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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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geben als Ihr Bestes.«
    Tag eins verging mit dem Testen ihrer Reflexe. Das I-Environment des Colleges war das am höchsten entwickelte, das Lawrence jemals erlebt hatte. Man gab ihnen Ganzkörper-Stimsuits zum Tragen, einen eng sitzenden Einteiler, der aus einem Gewebe aus piezoelektrischen Fasern bestand. Dann führte man sie in einen großen anakustischen Raum mit drei Reihen von Gyrositzen. Sobald sie angeschnallt waren, begann die AS mit einfachen Koordinationsaufgaben. Es war anfangs leicht, dreidimensionale Gitteranordnungen wie im Innern eines Holopaneel-Diagramms, und sie mussten grüne und rote Symbole aufreihen. Bald ging es damit weiter, Fahrzeuge schnell durch ein Labyrinth zu steuern, und nach und nach wurden verschiedene Reifenbeschränkungen und Maschinenfluktuationen hinzugefügt. Die Unfälle wurden zunehmend heftiger. Nach dem Mittagessen bekamen sie volle Flugzeugsimulationen in einsitzigen Jet-Trainern. Das war, als die AS anfing, sie unter Stress zu setzen und ihnen Triebwerksausfälle, versagende Klappen und so schnelle Sturzspiralen vorgab, dass Lawrence sich übergeben musste. Fehlfunktionen der Ausrüstung in kritischen Augenblicken. Feuer im Cockpit, mit echtem Rauch, der durch die Anzugsbelüftungen kam, und Hitze, die ihnen Hände und Beine versengte.
    Als es schließlich vorüber war, musste sich Lawrence am Stützpfeiler des Gyrositzes festhalten, während seine Beine langsam ihre Kraft wiederfanden und aufhörten zu zittern. Es war ein spürbarer Mangel an jovialem Kameradschaftsgeist in den Umkleideräumen, als sie sich hinterher alle duschten und umzogen.
    Es regnete, als sie aus dem Gebäude des Hauptquartiers kamen, ein schwaches kaltes Nieseln, das von erratischen Böen aus den Straßen gepeitscht wurde, die den Platz umgaben. Joona Beaumont stand dort, die Kapuze ihres Dufflecoats hochgeschlagen gegen den Regen, und stampfte mit den Füßen auf dem Pflaster. Außer ihr waren nur drei weitere Demonstranten da, und der Kartoffelstand fehlte ebenfalls. Sie hielten ihre Protestpaneele in die Höhe, doch sie brachten nicht genügend Begeisterung auf, um irgendetwas zu rufen.
    Lawrence schenkte ihr ein rasches Nicken, doch sie antwortete nicht. Er war nicht einmal sicher, ob sie ihn gesehen hatte.
    Eine Stunde später hatte es aufgehört zu regnen, und er ging wieder in die Bar am Rembrandtplein. Diesmal suchte er sich keinen Tisch, sondern setzte sich gleich an den Tresen und bestellte sich einen Mango-Apfelsaft.
    Wenige Minuten später kam Joona. Sie bemerkte ihn sogleich, und Lawrence bot ihr den leeren Hocker neben sich an. Einen Augenblick lang zögerte sie, dann kam sie heran, während sie das Wasser aus ihrem Mantel schüttelte.
    »Sie sehen erfroren aus«, sagte er. »Darf ich Sie zu etwas Heißem einladen?«
    »Tee, bitte«, winkte sie dem Barmann. »Und tu ein Gramm rein.«
    »Das ist nicht gut für Sie, wissen Sie das?«, sagte Lawrence.
    »Was denn, es bringt einem die Schaltungen durcheinander? Ich schätze, Sie verlieren nicht gerne die Kontrolle, wie?«
    »Das hat nichts damit zu tun. Es ist ein Gift, das ist alles.«
    »Jede Medizin ist zu einem gewissen Grad giftig. Deshalb tötet sie ja Keime. Vollkommen natürlich.«
    »Wenn Sie meinen. Wie war Ihr Tag?«
    »Wir haben unsere Meinung dargelegt.«
    »Hat jemand zugehört?«
    »Dort zu sein ist das, worauf es ankommt.«
    »Dann nehme ich an, sie waren dort.«
    Ihr Tee wurde geliefert. Sie schenkte dem Barmann ein dankbares Lächeln.
    »Werden Sie mich jetzt fragen, wie mein Tag gelaufen ist?«, erkundigte sich Lawrence.
    »Nein.«
    »Meinetwegen.« Lawrence warf einen EZ-Zehn-Dollar-Schein auf den Tresen, stand auf und ging. Und wie cool ist das?
    Fast hätte er es an der Tür vermasselt, als er sich umdrehte, um zu sehen, wie sie reagierte. Sie reagierte nicht. Sie saß dort mit den Ellbogen auf dem Tresen und hielt die Tasse Tee mit beiden Händen an ihre Lippen.
    Er zuckte die Schultern und stapfte in die Nacht hinaus.
    Tag zwo verlief mit Rätseln. Die AS, die das I-Environment kontrollierte, versetzte ihn auf eine kleine tropische Insel, vierhundert Meter lang und kaum siebzig breit. Ein paar Palmen und dürre Büsche wuchsen auf dem Mittelstreifen, doch ansonsten war sie unwirtlich. Er hatte die Verantwortung für eine Gruppe von fünf Mann, die draußen am Riff tauchen gewesen waren. Einer von ihnen war schwer verwundet und konnte nicht transportiert werden, außerdem benötigte er dringend medizinische Hilfe

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