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Drachenwacht: Roman (German Edition)

Drachenwacht: Roman (German Edition)

Titel: Drachenwacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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kämpfen.«
    Wellesley erstarrte bei diesem Befehl. Es war ein Schlag ins Gesicht, auf eine Position verwiesen zu werden, wo weniger Taktieren und weniger Initiative gefordert war. Er widersprach nicht, trommelte aber mit den Fingern auf seinem Degengriff.
    »Und was Sie angeht, Roland«, fügte Dalrymple hinzu, »wenn diese verdammten Tiere nicht gegen die Fleur-de-Nuits kämpfen wollen …«
    »Das habe ich überhaupt nicht gesagt«, unterbrach Temeraire wutentbrannt. »Wir werden gegen alle kämpfen. Ich habe nur gesagt, wir können sie nicht aufhalten, wenn Sie uns dafür aus dem Lager schicken. Die Fleur-de-Nuits können in der Nacht sehen, im Gegensatz
zu uns. Es liegt doch auf der Hand, dass sie dann einfach an uns vorbeikommen, sei es über oder unter uns. Wir können sie schließlich nicht aufhalten, indem wir uns irgendwo entlang der Straße aufstellen und in die Luft springen.«
    »Sie werden sie doch wohl hören können«, beharrte Dalrymple, der inzwischen so erschöpft und aufgebracht wegen dieser neuerlichen Unterbrechung war, dass er sich zum ersten Mal unmittelbar an Temeraire wandte. »Ein fliegender Fleur-de-Nuit klingt für uns genauso wie ein Gelber Schnitter«, erläuterte Temeraire. »Sie schlagen im gleichen Tempo mit den Flügeln.«
    Laurence blinzelte. Er hatte nie etwas Derartiges bemerkt und auch noch nie darüber nachgedacht, dass dies eine Schwierigkeit darstellen könnte, und der Gesichtsausdruck auf den Gesichtern der anderen Offiziere verriet ihm, dass es ihnen nicht anders erging. Selbst Jane wirkte überrascht von dieser Mitteilung, und sie war immerhin eine Fliegerin mit über dreißig Jahren Erfahrung.
    »Und überhaupt«, fügte Temeraire hinzu, »man kann nicht sagen, woher genau ein Geräusch kommt, nicht wenn man in der Luft ist und sich bewegt und viele andere Drachen um einen herum ebenfalls flattern. Wenn die Fleur-de-Nuits einer nach dem anderen an uns vorbeifliegen würden, würden wir sie vermutlich überhaupt nicht bemerken. Und dann kämen wir zurück, und Sie würden sich beklagen, dass wir nichts getan haben. Wenn Sie wollen, dass wir sie aufhalten, dann sollten Sie uns herausfinden lassen, auf welche Weise das gelingen kann.«

8
    Eine sehr erfolgreiche Unterhaltung konnte Temeraire das Ganze nicht nennen, auch wenn er sich selbst dazu gratulierte, dass er den Drohungen gegen Laurence ein Ende bereitet hatte. Aber die Generäle waren alles andere als schlau, und was auch immer Laurence über höherstehende Offiziere sagen mochte – Temeraire war der Ansicht, wenn diese Männer seine Vorgesetzten waren, dann sollten sie ihm auch bessere Befehle geben als jene, auf die er selbst gekommen wäre, und nicht schlechtere. Und einige der Männer hatten sogar davonlaufen wollen, nur weil sie nicht so viele Soldaten hatten.
    »Aber immerhin habe ich mit einem Burschen vom Ministerium gesprochen und ihm mitgeteilt, dass wir das Wahlrecht verlangen, ebenso wie Bezahlung, und er hat nicht abgelehnt. Das ist doch ermutigend«, berichtete Temeraire den anderen. »Und sie waren vernünftig genug, uns selbst entscheiden zu lassen, wie wir mit den Fleur-de-Nuits umgehen wollen. Nur müssen wir uns jetzt auch etwas einfallen lassen.«
    »Wenn wir sie unmittelbar hier am Rand des Lagers bekämpfen würden«, sagte Perscitia nachdenklich, und ihre Schwanzspitze schnellte aufgeregt hin und her, »dann müssten sie zu uns kommen, um etwas zu bewirken, was bedeutet, dass wir ausreichend Licht von den Feuern haben, wenigstens ein bisschen was sehen und sie so mühelos angreifen können.«
    »Sie müssen gar nicht gegen euch kämpfen, wenn sie erst mal über dem Lager sind«, sagte Laurence. »Sie müssen bloß über euch hinwegfliegen, ihre Bomben abwerfen und dann wieder abdrehen. Irgendetwas Wertvolles werden sie mit Sicherheit treffen, ohne dass sie sich viel Mühe machen müssen, ein Ziel anzupeilen.«
    »Vielleicht sollten wir einen Ring um das Lager bilden«, schlug Temeraire vor. »Wenn dann die Schwergewichte gleichmäßig hin und her fliegen, können sich die Feinde nicht nähern, ohne dass wir sie bemerken, und wir werden ihnen eine Lektion erteilen. Diesen Plan werden sie schnell wieder aufgeben.«
    »Ja«, warf Admiral Roland schnippisch ein, »und morgen wird nicht einer von euch mehr in der Lage sein zu fliegen. Das hätte Napoleon aber zu einem günstigen Preis bekommen, wenn er lediglich zehn Drachen dafür ausschicken muss, die er am Tag ohnehin nicht gebrauchen kann.

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