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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kräuter.
    »Etwas im Rauch«, sagte die Stimme. Aber es war nicht möglich, mich aus meiner sicheren Nische zu bewegen, um das Feuer zu löschen. Schließlich ließ die Stimme mich in Ruhe.
    Der Rauch war beißend und stach mir in die Nase.
    Aber nach ein paar Minuten schien die schreckliche Angst sich aufzulösen. Das Stroh wurde zu einer warmen Decke.
    Als sie mich diesmal holen kamen, erlaubte ich ihnen, mich auf die Beine zu ziehen und mich zu stützen, als der Boden wackelte und bockte.
    Sie brachten mich in einen großen Raum, an dessen Wänden sich Regale mit Steinguttiegeln befanden. In der Mitte des Raums stand ein seltsames Möbelstück, taillenhoch und flach wie ein Tisch, aber dick gepolstert und mit Riemen, die daran befestigt waren.
    Jadeauge unterhielt sich ruhig mit Arten, dem Erzmagier des Königs. Ich kannte ihn nicht persönlich, aber jeder, der schon einmal am Hof gewesen war, wusste, wer er war. Um ehrlich zu sein, brauchte ich einen Augenblick, um ihn zu erkennen, denn er trug jetzt ebenso wie Jadeauge schlichtes Schwarz statt des bunten, glitzernden Hofgewands.
    »Sei vorsichtig«, sagte meine geheime Stimme.
    Obwohl ich keine Angst mehr hatte, war ich froh, dass sie mich nicht verlassen hatte.
    »Ward«, grüßte Jadeauge mich, »wie geht es Euch?«
    Ich lächelte und spreizte die Finger. »Besser.«
    »Ich werde Euch helfen, damit es so bleibt, in Ordnung?«
    »Vorsicht!«, murmelte die Stimme, aber keine Spur von Sorge oder Angst konnte mich berühren, während ich unter dem Einfluss der Kräuter stand, die sie in meiner Zelle verbrannt hatten.
    Jadeauge führte mich zum Tisch und bedeutete mir, mich daraufzulegen. Etwas an den Riemen machte meiner kleinen Stimme Angst, aber ich wollte unbedingt dem Mann, der mir geholfen hatte, eine Freude bereiten, also ignorierte ich sie. Ich lag still, während man mir eine Art Halsband umlegte. Sie zupften und schubsten und banden mich fest, bis ich mich überhaupt nicht mehr bewegen konnte.
    »Ward«, sagte Jadeauge schließlich. »Ich werde Euch helfen - aber erst brauche ich Eure Hilfe.«
    Das war vollkommen in Ordnung. Ich versuchte zu nicken, aber ich musste sprechen.
    »Ja«, sagte ich. Es war schwierig, das Wort he-rauszubekommen, genau wie damals, nachdem Vater mir so sehr wehgetan hatte. Angst zog mir bei dieser Erinnerung den Bauch zusammen. Aber der Mann hatte gesagt, er werde mir helfen. Ich erinnerte mich daran und entspannte mich wieder - obwohl ich nicht wusste, wieso ich eigentlich Hilfe brauchte.
    »Ich dachte, wir wollten ihn brechen und nicht erst eine Untersuchung anstellen«, sagte Arten. Seine Stimme war harsch, und sie bewirkte, dass sich mein Bauch wieder zusammenzog.
    »Der Zauberer des Königs.« Meine lautlose Stimme lieferte die Identifikation, und ich erinnerte mich, dass ich Grund hatte, den König zu fürchten.
    »Jakoven sagte, wir haben zwei Wochen. Ich möchte erst herausfinden, wie er dafür gesorgt hat, dass die Magie ihn die ganze Nacht bewachte. So etwas habe ich noch nie gehört.«
    »Seid Ihr sicher, dass er es war?«, fragte Arten.
    »Ich habe gehört, er sei nur imstande, auf magische Weise Dinge zu finden.«
    »Er hat eine gesamte Burg zerstört«, verteidigte mich Jadeauge vor der Verachtung in der Stimme des älteren Magiers. »Ziemlich beeindruckend für einen Finder. Und ja, ich bin sicher, dass er für den magischen Schutz gesorgt hat. Die Magie hatte einen bestimmten Geschmack an sich - eine Signatur, und seine Aura fühlt sich genauso an. Ich würde Euch zeigen, was ich meine, wenn Ihr Auren deuten könntet.«
    Jadeauge kam in mein Blickfeld. In einer Hand hielt er einen Stab, der vor Gold und kostbaren Edelsteinen glitzerte. Oben auf dem Stab war eine zerschlagene Klaue von der Größe meiner Hand befestigt, die irgendwie fehl am Platz wirkte.
    »Drache«, sagte ich. Es kam leichter heraus, und das half gegen das kranke Gefühl in meinem Bauch, das darauf bestand, dass etwas nicht stimmte.
    Jadeauge lächelte. »Ja, es ist eine Drachenklaue.
    Es heißt, Seleg selbst habe sie seinem König gegeben, und mein König gab sie mir.«
    »Dazu hatte Seleg kein Recht!« Die Stimme war so laut, dass ich befürchtete, Jadeauge würde sie hören. »Es war seine Pflicht, die Drachen zu beschützen. Verräter.«
    »Hurogmeten«, sagte ich. Die Kraft der Stimme half mir dabei. Aber ich vergaß, was ich sagen musste, und daher schwieg ich wieder.
    »Ja, er war Hurogmeten. Genau wie Ihr.« Jadeauge beugte sich dichter

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