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Drachenwege

Drachenwege

Titel: Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Nuella säuerlich.
    »Du musst ganz ruhig bleiben«, erinnerte Kindan das Mädchen. »Deine Verbindung zu Kisk darf nicht abreißen.«
    »Ich habe sie in mein Herz geschlossen - irgendwie fühlte ich mich schon immer mit ihr verbunden«, er-klärte Nuella.
    »So etwas Ähnliches hatte ich mir gedacht«, gab
    Kindan zurück. »Glaubst du, das wäre mir nicht aufgefallen?« Er schöpfte tief Atem. »So, alles ist bereit. Du stellst dir jetzt deinen Vater und deinen Bruder vor, wie sie Seite an Seite stehen und sich bei den Händen halten. Wenn Kisk dort eintrifft, sollte sie mit ihrer Nase Dalors Gesicht berühren, dann wird alles klappen.«
    »Wer steht an welcher Seite?«
    »Dalor steht rechts von deinem Vater. Mit meinen
    Klopfzeichen habe ich ihnen genau mitgeteilt, was sie zu tun haben. Ich denke, du solltest dich auf Kisks Rü-
    cken setzen, aber duck dich, bis dein Gesicht auf ihrem Hals liegt. Warte, ich helfe dir.«
    Nuella kletterte auf Kisks Rücken und schlang die
    Arme um den langen Hals.
    »Fertig?«, vergewisserte sich Kindan.
    »Ich bin bereit.«
    »Denk daran, es dauert nur so lange, wie man
    braucht, um ...«
    Nuella erzeugte in ihrem Geist das Bild von zwei
    menschlichen Gestalten, die in warmen Regenbogenfarben schillerten. Die Stelle, an der sie sich bei den Händen hielten, glühte in einem weißen Licht. Dann übertrug sie diese Vision auf den Wachher.
    Die eisige Kälte des Dazwischen hüllte sie ein, und in ihren Ohren dröhnte die Stille.

Kapitel 13
    Wachwher, kennst du all die Orte,
    Die ich dir zeige ohne Worte?
     
    Dreimal husten.
    Ewrrll, knurrte der Wachwher. Nuella vernahm Geräusche. Vorsichtig schnuppernd prüfte sie die Luft.
    »Vater!«, rief sie und streckte die Hand nach Natalon aus. »Es tut mir Leid, aber ich konnte nicht eher kommen!«
    »Nuella!« Als ihr Vater antwortete, schossen ihr die Tränen in die Augen.
    »Haltet euch alle an dem Wachher fest«, befahl sie.
    »Wenn jemand verletzt ist und keine Kraft mehr hat, hebt ihn zu mir auf Kisks Rücken.«
    »Der Wachwher ist zu klein, um uns alle zu tragen«, meinte Dalor zweifelnd.
    »Keine Bange, sie schafft es«, erwiderte Nuella. Kisk zirpte zur Bestätigung.
    »Beeilt euch, die Luft hier kann man kaum noch
    atmen«, forderte Natalon die Kumpel auf.
    »Sagt mir Bescheid, wenn ihr fertig seid«, ordnete Nuella an.
    »Was hast du vor?«, flüsterte Dalor dicht vor ihrem Ohr.
    »Warte ab. Du wirst es schon früh genug merken«,
    erklärte Nuella ihrem Bruder. Mit lauter Stimme fügte sie hinzu: »Wir holen euch hier raus. Es wird ein merkwürdiger Ritt, aber er dauert nur so lange, wie man braucht, um ...«
    »Alle sind bereit!«, verkündete Natalon.
    Nuella stellte sich das Bild vor, wie Toldur, Renna, Cristov und Zenor in einer Reihe standen und sich bei den Händen hielten. Sie sah die Personen als leuchtende Schemen, die in den buntesten Farben glühten. Diesen Eindruck übermittelte sie an Kisk.
    »... wie man braucht, um dreimal zu husten«, beendete sie den Satz.
    *
    Auf Kindans Rufen hin eilten die Bergleute des
    Camps herbei.
    »Seht nur, es ist Natalon!«, rief jemand.
    »Sie haben Natalon gerettet!«, griff man überall im Camp die Botschaft auf.
    »Macht Platz!«, schrie Kindan, um sich Gehör zu
    verschaffen. »Holt den Harfner und Jenella.«
    Ein respektvolles Schweigen trat ein, als die geretteten Kumpel hintereinander aus dem Schacht auftauchten und sich um Natalon scharten.
    »Wer ist denn das?«, wunderte sich jemand.
    Natalon legte einen Arm um Nuellas Schultern. Sie
    verlagerte ihr Gewicht, um ihren Vater besser stützen zu können, derweil Kisk um Natalon herumging und ihren Kopf unter seine freie Hand schob.
    Natalon blickte lächelnd auf den Wachher hinab und streichelte liebevoll den massigen Kopf.
    »Ich habe euch etwas zu sagen«, rief er laut und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Dann nahm er Nuellas Arm und zog das Mädchen eng an sich heran.
    »Das ist meine Tochter Nuella. Sie ist blind, und aus diesem Grund habe ich sie bis jetzt vor euch versteckt.«
    Er hielt kurz inne. »Ich hatte befürchtet, ihr könntet sie wegen ihres fehlenden Augenlichts verachten. Und dieses Manko obendrein dazu benutzen, meine Stellung in diesem Camp zu untergraben.«
    Er legte eine Pause ein. Dann fuhr er entschlossen fort: »Aber ich war ebenfalls mit Blindheit geschlagen -
    und ich habe meiner Tochter Unrecht getan. Nuella
    verfügt über ein ganz besonderes Talent - sie vermag an völlig lichtlosen

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