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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Norvelle verbracht. Nach den ersten vierzehn Tagen hatten die beiden Bordärzte mit der dermalen Regenerationsbehandlung begonnen. Neue Haut wuchs nun über den schlimmeren Verbrennungen. Simon empfand die Fortschritte extrem ermüdend; die Heilung schien jegliche Energie aus seinem restlichen Körper abzuziehen. Glücklicherweise benötigte die Verfolgung der Koribu nicht sein Zutun.
    Captain Sebastian Manet war überrascht gewesen über den Kurs, den das gekaperte Raumschiff eingeschlagen hatte. »Sie fliegen in Richtung Aldebaran!«, hatte er gesagt, sobald Simons Bahre durch den Andocktunnel der Xianti manövriert worden war.
    Simons persönliche AS scrollte die Daten über den Stern herunter. »Ein Roter Riese? Gibt es in diesem System noch Planeten?«
    »Die Astronomen haben nie welche entdeckt«, antwortete Manet. »Allerdings wissen wir es nicht mit Sicherheit. Es hat nie Erkundungsmissionen zum Aldebaran gegeben. Niemand hatte je ein Budget für so viel Grundlagenforschung.«
    »Interessant. Also könnte eine Alienzivilisation dort leben, ohne dass wir davon wissen? Mitten in unserer Einflusssphäre?«
    Die ablehnende Haltung des Captains ließ ein wenig nach. »Darum geht es also? Um Aliens?«
    »Ja. Wie lange noch, bis wir abfliegen können?«
    »Darüber wollte ich mit Ihnen reden, Sir.«
    »Es wird keine Diskussion deswegen geben.«
    »Wir werden einhundertvier Tage bis zum Aldebaran benötigen. Wir haben kaum genug Treibstoff, um hierher zurückzukehren.«
    »Aber es reicht?«
    »Gerade so. Vorausgesetzt, nichts geht schief. Wir müssen auch an die Besatzung denken. Sie hat nicht mit zusätzlichen zweihundert Tagen im Raum gerechnet, plus der Zeit, die wir im Aldebaran-System verbringen.«
    »Unsinn. Ich kenne euch Weltraumtypen. Ihre Leute werden die Aussicht auf einen Erstkontakt genießen.«
    »Und was ist mit den Bodentruppen auf Thallspring? Wann werden wir sie wieder abholen?«
    »Captain, entweder geben Sie jetzt den Befehl zum Abflug, oder Sie teilen mir mit, dass Sie es nicht machen.«
    Sebastian Manet bedachte die in Verbände gehüllte Gestalt auf der Liege mit einem verhassten Blick. »Also gut. Wir können in acht Minuten in Kompression gehen.«
    In den darauf folgenden hundert Tagen hatten sie kaum ein Wort miteinander gesprochen. Simon hatte die meiste Zeit geschlafen, während die Behandlungen seine Kraftreserven aufgezehrt hatten. In den wachen Stunden hatte er jedes Bit an Daten durchgearbeitet, das sie über das Alien von Arnoon gesammelt hatten, in der Hoffnung auf neue Erkenntnisse. Tag für Tag hatte er die Ortungsdaten kontrolliert. Die Koribu blieb konstant sechsundzwanzig Minuten und dreizehn Sekunden vor ihnen.
    Simon begann, seine eigenen Pläne für den Rücksturz aus der Kompression zu machen. Er durfte nicht darauf vertrauen, dass Manet zusammen mit seiner Besatzung tun würde, was zu tun war, und er durfte nicht dulden, dass sie sich einmischten. Simons persönliche AS ging sämtliche Kommandokodes durch und bestätigte sie, um auf diese Weise sicherzustellen, dass er die volle Befehlsgewalt über das Schiff behielt.
    Zehn Tage vor dem Exodus befahl Simon den Ärzten, seine Behandlungen abzubrechen. Die Pause würde ihm ermöglichen, neue Kräfte zu sammeln.
    Am letzten Tag blieb er in der Krankenabteilung. Die Ärzte und das Pflegepersonal waren entlassen. Er lag auf dem Bett, zufrieden, dass der Schmerz in den letzten drei Monaten nachgelassen hatte. Er würde die physische Kraft besitzen, um das durchzustehen. Sein DNI und seine optronischen Membranen verbanden ihn mit jedem visuellen Sensor außerhalb des Raumschiffs. Die Daten wurden von seiner persönlichen AS zu einem umfassenden Dreihundertsechzig-Grad-Bild zusammengesetzt, mit Blick von der Vorderseite des Raumschiffs aus. Im Augenblick waren sie umgeben von einem formlosen grauen Nebel. Ein dunkler Knoten befand sich ein Stück weit voraus. Entfernungsdaten scrollten über seine Sicht.
    Simons Aufmerksamkeit wanderte hin und her zwischen dem vorderen und dem anderen Knoten, der ihnen in vierzig Minuten Abstand folgte. Er wusste, dass der SK9 es irgendwie geschafft hatte, hinauf in den Orbit und an Bord eines Schiffes zu kommen. Und es gab nur einen einzigen Grund, warum er so etwas getan haben konnte.
    »Es müsste jetzt bald soweit sein«, kündigte Captain Manet an. »Wir haben bereits die Photosphäre geortet.«
    Hinter dem Knoten, der die Koribu repräsentierte, kroch ein schwaches Rieseln von Schwarz in das

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