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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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von Euch, hierher zu kommen und mich zu eskortieren.«
    Er erwiderte die Verbeugung. »Hurogmeten. Es ist uns eine Ehre, Euch zu unserem Vater zu begleiten.«
    Prinzen oder nicht, das Floß, auf das wir uns setzten, wirkte nicht seetüchtiger als die anderen, die ich auf diesen Wasserwegen gesehen hatte. Axiel hatte mir erzählt, die meisten Flöße seien schon vor der Seuche gebaut worden, die sein Volk befallen hatte - also mindestens vor zweihundert Jahren.
    Ich ließ mich auf einem Sitz nieder, der nicht dazu gedacht war, einen Mann von meiner Größe aufzunehmen, und zog den ledernen Gurt um meine Mitte.
    Die Wasserwege waren rau, und vom Floß zu fallen bedeutete, dass man sehr lange schwimmen musste.
    Ich konnte das Pulsieren uralter Magie spüren, als sie unser Floß erfasste und es rasch in einen engen Gang schleuderte, sodass ich kaum zu Atem kam.
    Gischt flog mir ins Gesicht und fühlte sich an wie die erste Berührung des Frostes. Manchmal war der Gang von einer Million von Sternen erleuchtet -
    Zwergensteine, die verzaubert waren, um diese Wege zu beleuchten. Aber die Zwerge waren in Hunderten von Jahren immer schwächer geworden, also war an anderen Stellen die Magie verschwunden, und wir befanden uns in vollkommener Dunkelheit. In diesen Abschnitten war das Geräusch von Wasser, das gegen Steine rauschte, beinahe schmerzhaft.
    Es gab Kammern in diesem System, Kreuzungen, wo Yoleg entschied, welchem Gang wir folgen sollten. Wir mussten warten, bis das Wasser sich beruhigte und die Magie verging, bevor wir in die gewünschte Richtung weiterfahren konnten. Ich hatte diese Wege schon öfter benutzt, aber der Anblick der Höhlen ließ mich jedes Mal verstummen.
    Eine Höhle war vollkommen mit Kristallen überzogen. Beleuchtet von Zwergensteinen, erhoben sich Smaragdsäulen vom Boden und kreuzten sich über unseren Köpfen. Es war schwierig, hier unten Entfernungen abzuschätzen, aber die Säulen wirkten gewaltig; der Sockel der nächstgelegenen war breiter, als unser Floß lang war.
    Eine weitere Kammer bestand aus grauem Stein, der in zahllose Formen gemeißelt war. Kleine Statuen drängten sich an den Rand des Wassers und füllten die gesamte Höhle. Ich hätte einen ganzen Tag hier verbringen können, aber wieder fuhren wir weiter, getragen vom Rauschen der Wassermagie.
    Während wir an einem Ort warteten, der nach Minze roch und von Gold glitzerte, stieß etwas Gro-
    ßes zweimal gegen unser Boot. Yoleg wirkte besorgt, und Axiel hob die Hand, um Stille zu verlangen. Wir duckten uns alle und warteten reglos, bis was immer es war aufgab und in Wellen mitternachtsdunkler Flossen davonschwamm.
    Schließlich erreichte das Floß eine Reihe von Steindocks in einer Höhle, die ich nie zuvor gesehen hatte - obwohl ich schon mehrere Male im Zwergenheim gewesen war. Unser Floß lag ganz allein in diesem Hafen, der offensichtlich für Hunderte solcher Gefährte gebaut war, und der Kai, an dem wir angelegt hatten, war der Einzige, dem ich bei meinem Gewicht getraut hätte.
    »Das hier ist der offizielle Kai«, beantwortete Axiel meine unausgesprochene Frage. »Zuvor warst du ein Besucher meiner Familie. Aber heute Abend kommst du als Hurogmeten, der den König um etwas bitten möchte, und das verlangt, dass wir hier anlegen.«
    Axiel gruppierte uns so, dass Yoleg voranging und ich mich einen halben Schritt rechts hinter ihm hielt.
    Axiel und Oreg flankierten mich.
    Yoleg brachte uns in eine große Kammer von unregelmäßigem Grundriss, aber mit flachem Boden und geraden Wänden. Mir fiel auf, dass hier weder Gold und noch Edelsteine zu sehen waren - die Zwerge trennen Vergnügen und Geschäft streng voneinander. Dass diese Halle im Zwergenheim bis auf kleine Steinhaufen, die als Sitzgelegenheiten dienten, vollkommen kahl war, betonte, dass es um sehr ernste geschäftliche Dinge gehen würde.
    Zwerge in schlichter Kleidung drängten sich auf eine Weise in dem Raum, die mich deutlich an meine eigene große Halle am Vortag erinnerte. Aber in diesem Raum hing eine Stille, die man nie bei einer Versammlung wilder Nordmänner finden würde. Es fühlte sich an, als hätten die Zwerge etwas von dem Stein der Höhle in ihr Wesen aufgenommen.
    Auf der anderen Seite des Raums erhob sich Lorekoth, der Zwergenkönig, von seinem Sitz und sah mich an, als hätte er nie an meinem Tisch gelacht oder sich durch die geborstenen Steine von Hurog gegraben, um vorsichtig Bücher darunter hervorzuziehen.
    Er war jung für einen König,

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