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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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geeigneten Platz, um den Basilisken frei zu lassen, eine riesige Insel ohne Hafen, die nur über die Zwergenwege zu erreichen war.
    Ein träges Lächeln breitete sich nun auf dem Gesicht des Königs aus. »Ein großzügiges Geschenk, Lord Wardwick. Es ist mir eine Ehre, es anzunehmen.«
    Ich verbeugte mich noch einmal und ging, bevor ich aus Versehen etwas tun würde, das alles rückgängig machte, was ich an diesen Tag erreicht hatte.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass sie erlauben würden, dass Menschen sich frei auf den Zwergenwegen bewegen - nicht einmal mit meinem Vater auf deiner Seite«, stellte Axiel fest, als wir in einer Kreuzungs-höhle darauf warten, dass das Wasser sich wieder beruhigte. Sein jüngerer Bruder war nicht mehr bei uns, denn das Floß würde in Hurog Passagiere aufnehmen.
    »Euer Vater glaubte das auch nicht«, sagte Oreg mit erfreutem Lächeln. »Daher habe ich ihm vorgeschlagen, dass Ward mit einer sehr hohen Forderung beginnen sollte - einer, die wirklich die Schuld der Zwerge tilgen würde -, und danach waren die anderen eher bereit, ihm kleinere Zugeständnisse zu machen.«
    »Und noch besser ist«, warf ich ein, »dass dein Vater den Basilisken nehmen und Oreg endlich aufhören wird, mich zu fragen, wann wir das arme Tier befreien können.«

    Tychis wartete am Fuß der ersten Treppe zu den Zwergenwegen auf uns, an der Stelle, wo Oregs Schutzzauber ihn festhielten. Er hatte in den Wochen zuvor ein wenig zugenommen, sah aber immer noch aus wie ein halb verhungerter Wolf - ein frierender, halb verhungerter Wolf. Ich weiß nicht, wie lange er schon gewartet hatte, aber er war blass und zitterte.
    »Was hat Ciarra angestellt?«, fragte ich und wickelte ihn rasch in meinen Umhang. »Hat sie dir einfach aufgetragen, mich zu finden, und den Rest dir überlassen?«
    Meine Kritik an Ciarra ärgerte ihn, obwohl er sich fest in den Umhang wickelte. »Sie sagte, du solltest so schnell kommen, wie du kannst.«
    »Tychis?« Die Stimme meiner Schwester eilte ihr voraus. »Bist du da unten?« Sie bog um die Ecke und sah uns vier. Ciarra wirkte nun respektabler als noch als junges Mädchen und trug Kleider statt zerrissener Jagdkleidung - aber ich nahm an, sie würde selbst mit fünfundachtzig noch einen Raum zum Leuchten bringen. »Ah, da bist du, Ward. Nett von dir, den Leuten zu sagen, wohin du gehst. Wenn Tosten und ich nicht wären, hätte Onkel Duraugh bereits Such-trupps ausgeschickt.«
    Ich schaute sie verärgert an. Es war lange her, seit ich jemandem hatte sagen müssen, wohin ich ging.
    Als Tychis meine Miene sah, bewegte er sich langsam, bis er zwischen Ciarra und mir stand.
    Ciarra kam weiter die Treppe hinunter und umarmte ihn. »Mach dir wegen dem da keine Sorgen«, sagte sie zu unserem kleinen Bruder und zeigte dabei unhöflich auf mich. »Er hat keine Hand mehr gegen mich erhoben, seit ich sein liebstes Jagdmesser verlor, als ich etwa so alt war wie du.«
    Ich schnaubte empört. »Sie verschweigt dir dabei, dass sie das Messer verlor, als sie auf einen Baum kletterte, um zu sehen, ob der Adler in dem Nest dort schon Küken hatte. Der dumme Vogel hätte mich fast vom Baum gestoßen, als ich ihr hinterherkletter-te - ich habe immer noch Narben von den Krallen auf meinem Rücken. Wenn sie schlau genug gewesen wäre zu fragen, hätte ich ihr gleich sagen können, dass Adler im Winter keine Jungen haben.«
    Es war richtig gewesen, Tychis zu ihr zu schicken.
    Nun hatte er einen Platz hier - und jemanden, um den er sich kümmern konnte.
    »Tychis, lauf zu Beckram und sag ihm, dass wir Ward gefunden haben und er bald nachkommen wird.« Ciarra nahm ihr Schultertuch ab und löste meinen Umhang von ihm. »Nimm das hier. Es ist nicht ganz so warm, aber wenigstens wirst du nicht darüberstolpern und die Treppe runterfallen. Und nachdem du Beckram gefunden hast, setzt du dich an ein Feuer, bis dir wieder warm ist.«
    Tychis verbeugte sich korrekt und rannte dann die Treppe hinauf, wobei er Ciarras Tuch fest um sich schlang, damit es nicht auf den Boden hing.
    »Ich muss auf ihn aufpassen«, sagte sie, als er weg war. »Er ist so eifrig, dass er mir nicht sagen würde, wann er genug hat.«
    Ich küsste sie auf die Stirn. »Danke. Ich wusste, dass du genau die Richtige bist, um mit ihm zurecht-zukommen.«
    Sie lächelte und schüttelte den Kopf. »Ich werde froh sein, wenn ich ihn endlich überzeugen kann, dass wir ihn ganz bestimmt nicht verhungern lassen und der Hort von Essen, den er sich angelegt

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