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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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sackte, erkannte sie, dass er Magie angewandt hatte -
    sie konnte ihre Abwesenheit spüren, nachdem sie geendet hatte.
    Ohne ein weiteres Wort nahm Oreg ein Stück Holzkohle und begann, auf den gebohnerten Holzboden zu zeichnen.
    »Was tust du da?« Tostens Stimme ließ Tisala auf-schrecken. Sie hatte vergessen, dass er und Duraugh sich ebenfalls im Zimmer befanden.
    »Transportzauber ohne ein genaues Ziel sind immer schwierig«, erwiderte Oreg. »Das hier«, er hielt inne, um auf das zu zeigen, was er bereits auf den Boden gezeichnet hatte, »wird bei meiner Rückkehr helfen, falls etwas schiefgehen sollte. Ich werde mich hoffentlich zu dem Ort bringen können, wo sie Ward festhalten, und dann kann ich uns beide nach draußen schaffen.«
    »Sie haben den Bereich verzaubert, um zu verhindern, dass jemand so etwas tut«, sagte Duraugh. »Ich habe ein paar Freunde danach gefragt, selbstverständlich diskret.«
    »Jakovens zahme Zauberer haben nicht die Macht, es gegen mich zu schützen«, sagte Oreg verächtlich.
    Tisala hatte schon zuvor gesehen, wie der Zauberer ihres Vaters Symbole benutzt hatte, um Magie zu wirken, aber die Art, wie Oreg sich bewegte, war vollkommen anders - es kam ihr so vor, als hätte sie zuvor begabte Amateure bei der Arbeit beobachtet und sähe nun zum ersten Mal einen wahren Künstler.
    Oreg hielt nie inne, um etwas in einem Buch nachzu-schlagen, und geriet nicht ins Stocken, als er genaue Linien auf den Boden zeichnete, die Tisala im schlechten Licht kaum erkennen konnte. Er musste nicht aufhören und noch einmal von vorne anfangen.
    Aber er brauchte trotzdem eine ganze Weile, bis er zufrieden war.
    Nachdem er die Kohle hingelegt hatte, sprang er leichtfüßig über sein Kunstwerk hinweg und ließ sich im Schneidersitz in dem Bereich nieder, den er in der Mitte freigelassen hatte. Er schloss die Augen und rührte sich nicht mehr.
    Lange Zeit schien überhaupt nichts zu geschehen, und als die ersten Funken von den Markierungen am Boden ausgingen, glaubte Tisala zunächst, dass sie sich das nur einbildete.
    Dann schlug die Temperatur im Raum zwischen einem Atemzug und dem nächsten von Winterkälte zu unerträglicher Hitze um. Blaue und goldene Funken sprühten von den schwarzen Markierungen und machten den Raum so hell, dass Tisala den Arm heben musste, um ihre Augen zu schützen.
    Als sie ihn wieder senkte, war das Zimmer voller Qualm, und ein Drache lag aufgerollt dort, wo Oreg gesessen hatte, und füllte beinahe den gesamten Raum.
    Dann verwandelte sich der Drache zurück in Oreg, der ein paar Schritte vorwärtstaumelte und auf die Knie fiel. Duraugh eilte an seine Seite und half ihm auf einen Stuhl.
    »Oreg?«, fragte er. »Was ist passiert?«
    Der Zauberer atmete schwer. »Ich kann nicht zu ihm gelangen«, sagte er mit bebender Stimme. »Solche Schutzzauber habe ich nicht mehr erlebt seit …
    Es ist mit Drachenmagie geschützt. Ich konnte nicht durchkommen. Wenn ich drinnen wäre, bei ihm, würde ich ihn wahrscheinlich herausbekommen -
    aber nicht von hier aus.«
    »Sie haben einen Drachen?«, fragte Tosten angespannt.
    Oreg schüttelte den Kopf. »Eher einen Überrest -
    ein Zahn oder eine Schuppe würden genügen.«
    »Und du bist sicher, du könntest ihn von innen herausbringen?«, fragte Tisala.
    Oreg lächelte finster. »Ja.«
    Sie rieb sich die Augen. »Ich werde sehen, was wir tun können. Es gibt nur eine Person, die für diesen Bereich zum Putzen eingeteilt ist. Es wird schwierig sein, sie wieder auszutauschen, ohne dass Fragen gestellt werden - nicht zu reden von der Anwesenheit von Magiern, die es vielleicht bemerken, wenn ein anderer Magier durch die Tür kommt, und wenn er hundertmal aussieht wie jemand vom Reini-gungstrupp.«

8
    WARDWICK

    Was man tut, wenn niemand zusieht, enthüllt den wahren Charakter.

    Tag um Tag wurde ich schwächer, und es
    wurde stündlich schwieriger, die Schmerzen zu ertragen. Der größere Teil der Panik, die mich schüttelte, hatte nichts mit den Kräutern in dem Wasser zu tun, das ich trank - ich hatte begonnen, die Hoffnung zu verlieren.
    Oreg, wo bist du?
    Manchmal brachten mich die Dämonen zurück in meine Zelle, wenn die Morgensonne durch das kleine vergitterte Fenster hoch über mir fiel, und ich starrte das blasse Licht auf dem Stroh an, weil es meinen Augen wehtat, direkt zum Fenster zu schauen. In meinen klareren Momenten erkannte ich, dass sie mich absichtlich nicht schlafen ließen.
    Irgendwann hörte ich auf, das Essen, das sie

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