Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
hat, nur die Ratten anlockt. Der arme Junge, Ward! Er spricht nicht viel, aber man kann sehen, was für ein Leben er bisher geführt hat.«
    Dann wandte sie sich Axiel zu, streckte die Hände aus und griff nach den seinen. »Wie schön, dich wiederzusehen, Axiel.«
    Nachdem die Begrüßungen erledigt waren, sprach sie mich wieder an. »Alizon ist letzte Nacht mit einer kleinen Gruppe von Oransteinern in einem Boot hierhergekommen.« Sie lachte, als ich stöhnte. »Das geschieht dir ganz recht, alter Eremit.«
    Oreg legte sich schlafen. Axiel begleitete Ciarra, um sich das Kind anzusehen, während ich die Treppe hinauf zu einem der neu vollendeten Zimmer neben der Bibliothek ging, in dem Alizon nun Hof hielt.
    Als ich eintraf, war die Tür geschlossen. Mein Vetter Beckram lehnte lässig an der Flurwand und starrte Tychis an.
    Ich blieb stehen, wo ich war, denn ich erkannte Beckrams demonstrativ lässige Pose, die er gern einnahm, um angespannte Situationen zu entschärfen.
    Ein Blick auf Tychis’ trotzige Haltung sagte mir, von wem die Spannung ausging.
    Beckram entdeckte mich, ließ es sich aber nicht anmerken; stattdessen erklärte er mir indirekt, worin der Ärger bestand. »Du denkst also, du hättest dich von diesem oransteinischen Lord da drinnen an-schreien lassen sollen, weil du einen Auftrag ord-nungsgemäß ausgeführt hast?«
    »Ich bin ein Bastard«, sagte Tychis.«
    »Da bist du nicht der Einzige«, erwiderte mein Vetter. »Das ist kein Grund, dass ein Mann einen Jungen so verächtlich behandelt.«
    »Ja, es gibt hier auch andere Bastard-Hurogs«, stimmte Tychis zu. »Ich habe sie gesehen. Sie arbeiten im Stall oder kämpfen in der Garde. Sie leben nicht in der Burg - vielleicht mit Ausnahme von Oreg, aber der ist ein Zauberer. Was wollt ihr also von mir?«
    »Du und ich, wir haben vierzehn Brüder und Schwestern, die nicht Kinder meiner Mutter sind«, sagte ich.
    Tychis zuckte nicht zusammen, sondern bewegte sich nur ein wenig, sodass er Beckram und mich gleichzeitig im Auge behalten konnte. Ich hatte halb erwartet, Tränen zu sehen, aber er war nur blass.
    Wahrscheinlich lernten Kinder, die auf der Straße überlebten, nicht zu weinen.
    »Bis mein Vater starb, konnte ich nicht viel für meine Familie tun«, fuhr ich fort. »Bis dahin waren die meisten erwachsen.« Einen nach dem anderen nannte ich sie beim Namen und berichtete, was Hurog tat, um ihnen zu helfen. Den meisten hatte ich Geld gegeben, einigen Land, ich hatte für ihre Erzie-hung und für Mitgiften bezahlt, für ein Fischerboot, für Waffen und ein gutes Pferd.
    »Von allen«, sagte ich, »bist du der Einzige, von dem ich weiß, der nicht in Hurog geboren wurde.
    Man hat dich dir selbst überlassen, und du musstest dich auf den Straßen von Estian durchkämpfen, bis der König dich auflas. Mein Vater schuldete dir mehr als das. In ein paar Jahren werden wir darüber reden, was du vom Leben erwartest. Aber eins solltest du jetzt schon wissen, Tychis. Solange ich in Hurog herrsche, wird keiner von meinem Blute je allein sein. Wenn du ein Mann bist, erwarte ich, dass auch du für deine Familie einstehst, wie Beckram es hier getan hat. Ciarra ist in ihrem Zimmer mit Axiel, der ein halb-zwergischer Prinz ist. Tatsächlich glaube ich, er ist ebenfalls ein Bastard. Wenn du dich gut benimmst, wird Ciarra ihn dazu bringen, dir Geschichten zu erzählen.«
    Auf meine Geste schoss er an mir vorbei und die Treppe hinunter - Ciarra und Beckram teilten sich einen Raum auf der unteren Ebene von Hurog, der halb mit dem Getreide von der letzten Ernte gefüllt war. Wenn ich verheiratet wäre, würde ich auch einen Grund haben, eine Nische oder einen Schrank zu finden, die weitab von allen anderen lagen, statt zusammen mit einem Heer anderer Männer in einen Raum gestopft zu werden.
    »Er glaubt dir nicht«, sagte Beckram, der Tychis hinterherschaute. »Er hat gewartet, bis wir das Zimmer verließen; dann erst sagte er mir, ich hätte ihn nicht verteidigen sollen, als der alte Farrawell ihn anfauchte, weil er die Besprechung störte. Er will nicht, dass ich seinetwegen Ärger bekomme.«
    »Er wird es schon verstehen«, sagte ich. »Lass Ciarra ein bisschen Zeit, und bald wird er hier so arrogant umherstolzieren wie ein Adliger aus Avinhelle.«
    Beckrams höfliche Miene wich einem Grinsen.
    »Sie hat diese Auswirkung auf Männer, nicht wahr?«

14
    WARDWICK

    Mein Vater sagte, wenn es den Oransteinern ebensogut gefallen hätte, gegen den Hochkönig in die

Weitere Kostenlose Bücher