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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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verloren.«
    Sie starrten sich lange und schweigend an.
    »Also schön«, sagte Denise schließlich. »Was schlägst du vor?«
    »Wir reden mit den Drachen. Wir erklären ihnen, wie empfindlich unsere Gesellschaft auf so große Veränderungen reagiert, und bitten sie, das zu berücksichtigen. Sie müssen nichts weiter tun, als drei Stunden zu warten, bis sie die Informationen an die beiden anderen Schiffe weitergeben.«
    »Was, wenn der Roderick auf der Norvelle anfängt, uns zu beschießen?«
    »Dann verteidigen wir uns. Aber ich glaube nicht, dass er das tut. Wir sind im Heimatsystem der Drachen, und wir haben einen von ihnen an Bord. Meiner Meinung nach macht uns das nicht gerade zu einem günstigen Ziel.«
    »Fein. Trotzdem werde ich unsere Waffensuite auf höchster Bereitschaft halten. Wenn dieser Bastard einen schmutzigen Trick versucht, werde ich keine Sekunde zögern, sie zu benutzen.«
    »Ich weiß. Trotzdem sollten wir versuchen, nicht zu vergessen, was nach dem Exodus geschieht. Die menschliche Rasse wird sich auf die eine oder andere Weise verändern und auseinander entwickeln. Für mich ist es wichtig, dass dieser Neuanfang nicht auf Blutvergießen aufbaut.«
     
     
    Am letzten Tag im Wurmloch des Kompressionsantriebs erwachte Denise sehr früh. Sie war nicht so aufgeputscht gewesen, seit die Invasionsflotte über Thallspring gesichtet worden war. Dieser Tag war es, dem sie fast ihr gesamtes Leben gewidmet hatte, und alles war ganz anders als erwartet. So viel Zeit und Vorbereitungen, um den Drachen von Arnoon hierher zurückzubringen. Die Probleme hätten eigentlich bereits auf Thallspring eliminiert worden sein sollen und ihr Weg glatt und ohne Hindernisse; statt dessen folgten sie ihr hinterher.
    Sie war noch immer versucht, beim Exodus die Waffen zu verstreuen. Nur, dass Lawrence Recht hatte, der verdammte Kerl. Leute ohne Vorwarnung zu töten war nicht der richtige Weg, um diese Sache anzugehen. Es hätte gegen jeden Traum verstoßen, den sie für ihren Neuanfang gehegt hatte.
    Es war ein wundervoller Traum, der mit dem Projekt der Rückkehr des Drachens einherging. Eine neue menschliche Kolonie irgendwo auf der anderen Seite der Galaxis, unvorstellbar weit von den Menschen entfernt. Eine Kolonie, die von Anfang an über Patternform-Technologie verfügte. Denise würde die Kinder in einer Welt aufziehen, wo die alten menschlichen Krankheiten des Wettbewerbs und des Neides keinen Platz hatten. Unter einer Sonne, die niemals kulturell von der Erde oder einer ihrer Kolonien kontaminiert werden konnte. Nur für den Fall. Nur für den Fall, dass sich die restliche Menschheit selbst auslöschte. Nur für den Fall, dass die Menschen von Thallspring Arnoons Geschenk des Wissens nicht unbekümmert akzeptierten und es zu üblen Dingen missbrauchten. Nur für den Fall, dass die Erde das Wissen der Drachen missbrauchte. Und genau das würde nun geschehen.
    Das Konzept eines neuen Arnoon hing von den Drachen ab. Sie brauchte ihre Patternform-Technologie. Ihren Raumschiffsantrieb. Ihre Informationen über Sonnen und bewohnbare Planeten auf der anderen Seite der Galaxis. Sie hatte erwartet, Monate, wenn nicht gar Jahre im Aldebaran-System zu verbringen, neue Wunder zu erfahren und dem Arnoon-Drachen beim Entwickeln seiner erwachsenen Form zu helfen. Und jetzt hatte sie vielleicht nicht länger als neunzig Minuten.
    Ja, es war extrem verlockend, die Waffen in einer Angriffsformation auszusetzen.
    Stattdessen duschte sie und zog sich saubere Kleidung an, ein Zantiu-Braun-Sweatshirt und Hosen, die irgendeinem kleinen Besatzungsmitglied gehört hatten. Mit hochgekrempelten Ärmeln und Hosenbeinen durchquerte sie die Brücke und betrat die kleine Offizierslounge, die sie und Lawrence als Kantine benutzten. Er hatte schon wieder seinen Mitternachtsimbiss zu sich genommen. Wie üblich standen ein paar Plastikbecher auf dem Tisch in der Mitte des Raums. Klebrige Teeringe waren auf der Fläche verstreut. Doughnuts und Überreste von Doughnuts überall auf dem Tisch – er schien nie die Stücke mit Marmelade darin zu essen. Eine Media-Card zeigte das Ende eines Stücks auf einer nackten Bühne, die Schauspieler erstarrt, während sie vor dem Vorhang standen.
    Wenn schon nichts anderes, dann erinnerte sie die Reise an ihre Zeit im Bungalow mit Josep und Raymond. Sie befahl dem Prime, die Unordnung aufzuräumen, und begann in den Paketen mit Fertigmahlzeiten zu kramen, als der Haushaltsroboter hereingerollt kam.
    Lawrence

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