Drachenzauber
erkannte sie die Magie von Hurog.«
»Fühlte sie sich böse an?«
Ich schüttelte den Kopf. »Nicht mehr als Menogue oder Hurog.«
»Und nachdem er dein Blut benutzt hatte?«
Ich versuchte mich zu erinnern, wie es sich angefühlt hatte. »Der Stein verfärbte sich blau, und ich spürte ein wildes Aufwallen von Magie.« Ich erinnerte mich noch an etwas anderes. »Ich denke, es war irgendwie mit Jakoven verbunden - die blaue Magie des Steins. Aber die Schwärze war etwas davon Getrenntes.«
»Wenn wir können, werden wir es so machen, wie du willst«, sagte Oreg schließlich. »Ich werde versuchen, Jakovens Zauberer aufzuhalten, und dir den Fluch überlassen.«
Ich gab das Hocken auf und setzte mich auf eine andere Wurzel. Sie war nass, aber nicht sonderlich schlammig. »Du hast von deinen Überlegungen gesprochen, dass der Zauber, der die Magie der Drachen an den Stein bindet, dem ähneln könnte, den dein Vater benutzte, um dich an die Burg zu binden.«
Oreg nickte. »Das könnte sein.«
»Als ich den Bann brach, der dich an Hurog band«, sagte ich mit dem Aufblitzen einer sehr deutlichen Erinnerung daran, wie mein Messer in Oregs Nacken gesunken war, »habe ich gespürt, wie sich die Verflechtungen einer magischen Bindung anfühlen. Ich bin vielleicht imstande, sie zu lösen.«
»Das könnte ein Fehler sein«, erwiderte Oreg nach einem Augenblick des Nachdenkens. »Es ist nicht nur Magie, die an den Stein gebunden wurde, es handelt sich auch um den Geist von drei Drachen, die im Augenblick nicht besonders gut auf Menschen zu sprechen sind. Farson versuchte, den Fluch auf die gleiche Weise zu benutzen wie andere Magier einen Ebereschenstab - aber er konnte mit ihm nur zerstö-rerische Magie wirken, und das selbst zu dem Zeitpunkt, als der Zauber noch neu war.«
»Was schlägst du vor?«, fragte ich.
Er schüttelte den Kopf. »Ich bin dem Fluch nie so nahe gekommen wie du. Du musst improvisieren.
Aber sei bitte vorsichtig.«
Wir aßen den Eintopf, den Axiel aus Trocken-fleisch und Stücken von diesem und jenem zusam-mengekocht hatte. Gewürzt durch unseren Hunger und die Kälte, schmeckte er besser, als er tatsächlich war. Tisala und Garranon hatten inzwischen den Schluss gezogen, dass Jakoven zu dem weniger bekannten Pass unterwegs sein musste.
»Ich hätte nicht gedacht, dass ein Tallven auch nur von diesem Pass weiß, aber Garranon sagte mir, dass Jakoven sich mit Geographie auskennt.« Tisala pus-tete auf ein wenig vom Eintopf, der auf dem kleinen Stück Fladenbrot dampfte.
Garranon nickte. »Er ist klüger, als er sich anmerken lässt. Auf dem bekannteren Pass nach Estian sind um diese Jahreszeit immer noch ein paar Kaufleute unterwegs. Er wird niemandem begegnen wollen. Der andere Pass wird nur von Jägern und Banditen benutzt. Mit dem Fluch und seinen Zauberern hat er von den Banditen wenig zu fürchten, und die Jäger dort sind ein misstrauischer Haufen. Sie werden sich einer Gruppe von Fremden nicht nähern.«
»Ich kenne einen Weg, der einen großen Teil des Sumpfs umgeht, durch den Jakoven offenbar reist«, sagte Tisala. »Wenn er dort ist, wo Ward glaubt, dass er ist, werden wir vor ihm am Pass sein und können auf ihn warten.«
Tosten hatte seine Harfe mitgebracht, und er spielte am niederbrennenden Feuer. Wir fielen in die Lieder ein, die er kannte, und dann überraschte er Axiel mit einem traurigen Lied in der Zwergensprache.
Axiel sang den Refrain mit ihm und fügte eine oder zwei Strophen hinzu.
»Ich wusste nicht, dass du die Zwergensprache beherrschst, Tosten«, sagte Axiel, als sie fertig waren.
Tosten schüttelte den Kopf. »Das tue ich nicht.
Aber einer deiner entfernten Vettern hat mir dieses Lied beigebracht, als deine Leute uns halfen, die Burg wieder aufzubauen. Und hier ist ein etwas weniger trauriges Lied.« Seine Finger zupften eine schnelle, eingängige Melodie, und er begann mit einem seiner ›Riese von Shavig‹-Lieder - ein wenig mehr bearbeitet als das letzte Mal, als wir es hörten.
Als er fertig war, deckte ich das Feuer zu, und Oreg sah nach den Pferden. Tisala verschwand in dem kleineren Zelt, während Axiel und Garranon in das größere gingen.
Tosten verschnürte seinen Harfenkasten und sah mich nachdenklich an. »Oreg hat mir erzählt, dass Tisala deinen Antrag angenommen hat.«
Ich nickte.
»Ward, unsere Aussichten, aus dieser Sache heil herauszukommen, sind nicht besonders gut, oder?«
Ich hörte auf mit dem, was ich tat. »Nein«, sagte
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