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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Nichts, als würde der Raum vor dem Kompressionsloch enden. Dann begann der Knoten zu wabern und sich auszudehnen, während er an Dichte verlor. Und schließlich war er verschwunden.
    »Sie sind sehr spät aus der Kompression gegangen«, sagte Manet. »Nur vierzig Millionen Kilometer außerhalb.«
    »Wir müssen ganz nah an sie heran«, sagte Simon.
    »Ja, ich weiß. Aber ich werde unsere Bahnneigung ändern. Falls sie feindselig sind, werden sie die Austrittszone verminen.«
    Die nächsten fünfundzwanzig Minuten verbrachte Simon damit, die näher kommende schwarze Barriere der Photosphäre zu beobachten, während er sich fragte, was Newton und seine Freunde dort draußen im Normalraum trieben. Fünf Minuten vor dem eigenen Austritt machte Captain Manet die eigenen Waffen der Norvelle vorsichtshalber scharf. Die AS des Schiffs bereitete unter der Aufsicht der Brückenbesatzung den Fusionsantrieb zur Zündung vor. Dann kam die schwarze Mauer nervenaufreibend nah und wurde sichtlich schneller. Sie zerbrach stellenweise, und rote Lichtstreifen sickerten durch. Und dann schwebte das riesige Raumschiff über einem karminroten Nebel, der sich in alle Richtungen bis in die Unendlichkeit auszudehnen schien.
    Reihen aus indigofarbenen Zahlen strömten um Simon herum und mutierten wild dabei. Es gab keinen Massepunkt innerhalb fünfhundert Kilometern. Keine Sensorstrahlung fiel über sie. Infrarote Energie durchtränkte den Rumpf. Die großen sekundären chemischen Raketenmotoren rings um die Fracht-Sektion flammten hell auf und initiierten eine langsame thermische Rolle. Große rechteckige Radarantennen wurden ausgefahren.
    Simon benutzte seine Kommandobefugnis, um eine Salve von Raketen zu starten. Druckschotten überall in der Norvelle glitten zu, verriegelten sich und isolierten die Schiffsbesatzung.
    »Was machen Sie da?«, fragte Sebastian Manet.
    »Das ist doch offensichtlich, Captain. Die Norvelle ist mein Schiff, und ich übernehme das Kommando über diese Mission.« Er unterbrach die Verbindung und deaktivierte sämtliche internen Kommunikationsverbindungen.
    Auf der Brücke starrte Sebastian Manet hilflos auf die Schirme, während sein DNI vergeblich versuchte, einen Zugang zum Netzwerk des Schiffes herzustellen. Die Konsolenpaneele wurden dunkel. Zwei der Brückenoffiziere hämmerten mit den Fäusten gegen die Druckschotten. Niemand hörte sie.
    »Heiliges Schicksal, sie haben ihre Raketen abgefeuert!«, sagte Lawrence.
    »Nicht auf uns«, beruhigte Denise ihn.
    »Was dann? Oh!«
    »Streumuster. Ich denke, sie versuchen, das andere Schiff beim Exodus zu treffen.«
    Lawrence öffnete die Verbindung zu One. »Wirst du nun akzeptieren, dass dieses Schiff dein Wissen nicht erhalten sollte?«
    »Die Handlungsweise des fremden Schiffes scheint deine Behauptungen zu unterstützen. Wir werden unser Wissen zurückhalten, bis eine Lösung für dieses Ereignis gefunden wurde.«
    »Danke sehr.« Lawrence wandte sich an Denise. »Können wir diese Raketen abfangen?«
    »Nein. Wir sind zu weit entfernt.«
    »Scheiße. Dann sag dem Prime, es soll nach dem Exodus Ausschau halten. Und benutz unsere Kommunikationsschüsse, um eine Warnung abzustrahlen.«
     
     
    Indigofarbene Zielgraphik richtete sich auf eine Raumsektion in achtzehntausend Kilometern Entfernung, als das Radar der Norvelle ein Objekt unter Beschleunigung entdeckte. Simons visueller Fokus überwand die Distanz mit einem Sprung. Ein langer glühender Strich leuchtete intensiv über dem weichen Glanz der Photosphäre. Er bewegte sich schnell und sank tiefer herab.
    »Fusionsflamme«, meldete die AS des Raumschiffs. »Spektralsignatur identisch mit der unsrigen. Das Radar hat die Größe bestätigt. Es ist die Koribu .«
    »Wohin wollen sie?«, fragte Simon.
    Mehrere Projektionslinien kurvten aus dem grellen Rot. Das Langstreckenradar der Norvelle folgte ihnen. Rasch fand es das Ziel.
    »Eine massive Struktur unbekannten Typs«, berichtete die Schiffs-AS. »Zwanzig Kilometer Durchmesser, rund, sehr regelmäßig.«
    »Bring uns hinunter«, befahl Simon.
     
     
    Auf der Brücke der Clichane saß Simon Roderick hinter dem Captain, als sie sich dem Exodus näherten.
    Konsolenpaneele zählten die letzten Sekunden herunter. Kamerabilder verwandelten sich in ein grelles Rot. Ein leises Jubeln ging durch die Reihen der Brückenoffiziere. Simons DNI übertrug die Radardaten direkt zu ihm. Keine größeren Objekte in fünfhundert Kilometern Umkreis. Mehrere kleine Punkte

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