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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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und überzeugte sich, dass Rosem und Kellen richtig angeschnallt waren. »Sie wussten, dass sie die Möglichkeit hätten zu kontrollieren, wozu du unsere Wege verwendest.«
    »Du meinst, du wirst es kontrollieren«, sagte ich.
    Axiel lächelte träge. »Ja, aber sie glauben, dass das das Gleiche ist.«
    »Was bedeutet, dass es sich nicht so verhält?«, fragte Kellen.
    Axiel grinste Kellen vergnügt an. »Es bedeutet, dass ich Ward ein wenig mehr vertraue, als es der Rat meines Vaters tut.« Er ging an mir vorbei, um die nächsten Sitze zu überprüfen.
    »Ward«, sagte Kellen mit angenehm lässiger Stimme, die nicht weiter als bis zu Rosem neben mir drang. »Eure Shavig-Leute haben klargemacht, dass sie Euch folgen, nicht mir. Ihr habt die Zwerge und die Drachen als Verbündete. Und Ihr habt das Auge von Haverness’ Tochter. Der alte Fuchs würde ganz Callis für seine Tochter geben, wenn er könnte. Warum nehmt Ihr Euch den Thron meines Bruders nicht selbst?«
    Ich hätte mich beinahe verschluckt. »Verzeiht mir, wenn ich das sage, aber die Götter mögen mich vor einem solchen Schicksal bewahren! Außer vielleicht vor der Sache mit Tisala.« Der Gedanke daran, verantwortlich für alle Fünf Königreiche zu sein, ließ mich erblassen. »Es genügt, dass ich mich um meine eigenen Leute sorgen muss, nicht zu reden von Euren. Nein, vielen Dank.«
    Er verlagerte das Gewicht. »Ich fürchte, ich werde einen besseren Grund von Euch brauchen, Ward.«
    »Also gut«, sagte ich. »Die Königreiche von Tallven, Avinhelle und Seefurt werden sich niemals einen Hochkönig aus Shavig bieten lassen. Ebenso wenig wie Oranstein - sie halten uns für Barbaren.«
    In diesen Worten lagen Wahrheit und Sicherheit.
    Wäre ich an Kellens Stelle gewesen, dann hätte ich mir einen anderen gesucht, dem ich die Fünf Königreiche zuwerfen könnte, und ich war froh, dass ich nicht taugte.
    »Warum sollte Shavig dann nicht unter Euch un-abhängig werden?«, fragte er. »Das könntet Ihr als Preis für Eure Unterstützung verlangen.«
    Ich schüttelte den Kopf und lehnte mich entspannt an Rosems Sitz, als wäre mir nicht aufgefallen, dass er die Hand am Messer hielt. Rosem machte sich Sorgen, dass ich mich aufregen könnte, denn Kellen bezichtigte mich beinahe des Verrats. Aber ich hatte dieses Gespräch schon seit dem Abend erwartet, als der Rat zugestimmt hatte, Kellen zu folgen.
    Denn an diesem Abend hatte ich herausgefunden, dass mein Onkel recht hatte. Ich verfügte tatsächlich über Macht.
    »Shavig könnte allein nicht überleben«, erklärte ich. »Der Grund für die Vereinigung der Fünf Königreiche bestand darin, dass sie vereint stärker sind als je zuvor. Gemeinsam können wir durch frühe Winter im Norden kommen, indem Getreide aus Tallven und Vieh aus Avinhelle nach Shavig geschickt werden.
    Wir nehmen Fisch aus Seefurt und Reis aus Oranstein, um zu helfen, wenn die Ernten in Tallven und Avinhelle schlecht ausfallen. Oranstein-Erz, gemischt mit Eisen aus Shavig, ergibt guten Stahl für Schwerter. Unsere Weber verwenden Wolle und Flachs aus Avinhelle für ihr Tuch. Gemeinsam können unsere Heere Eroberer aus Übersee oder die Vorsag im Süden vertreiben. Allein ist Shavig nichts weiter als reiche Beute für Überfälle.«
    »Das klingt alles sehr nett«, sagte Kellen und deutete damit an, dass er genau das Gegenteil meinte.
    »Ihr habt also keine Absichten auf den Thron, und Shavig will keine Unabhängigkeit. Warum habt Ihr dann den Drachen geholt? Nachdem er sich gezeigt hatte, wusstet Ihr, dass sie keinem anderen als Euch folgen würden.«
    Meine Geduld für dieses Verhör ließ rasch nach.
    Er war an jenem Abend selbst in der Halle gewesen und wusste sehr genau, warum Oreg gekommen war.
    »Wenn der Drache sich nicht gezeigt hätte«, erwiderte ich kühl, »wäre Orvidin gegangen und hätte den größten Teil des Rats mitgenommen. Es ist zu lange her, seit große Magie in unserem Land gewirkt wurde, als dass die Menschen es einfach glauben würden. Sie mussten eine Legende sehen, um an eine andere glauben zu können.«
    Inzwischen war ich ernsthaft zornig. Mich nach meinen Motiven zu befragen, war in Ordnung, aber diese letzte Frage machte klar, dass er meine Antworten nicht geglaubt hatte. Ich schaute über die Schulter und sah, dass Axiel sich gerade hinsetzte.
    »Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen würdet«, sagte ich, »ich muss mich um eine Dame kümmern.« Ich stand auf, verbeugte mich, als wären wir bei Hof, und ging

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