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Drachenwege

Drachenwege

Titel: Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Reiter übermittelt ihm telepathisch das Bild dieser Örtlichkeit. Wenn das so ist, dann ...«
    »Vergiss nicht, dass ein Wachwher die Umwelt anders wahrnimmt als ein Drache«, hielt Nella ihm entgegen. »Er sieht eigentlich kein richtiges Bild, sondern die Wärme, die von einem Objekt oder einem Lebewesen abstrahlt.«
    »Genau darauf wollte ich hinaus!«, rief Kindan.
    »Deshalb sollst du auf Kisk reiten, Nuella. Du kannst Kisk diese Wärmebilder übermitteln.«
    »Man kann auf einem Wachwher reiten?«, staunte
    Cristov.
    »Danil ritt öfter auf seinem Dask«, erzählte Zenor,
    »Ich kann mich noch gut daran erinnern.«
    »Kisk ist dein Wachwher, Kindan«, protestierte
    Nuella. »Du solltest sie reiten - sie ist auf dich geprägt.«
    »Aber es hätte keinen Zweck, wenn ich diese Aktion mit Kisk unternähme«, widersprach der Junge. »Ich vermag ihr ja nicht die Bilder in den Kopf zu pflanzen, die sie versteht. Das kannst ausschließlich du.«
    »Bitte, versuch es, Nuella!«, drängte Renna verzweifelt. »Du musst die Kumpel retten. Dalor ist auch unter ihnen.«
    »Aber dazu brauchte ich ein deutliches Bild«, jammerte Nuella.
    »Atme ein paarmal tief durch«, flüsterte Kindan ihr ins Ohr, damit die anderen nicht mithören konnten. »Du schaffst es, Nuella.«
    »Aber Kisk ist mit dir verbunden«, beharrte sie
    »Ich borge sie dir aus«, erwiderte Kindan obenhin.
    »Sie mag dich ohnehin gut leiden. Sagtest du nicht, dass ein Wachwher ohne weiteres seinen menschlichen Partner wechseln kann?«
    »Doch, das stimmt«, räumte Nuella zögernd ein.
    »Aber woher soll ich wissen, welche Bilder ich auf Kisk übertrage?«
    »Du kennst doch deinen Vater und weißt, wie er aussieht. Das gleiche gilt für Dalor. Mit den beiden fängst du an und stellst dir in deiner Phantasie vor, welche Wärmebilder sie erzeugen. Das geht doch, oder?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, entgegnete Nuella nervös.
    »Du hast es bereits getan, als du mit Dalor
    Verstecken spieltest«, erklärte Kindan. Nuella nickte.
    »Auf dieselbe Weise gehst du vor, wenn du dir im Kopf das Bild deines Vaters vorstellst. Wie er aussieht, wenn du das Bild wahrnimmst, das seine Körperwärme erzeugt.«
    »Ich denke, das könnte klappen«, gab sie endlich
    nach.
    »Schön. Fang an«, sagte Kindan. »Alles Weitere
    übernehme ich.«
    »Weißt du, wie viele Menschen Kisk auf einmal tragen kann?«, fragte Nuella.
    »Neun«, erwiderte Kindan prompt, wobei er sich
    einer Lüge bediente. »Ich bin mir sicher, dass es neun sind.« Er wandte sich an Toldur. »Könntest du die anderen zum Hauptschacht zurückführen? Wir müssen ein Muster herstellen, welches Kisk erkennt, wenn sie ins Dazwischen eintritt.«
    »In Ordnung«, antwortete Toldur. »Kisk vermag im
    Dunkeln zu sehen, nicht wahr?«
    »Eigentlich nicht. Aber sie sieht Wärme«, berichtigte Kindan. »Ich möchte, dass ihr euch auf die andere Seite des Schachtes begebt und euch dort in einer Reihe auf-stellt. Alles muss darauf vorbereitet sein, die verschütteten Kumpel zu bergen und an die Oberfläche zu transportieren. Renna, du stellst dich direkt neben Toldur. Danach kommt Cristov. Zenor, du solltest so Position beziehen, dass du die westliche Wand berührst. Ihr haltet euch bei den Händen, bis Nuella eintrifft.«
    »Weißt du, worauf es ankommt, Nuella?«, fragte
    Kindan. »Kannst du dir vorstellen, was ich meine?«
    »Ich werd's vers ...« Sie brach ab und nahm einen
    neuerlichen Anlauf. »Ja, ich weiß Bescheid«, erwiderte sie mit Nachdruck. »Was passiert, wenn ich es nicht beim ersten Mal schaffe und zweimal mit Kisk ins Dazwischen muss?«
    »Egal was geschieht, ich halte mich für alle Fälle bereit. Ich werde mich vor Renna und Cristov hinstellen.
    Ist das in Ordnung so?«
    »Ja, ich kann mir das Bild in Gedanken vorstellen«, bekräftigte Nuella.
    »Gut. Toldur, führ jetzt bitte die anderen an die vereinbarte Stelle«, sagte Kindan. »Ich werde die Kumpel mit Klopfzeichen anweisen, was sie zu tun haben.«
    »Warte lieber, bis die anderen sich entfernt haben«, warnte Nuella ihn. »Sonst könnte die Nachricht verfälscht ankommen.«
    »Und gib ja Acht, dass du keine Funken schlägst!«, ermahnte Toldur ihn.
    »Ich passe schon auf«, versprach Kindan. »Schließ-
    lich möchte ich keine Katastrophe heraufbeschwören.«
    *
    Zehn Minuten später, die Nuella wie eine Ewigkeit
    vorkamen, hob Kindan den Kopf von den Schienen.
    »Es wäre viel schneller gegangen, wenn du mich hättest lauschen lassen«, meinte

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