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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sie. Ich habe nie jemandem eine zweite Chance gegeben. Es ist ein sehr trauriger Weg, ein Leben zu leben.«
    »Glaubst du denn, dass die Drachen den Menschen die Patternform-Technologie geben sollten?«
    »Ja, das tue ich. Denise ist überzeugt, dass wir nicht imstande sind, sie nutzbringend zu verwenden, weil wir sie nicht selbst erschaffen haben, und dass sie nur missbraucht werden wird. Für mich spielt es überhaupt keine Rolle, dass wir nicht jede Einzelheit für uns selbst herausgefunden haben.«
    »Warum?«
    »Wir kennen die wissenschaftlichen Prinzipien, die hinter der Technologie stecken. Wenn wir diese spezielle Theorie vielleicht noch nicht direkt verstehen, so bin ich doch sicher, dass wir sie früher oder später begreifen werden. Es gibt nur sehr wenig, das wir nicht begreifen, wenn es erst einmal in seine grundlegenden Gleichungen zerlegt ist. Aber das ist nur der klinische Aspekt. Vom moralischen Standpunkt aus sieh es einmal so: Als die Amerikaner zum ersten Mal einen Menschen zum Mond geschickt haben, gab es in Afrika und Südamerika Menschen, die noch niemals eine elektrische Glühbirne gesehen oder etwas von Antibiotika gehört hatten. Es gab Amerikaner, die kein fließendes Wasser in ihren Häusern und eine Außentoilette im Hof stehen hatten. Vielleicht war Raumfahrt nicht im Wissen ihrer Gemeinde, aber es war menschliches Wissen. Wir haben keine Ahnung, wie man einen Nullvoid-Antrieb baut, mit dem die Outbounds des Ring-Imperiums ihre intergalaktischen Schiffe ausgerüstet haben, doch das Wissen ist vorhanden, entwickelt von intelligenten Wesen. Warum sollten wir keinen Zugang dazu erhalten? Weil es eine Abkürzung darstellt? Weil wir nicht Jahrhunderte damit verbringen müssten, ihn für uns selbst zu entwickeln? In welcher Weise würde es uns schwächer und ärmer machen, Ideen zu benutzen, die nicht von uns selbst stammen? Wissen sollte mit Freuden weitergegeben werden, und niemand sollte ausgeschlossen bleiben.«
    »Ich denke, du würdest einen exzellenten Drachen abgeben, Lawrence.«
     
     
    Eine Woche vor dem Austritt aus der Kompression begannen sie mit taktischen Überlegungen. Das Prime hatte die Norvelle verfolgt, seit sie fünfundzwanzig Minuten nach der Koribu auf Überlichtgeschwindigkeit gegangen war. Weitere vierzig Minuten später folgte ein zweites Schiff, wahrscheinlich mit dem anderen Roderick an Bord.
    »Er ist jedenfalls hartnäckig«, gestand Denise beim Frühstück. Beide waren ständig über die aktuellen Positionen der anderen Schiffe auf dem Laufenden. Prime versorgte sie nicht nur mit diesen Informationen, sondern auch mit anderen Daten aus den wichtigsten Schiffssystemen.
    »Das wissen wir. Was wir nicht wissen, ist, was er zu unternehmen gedenkt.«
    »Nicht viel, schätze ich«, sagte sie. »Er wird zuerst einmal abschätzen müssen, was er dort vorfindet, genau wie wir. Das gibt uns ein Fenster.«
    »Wofür?«
    »Wir könnten unsere Waffen benutzen, um seinen Austrittspunkt zu verminen. Wenn sie sofort anfangen zu schießen, sobald die Norvelle aus der Kompression kommt, wird er nicht einmal merken, was ihn getroffen hat.«
    »Sie, ja? Sie werden nie merken, was sie getroffen hat. Die Norvelle hat mehr als dreihundert Mann Besatzung. Wir werden sie nicht umbringen, nur weil du ein Problem mit der Ideologie anderer hast. Wir sind immerhin in einer Erstkontaktsituation, und wenn wir so etwas machen, ist das Erste, was die Drachen von uns sehen, wie sich unsere Schiffe gegenseitig beschießen. Vielleicht mögen sie auch nicht, wenn wir unsere Atomwaffen in ihrem Raum verteilen und zünden. Also vergiss die Idee. Und vergiss außerdem nicht, dass Captain Manet eine verdammte Menge mehr Raumkampferfahrung hat als wir. Er kennt die wunden Stellen seiner Norvelle , und er wird Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Er muss nicht an der Stelle herauskommen, wo wir es erwarten. Er könnte eine nukleare Verteidigungssalve abfeuern, während er austritt. Wir können uns nicht leisten, in dieser Arena in einen Kampf mit der Norvelle verwickelt zu werden.«
    »Aber wir können auch nicht einfach aufgeben. Nicht jetzt, nachdem wir es bis zum Aldebaran geschafft haben.«
    »Ja. Aber wir sind hierher gekommen, um den Drachen zu seinem Volk zurückzubringen, vergiss das nicht. Sollen die Rodericks ihren Streit untereinander ausmachen; wir kümmern uns um unseren eigenen Kram.«
    »Du würdest deine Seele für ein Ticket nach Hause verkaufen, wie?«
    »Ich hab meine Seele zu Hause

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