte Denise.
    Die Kabinenschleuse glitt auf und gab den Blick frei auf zwanzig Meter Andockschlauch auf der anderen Seite. Es war dunkel, und am anderen Ende blinkten orangefarbene Lichter. Das Prime versorgte Lawrences taktisches Display mit Kamerabildern von jedem Teil des Raumschiffs, über den es bereits die Kontrolle besaß. Die Besatzungsmitglieder in der Frachtsektion waren durcheinander. Sie wussten, dass die Lebenserhaltungssysteme abgeschaltet worden waren; bernsteinfarbene Warnlampen blinkten in jeder Abteilung. Sämtliche Rettungsbootschleusen und Fluchtkammertüren standen weit offen. Die Beleuchtung war in den Stromsparmodus übergegangen, und die Korridore und schmalen Schächte lagen in klaustrophobischer Dunkelheit. Es gab keine Kommunikation mit dem restlichen Schiff – das Prime blockierte jeden Versuch. Und doch schien die AS ihnen zu sagen, dass alles in Ordnung war und es sich lediglich um einen lokalen Fehler im System handelte.
    Lawrence stieß sich ab und schwebte glatt durch die Tunnelmitte zur anderen Seite, während er seine Flugbahn durch gelegentliche Bewegungen seiner freien Hand korrigierte. Denise folgte ihm und prallte von einer Wand gegen die andere, während sie eine Serie von Flüchen ausstieß.
    Am anderen Ende des Schlauchs musste Lawrence die manuelle Schleusenentriegelung benutzen. Zwei Besatzungsmitglieder schwebten unmittelbar hinter der Luke. Sie sahen den Skin herauskommen, drehten sich geschickt mitten in der Luft um und schossen davon wie erschreckte Fische. Lawrence betäubte sie mit Pfeilen. Sie segelten geradeaus weiter, bis sie schwer gegen die Wände des Raums krachten. Danach drehten sie sich schlaff um mehrere Achsen, während ihre Glieder in alle Richtungen ragten.
    Lawrence schob sich an ihnen vorbei und tauchte in den langen Korridor, der aus der Abteilung führte. Er besaß einen D-förmigen Querschnitt, und eine Leiter verlief durch den Apex der halbrunden Decke. Er stieß sich von den Rungen ab und trieb sich auf diese Weise voran. Denise war zwei Meter hinter ihm.
    Der Axialkorridor war am Ende, ein weiter Zylinder mit dicken Versorgungsrohren, die an den Wänden entlang verliefen. Er führte im Zentrum der tragenden Struktur durch die gesamte Länge des Raumschiffs und verband die hintere Sektion des Fusionsantriebs mit dem vorne liegenden Kompressionsantrieb, und radiale Korridore führten in die unter Druck stehenden Sektionen. Alle vierzig Meter waren Druckschotten angebracht, schwere runde Tore aus Komposit, die normalerweise offen standen.
    Fünf Besatzungsmitglieder trieben vor dem nächstgelegenen Schott, als Lawrences Helm durch die Luke in den Axialkorridor stieg. Zwei von ihnen bemühten sich, das Schott zu öffnen, während einer an der Scheibe im Zentrum hing und in die nächste Sektion starrte. Lawrence hob das Handgelenk; er konnte spüren, wie die Muskeln des Mechanismus’ arbeiteten, als die Pfeile herausschossen.
    Denise kroch über die Leiter zum Schott und drückte einen Ring aus Energiefokusband dagegen. Lawrence schob die bewusstlosen Besatzungsmitglieder aus dem Weg und in Sicherheit.
    »Gehen Sie in Deckung«, sagte Denise, dann sandte sie einen Kode an das Band. Der Puls nackter Energie, den es abstrahlte, schnitt sauber durch das Schott. Dichter schwarzer Rauch schoss hervor, als die Ränder des Komposits schmolzen und schwelten. Feueralarme gingen los.
    Lawrence packte den Griff des Schotts und trat gegen den brennenden Kreis. Das Schott flog heraus, wobei es um die eigene Achse taumelte wie

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