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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich.
    Er war fertig mit Verschüren. »Wir - Oreg, Garranon, Axiel und ich - sind zu dem Schluss gekommen, dass es in dem großen Zelt nur Platz für vier gibt.«
    Er stand auf und warf einen Blick zu dem kleineren Zelt, das ein Stück von den anderen entfernt stand.
    »Und selbst dann wird es eng werden. Da du der Größte von uns bist, sind wir der Ansicht, dass du ein Zelt mit Tisala teilen musst.«
    Ich lächelte träge, und er erwiderte das Lächeln für einen Augenblick. Dann wurde er wieder ernst und legte die Hand auf meine Schulter. »Ward …«, begann er, dann verklang seine Stimme unsicher, weil er die Worte einfach nicht herausbrachte. Also sagte er schließlich etwas anderes. »Ward, ich bin froh, dass du mein Bruder bist.«
    »Ich auch«, erwiderte ich. Erst als er in dem grö-
    ßeren Zelt verschwunden war, sprach ich die Worte aus, die ein Sohn meines Vaters einem anderen nicht direkt sagen konnte. »Ich liebe dich auch, Tosten.«
    »Er weiß das«, sagte Oreg, der aus dem Dunkeln kam, wo die Pferde leise Geräusche von sich gaben.
    Er warf mir mein Bettzeug zu, das er von meinem Sattel genommen hatte, nahm mir die Schaufel ab und deckte das Feuer fertig zu.
    Wortlos und ungeschickt legte ich die Hand auf seine Schulter.
    Oreg hörte auf zu schaufeln und tätschelte meine Hand. »Ich weiß es ebenfalls.«
    Er ließ mich allein am abgedeckten Feuer. Ich hielt auf magische Weise nach dem Fluch Ausschau und fand ihn an dem gleichen Ort, an dem er sich die letzten Stunden aufgehalten hatte, in einem Lager, das weit genug von unserem entfernt war, dass niemand dort unser Lagerfeuer riechen würde.
    Dann streckte ich den Kopf in Tisalas Zelt, die Bettrolle unter dem Arm.
    »Sie behaupten, es gebe in dem anderen Zelt keinen Platz mehr für mich«, sagte ich zaghaft.
    »Komm rein, Ward«, erwiderte sie.
    Im goldenen Schimmer meines magischen Lichts zog ich die Stiefel aus und stellte sie neben den Zelt-eingang, wo ihre bereits standen. Sie wartete, bis ich damit fertig war und mein Bettzeug neben ihren Decken abgelegt hatte, bevor sie ihr Wollhemd auszog.
    Darunter trug sie nur ein dünnes seidenes Unter-hemd. Ich sah das Glänzen von rosafarbener Haut an ihrem Trizeps, wo ein Schwert sie verwundet hatte.
    Sie sah mich nicht an, als sie ihre Hose aufschnürte und sie für den nächsten Tag faltete. Wie ein Junge trug sie Unterhosen, aber ganz wie das Hemd waren sie seiden, und man konnte die Haut darunter sehen.
    »Ich kann meine Sachen anlassen«, sagte ich mit heiserem Flüstern. »Wir können uns zusammenku-scheln, damit wir es warm haben.«
    Dann wandte sie sich mir zu und errötete so heftig, dass es selbst in dem trüben Licht zu erkennen war.
    »Ist es das, was du willst?«
    Nein! Ganz bestimmt nicht, dachte ich.
    »Ich werde diese Situation nicht ausnutzen, um dich zu etwas zu drängen, was du nicht willst«, sagte ich stattdessen.
    »Das habe ich dich nicht gefragt«, stellte sie fest.
    Sie griff nach dem Saum ihres Hemds und zog es sich über den Kopf. Ich hätte mich vielleicht immer noch widersetzt, aber die Hände, die den Hemdsaum hielten, als sie halbnackt vor mir saß, hatten weiße Knöchel und zitterten.
    Ich kam näher und zog ihren Kopf an meine Schulter. »Bevor wir anfangen«, sagte ich dicht an ihrem Ohr, »muss ich wissen, ob du so etwas schon einmal getan hast.« Ich erinnerte mich an die Prellungen, die der Folterknecht des Königs an ihren Oberschenkeln hinterlassen hatte, und hoffte, dass sie davor ein Dutzend Geliebte gehabt hatte.
    Sie nickte gegen mich und flüsterte. »Einmal, und ich habe geschworen, dass ich es nicht wieder tun würde. Ich hielt es nie für wert, es zu wiederholen.
    Bis jetzt.«
    Sie ahnte offensichtlich nicht, dass ich von ihrer Vergewaltigung wusste. Mit ihrer trockenen Art versuchte sie zu verhindern, dass sie mir leidtat, und wollte den Vorfall beiseiteschieben. Ich verstand es. Ich fuhr mit der Hand über ihren nackten Rücken und in ihr Haar, und ich spürte, wie sie zitterte, als meine Finger ihren Nacken erreichten.
    »Ah«, sagte ich. »Das Wichtigste ist, nicht zu vergessen, dass Liebe gleichzeitig der albernste und hei-ligste Akt ist, den Menschen vollziehen können.
    Zwischen uns gibt es nichts Falsches, Tisala, nur Dinge, die sich gut anfühlen, und andere, die das nicht tun. Wenn dir etwas gefällt oder nicht gefällt, musst du es mir sagen. Bitte, es ist sehr wichtig, dass du es mir sagst, besonders, wenn etwas wehtut.«
    »Also gut«,

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