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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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belegter Stimme.
    »Acht«, antwortete Oreg, als ich nicht antwortete.
    »Zumindest glaube ich, dass das das erste Mal war.
    Danach wurde es erheblich heftiger.« Seine leise Stimme klang sehr laut in meinen Ohren.
    »Ich wusste nicht, dass es so schlimm war«, sagte mein Onkel neben mir.
    »Tut mir leid«, murmelte ich verlegen. Dann wurde mir klar, dass ich nicht der Einzige war, den ich so entblößt hatte. »Entschuldige, Tosten.« Er mochte es nicht, wenn jemand über seinen Selbstmordver-such vor vielen Jahren sprach.
    »Wenn sie dich gehen lässt«, wich er einer direkten Antwort aus, »dann muss sie verrückt sein.«
    Ich spürte, wie Tisalas Finger einen Augenblick liebevoll über meine Schulter strichen, dann beugte sie sich näher und flüsterte: »Vielleicht brauchst du mich wirklich so sehr, wie ich dich brauche.«
    Ich nahm ihre schwielige, verunstaltete Hand in meine freie, und mein Blick begegnete Kellens nachdenklichen Augen, als Axiel mir so etwas wie einen Aufschub verschaffte, indem er einen weiteren Abschnitt der wilden Fahrt durch die Gänge begann.

    Am Kai in der unterirdischen Höhle begannen bei unserer Ankunft die Lichter zu glühen, aber es war niemand da, um uns zu begrüßen.
    »Vielleicht konnte Alizon niemanden informieren, auf welche Weise wir eintreffen«, murmelte mein Onkel, als er Axiel half, das Boot zu vertäuen.
    »Mein Vater hätte es doch sicher vermutet«, sagte Tisala besorgt und stieg vom Floß auf das uralte Steindock. »Selbst wenn er nicht vorhätte, Euch zu unterstützen, Sire, hätte er eine Ehrenwache hier gelassen, um Euch zu begrüßen.«
    Oreg stand zerstreut auf dem Floß, und ich streckte die Hand aus, um ihn festzuhalten, als eine Welle ihn aus dem Gleichgewicht brachte. Er wandte sich mir nicht zu, sondern starrte nur weiter ins Leere.
    »Hast du das auch gespürt?«, fragte er mich.
    Selbstverständlich spürte ich es, nachdem er mich darauf aufmerksam gemacht hatte. Es war nur ein Überrest, wie Rauch nach einem Feuer, aber der Geruch nach großer Magie hing in der Luft.
    »Ist es der Fluch?«, fragte ich, obwohl ich den gleichen Geschmack von Magie wahrnahm wie in Jakovens Asyl. Erwartung ließ mir plötzlich hundert schreckliche Dinge einfallen, die bewirkt haben könnten, dass Haverness seine Männer an seiner Seite brauchte.
    Oreg nickte. »Aber was hat er mit ihm gemacht?«
    »Ward?«, fragte Kellen.
    »Jakoven hat den Fluch benutzt«, sagte ich.
    »Ich erinnere mich, dass der Geschmack noch jahrhundertelang erhalten blieb, nachdem Farson den Fluch losgelassen hatte«, sagte Oreg verträumt, als ich ihm auf den Kai half. »Es lässt sich nicht sagen, wie lange es her ist, dass die Magie benutzt wurde.«
    »Oreg«, sagte ich scharf, und er konzentrierte sich wieder auf mein Gesicht.
    »Oreg ist gegangen, kurz bevor der Drache erschien«, sagte Garranon plötzlich. »Ich fragte mich, wo er hinwollte. Ist Oreg Euer Drache, Ward?«
    Ich sah mich um und erkannte, dass er der Einzige war, der nicht wusste, was Oreg war. Zu viele hatten es schon gesehen oder erraten, aber ich konnte nichts dagegen tun.
    »Ein Drache und mein Freund, mein Bruder«, sagte ich. »Aber niemals mein Drache.«
    Garranon lachte. »Kein Wunder, dass Ihr mir so schnell entflohen seid, als ich versuchte, Euch nach dem Tod Eures Vaters in Hurog festzuhalten.«
    »Tatsächlich brauchte es Oreg und Axiel«, erklärte ich, und Oreg sagte gleichzeitig: »Das hat er alleine getan.«
    Tisalas nervöser Blick zu dem offenen Metalltor, das von der Anlegestelle zu den Steinstufen hin zum eigentlichen Callis führte, erinnerte mich, dass im Augenblick andere Dinge wichtiger waren.
    »Wir sollten die Vergangenheit lieber lassen, wo sie hingehört, und herausfinden, was Haverness so sehr beunruhigt hat, dass er vergisst, Reisende aus königlichen Familien zu begrüßen«, sagte ich, aber wie auf mein Stichwort hin kamen Haverness und ein nach Atem ringender Soldat durch den Eingang.
    »Lord Kellen«, sagte er höflich. »Willkommen in Callis. Ihr müsst Rosem sein - seid ebenfalls willkommen. Und Ihr ebenfalls, Lord Duraugh. Garranon, es ist schön Euch wiederzusehen, alter Freund.
    Und Euch, Lord Wardwick, Lord Tosten und Oreg.«
    Ich fand beeindruckend, dass er sich nach vier Jahren immer noch an Oregs Namen erinnerte. »Es tut mir leid, dass ich so spät komme, meine Herren - aber Ihr seid gleichzeitig mit einer Gruppe anderer Gäste eingetroffen, und ich brauchte einen Moment, um mich entziehen

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