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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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Königs.
    »Es war dumm vom König? Wie kommst du darauf?«, fragte er. Er wusste aus ihrer entspannten Haltung, dass sie allein im Garten waren.
    Sie drehte sich auf dem nur eine Handspanne breiten Geländer auf den Rücken und rieb sich genüss-lich an der festen Oberfläche, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. »Wie kommt es, dass Oranstein sich nicht gegen die Vorsag verteidigen kann wie früher?«
    »Weil die …« Der Gedanke, wohin dieser Satz führen würde, ließ ihn einen Augenblick zögern.
    »Die Adligen, die auf ihren Ländereien sein sollten, befinden sich hier in Estian, und das schon seit dem Ende des letzten Krieges. Aber es liegt nicht nur daran, Tamerlain. Seit der Rebellion sind fünfzehn Jahre vergangen. Auf den Gütern gibt es keine ausgebildeten Kämpfer mehr, weil man uns nicht gestattet, ein Heer zu haben. Die meisten kampferfahrenen Adligen wurden getötet - während der Rebellion, oder sie kamen später auf geheimnisvollere Art um. Der einzige Grund, dass Haverness noch nicht vom Pferd gefallen ist oder bei einem Ritt in den Wald verse-hentlich für einen Hirsch gehalten wurde, liegt daran, dass er keinerlei Falschheit an sich hat. Nicht einmal der patriotischste Dummkopf würde auf die Idee kommen, Haverness für eine Untergrundbewegung zu rekrutieren, denn er würde dem König sofort davon erzählen.«
    »Viele Männer werden ihm im Krieg folgen«, schnurrte sie beruhigend. »Er ist ein Held - und vielleicht nicht ganz so lächerlich ehrenhaft, wie du glaubst. Und es gibt andere hier. Dich zum Beispiel.«
    »Es ist unwahrscheinlich, dass er mich wählen wird, nachdem ich ihn so in Verlegenheit gebracht habe.«
    »Mag sein«, gestand sie ihm zu, sprang vom Geländer und landete auf weichen Pfoten. Ihre Krallen klickten leise auf dem Backsteinweg. »Aber du wolltest wissen, wieso ich den König für dumm halte.
    Denk doch, was geschehen wird, wenn Haverness mit seinen hundert Mann Erfolg hat! Alle in den Fünf Königreichen werden wissen, dass der König diese Wette aus reiner Bosheit abgeschlossen hat.
    Und alle lieben es, wenn ein zu Unrecht Verfolgter triumphiert. Es könnte genügen, um Jakovens Zugriff auf den Thron zu schwächen. Wenn ich an der Stelle des Königs wäre, hätte ich Alizon schon lange getötet. Intelligente Männer sind gefährlich.«
    »Wieso interessiert dich das denn alles so sehr?«, fragte Garranon gereizt. »Was bedeutet es dir schon, was hier geschieht?«
    Sie veränderte sich plötzlich, wie sie es zuvor erst ein einziges Mal getan hatte. Es schien, als erhöbe sich eine Menschenfrau aus der Masse ihres Tierkör-pers. Ihre Haut war so fleckig, wie ihr Fell gewesen war, aber davon abgesehen hätte sie eine ganz gewöhnliche nackte Frau sein können. Selbst die Farbe ihrer Augen war von gelb zu einem warmen Bern-steinton geworden. Wäre sie ein Mensch gewesen, hätte er sie für jünger als zwanzig gehalten.
    Die Tamerlain kam auf ihn zu und berührte seine Wange. »Die Zeit ist nahe, Garranon von Buril. Es war sehr lange dunkel, nicht nur für mich, sondern auch für andere magische Geschöpfe. Die Zwerge verbergen sich in ihren Zufluchten, aber selbst dort suchen Krankheit und Unfrieden sie heim. Etwas hat die Magie des Landes vor langer Zeit besudelt. Nun könnte das Land gerettet werden.«
    »Du meinst, die Vorsag zu vertreiben, wird etwas an diesem besudelten Zustand ändern?«, fragte er.
    Sie hatte schon oft von der besudelten Magie gesprochen, aber noch nie so ausführlich.
    Sie lächelte. »Ich weiß es nicht, aber vielleicht ist es möglich. Es ist schwer, in die Zukunft zu schauen, selbst für Aethervon.«
    »Aethervon?« Garranon sah sie überrascht an.
    »Dass Menogue in Trümmern liegt, bedeutet nicht, dass Aethervon seine Versprechen vergessen hat.«
    Die Tamerlain senkte den Blick. »Im Ausgleich dafür, dass seine Anhänger Menogue erhielten, versprach Aethervon dem Hochkönig, auf sein Königreich aufzupassen.« Ihr Blick verlor kurz die Konzentration, als sie witterte. »Er kommt.« Sie nahm ihre andere Gestalt an und verabschiedete sich mit den üblichen Worten: »Lebe wohl, Kind.«
    Unsicher, was er mit dem, was sie ihm gesagt hatte, anfangen sollte, ließ sich Garranon auf dem Geländer nieder, auf dem sie gesessen hatte, und rieb mit dem Daumen über eine abgebröckelte Stelle.
    »Garranon«, sagte Jakoven. »Ich erinnere mich, dass du genauso dagesessen hast, als du damals zu mir kamst. Was macht dich so traurig?«
    Garranon richtete

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