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Drachenwege

Drachenwege

Titel: Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Todd McCaffrey
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glaubst du, wie lange es dauern wird, bis jemand anders herauskriegt, dass Dalor eine Zwillingsschwester hat, die vor dem Rest des Camps versteckt wird? Einen Monat? Eine Siebenspanne*?«
    Nuella furchte die Stirn. »Wenn Vater erst durchge-setzt hat, dass Camp Natalon offiziell zur Zeche erklärt wird ...«
    »Psst! Er kommt zurück«, warnte Zenor.
    Nuella tastete nach Zenors Hand und drückte sie zum Dank.

    * Das Äquivalent einer Woche auf Pern - Anm. d. Übers.

    »Weißt du was?«, raunte Zenor dem Mädchen ins Ohr. »Ich könnte dir das Tanzen beibringen.«
    »Nicht heute Abend«, wisperte sie kaum hörbar.
    »Lieber ein anderes Mal. Aber ich freue mich schon darauf.« Sie legte eine kleine Pause ein und fügte dann leise hinzu: »Du bist mein bester Freund.«
    Zenor lächelte in der Dunkelheit.

    * * *

    Die meisten Speisen waren vertilgt, als Kindan sich den vierten Nachschlag holte. Vor lauter Müdigkeit musste seine Aufmerksamkeit erlahmt sein, denn er bemerkte Kaylek erst, als sein älterer Bruder ihn unsanft bei der Schulter packte und schmerzhaft zudrückte.
    »Wieso bist du noch hier?«, knurrte Kaylek. »Ich hatte dich doch schon längst nach Hause geschickt. Du müsstest bereits im Bett liegen.«
    »Ich wollte gerade gehen«, flunkerte Kindan und entwand sich aus dem Klammergriff seines Bruders. Er konnte fast spüren, wie Kaylek seinen Rücken mit Blicken durchbohrte, als er sich auf den Weg machte, deshalb blieb ihm nichts anderes übrig, als den Trampel-pfad einzuschlagen, der vom Festplatz bergauf zu ihrem Cottage führte.
    Seine Beine taten ihm weh, als er den sanft gebösch-ten Hang in Angriff nahm, und als er endlich vor ihrem Häuschen anlangte, hatte er die richtige Bettschwere. Er hüllte sich in ein paar Decken und schlummerte im Nu ein.
    Früh am nächsten Morgen erwachte er und fröstelte vor Kälte. Den Grund für seine Unterkühlung fand er sehr schnell heraus. Sein Bruder Jakris schlief neben ihm im Bett und hatte ihm sämtliche Decken weg-genommen. Kindan versuchte, sich mindestens eine Decke zurückzuholen, doch dann fiel ihm ein, dass Silstra heute für immer fortgehen würde.
    Er hievte sich aus dem Bett und zog sich seine Werk-tagskleidung an, ehe er die Küche aufsuchte. Das Feuer war niedergebrannt, und der Raum eisig kalt. Sonst stand Silstra immer als Erste auf, entzündete das Feuer, sorgte dafür, dass in einem großen Topf auf dem Herd der Haferbrei für das Frühstück vor sich hinköchelte und daneben eine große Kanne mit frisch gebrühtem Klah stand.
    Nun musste jemand anders diese Arbeit übernehmen.
    Kindan massierte sein Gesicht, um sich den Schlaf aus den Augen zu reiben und etwas Wärme in seine Wangen zu bringen, und dachte sich, dass er zumindest an diesem Tag die Pflichten in der Küche erfüllen würde. Er schlichtete Brennholz in den Ofen und zündete es an. Bald durchzog eine wohlige Wärme den Raum und der Frühstücksbrei blubberte auf der Herdplatte der Vollendung entgegen. Das anregende Aroma von Klah stieg ihm in die Nase.
    »Morgen«, grüßte Dakin, Kindans ältester Bruder, als er in die Küche gestapft kam. Er schenkt sich einen Becher Klah ein. »Bin ich froh, dass du als Erster auf-gestanden bist«, sagte er, während er an dem Klah schnupperte und sich die Hände am Becher wärmte.
    »Heute wird in der Grube im Gedinge* malocht«, fuhr er fort. »Natalon wird ganz sicher dafür sorgen, dass die gestern ausgefallene Arbeitszeit wieder wett-gemacht wird.«
    »Ich wollte mich noch von Sis verabschieden«, erklärte Kindan.
    Dakin zuckte die Achseln und schaute aus dem Fenster, um am Stand der Sonne die Uhrzeit abzulesen.

    * Akkordarbeit im Bergbau - Anm. d. Übers.

    »Dann solltest du dich lieber beeilen. Die Händler brechen im Allgemeinen früh auf.«
    Kindan flitzte zur Tür, doch Dakin rief ihm hinterher:
    »Warte, nicht so hastig, Kindan. Wir füllen ein paar von den Bechern, die Deckel haben, mit Klah und bringen ihnen etwas Heißes zu trinken.« Mit schalkhaft blitzenden Augen fügte er hinzu: »Heute Morgen fällt es ihnen vielleicht ein bisschen schwer, sich reisefertig zu machen.«
    Am liebsten wäre Kindan den ganzen Weg zur Karawane gerannt, doch Dakin ermahnte ihn, ein gemächli-cheres Tempo einzuschlagen. »Wenn sie schon fort sein sollten, Kindan, dann haben wir Pech gehabt. Aber falls sie noch hier sind und wir kommen mit leeren Bechern an, weil wir unterwegs alles Klah verschüttet haben, kriegen sie keinen

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