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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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vor meiner Berührung zurück und drückte sein Gesicht grausam fest gegen den Stein. »Er wollte sie nicht gehen lassen«, sagte er. »Ich habe es versucht, aber er wollte sie nicht gehen lassen. Es ist meine Schuld, meine Schuld, meine Schuld!«
    »Still«, sagte ich.
    »Du hast mir aufgetragen, sie zu beschützen, und ich konnte es nicht. Es tut weh, es tut so weh …«, stöhnte er.
    Ich hatte selbst Schmerzen, und das lenkte mich ab. Ich hätte beinahe nicht verstanden, was er sagte.
    »Es genügt, dass du es versucht hast«, brachte ich mühsam hervor. »Hörst du mich, Oreg? Es ist immer genug, es zu versuchen. Ich erwarte nicht, dass du sie vor allem schützen kannst.«
    Ich hatte ihm tatsächlich aufgetragen, sie zu beschützen, daran erinnerte ich mich. Er hatte versucht, meinen Anweisungen zu folgen. Mir war nicht klar gewesen, dass es solche Konsequenzen haben würde, wenn er versagte. Bei meinen Worten entspannte er sich und hörte auf, den Kopf gegen den Stein zu stoßen. Einen Augenblick später bemerkte ich, dass er das Bewusstsein verloren hatte. Die Schmerzen, die Aethervon mir zugefügt hatte, schienen sich zu der Art von Muskelschmerzen verringert zu haben, die ich von zu viel Übungskämpfen gewöhnt war. Resigniert raffte ich mich auf und packte mir Oreg auf die Schulter, um zum Lager zurückzukehren.
    Ich fand Axiel, Penrod und Tosten am Feuer. Keiner von ihnen sagte ein Wort, als ich Oreg auf sein Lager sinken ließ und zudeckte. Sobald ich mich ans Feuer setzte, stand Tosten demonstrativ auf, ging zu seinen Decken und rollte sich auf ihnen zusammen, mit dem Rücken zu mir.
    Axiel beobachtete ihn, dann sagte er: »Ich habe Penrod erzählt, was passiert ist. Bastilla und Ciarra scheinen nun zu schlafen. Ich hoffe, dass es ihnen gut geht, wenn sie ausgeschlafen haben.«
    »Ich wünschte, ich könnte sie sofort hier wegbringen«, sagte ich. »Ich werde mich erst wieder sicher fühlen, wenn wir diesen Hügel weit hinter uns gelassen haben.«
    Penrod nickte.
    »Hat Aethervon Euch etwas Hilfreiches gesagt, bevor ich kam?«, fragte Axiel.
    »Nein«, antwortete ich. »Er sagte nur etwas über Fäulnis im Herzen des Drachen - als ob ich nicht schon wusste, dass es schwere Zeiten für Hurog sind.« Aber er hatte bestätigt, dass die Geschichten über Axiel stimmten. Ich schob den schwelenden Zorn über die Qualen von Oreg und Ciarra beiseite und dachte genauer nach. »Und er sagte etwas dar-
    über, dass die Drachen zurückkehren würden, wenn ich meine Entscheidungen sorgfältig träfe.«
    Penrod schüttelte den Kopf, aber Axiel hob aufmerksam den Blick, wie ein Hund, der die Leine sieht. Ein kleines zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen.

    Nachdem alle eingeschlafen waren, legte ich die Hände zu einer Schale zusammen und starrte sie mehrere Minuten an. Schließlich erhob sich ein kleines silbriges Licht, kühl und hell, ein paar Zoll über meinen Fingerspitzen - eine Kinderübung für Magie.
    Unausgebildet, wie ich war, konnte ich mit meiner Magie nicht mehr ausrichten, aber zumindest gehörte sie mir wieder.

8
    WARDWICK

    Es fiel den Oransteinern schwer zu entscheiden, gegen wen sie lieber kämpfen würden, gegen uns Nordländer oder die Vorsag. Sie mochten uns beide nicht besonders.

    Mein Vater sagte immer, man wusste, dass man in Oranstein war, wenn der Wind zunahm und es anfing zu regnen.
    Tallven, durch das wir bisher gereist waren, war ein überwiegend flaches Land mit ein paar hügligen Steppen - gutes Getreideland. Oranstein ähnelte mehr Shavig, meiner Heimat, denn es war felsig und von Bergen gesäumt. Aber in Shavig war es nie so feucht.
    Axiel zügelte sein Pferd, bis ich direkt neben ihm ritt. Er war mit Schlamm bespritzt und sah kein bisschen aus wie der Sohn eines Königs. Er hatte Aethervons Aussage nicht wieder erwähnt, also sprach ich dies ebenfalls nicht an.
    »Wo das Land flach ist, es aber keine Wege hindurch gibt, ist es sehr wahrscheinlich sumpfig. Wir werden auf der Straße bleiben müssen, bis wir in die Berge kommen«, sagte er.
    Penrod auf meiner anderen Seite nickte. »Wartet nur, bis es dunkel wird und die Moskitos herauskommen«, sagte er vergnügt.
    Während wir auf der alten Straße weiterritten, wurde der Wind heftiger, und es fing an zu regnen.
    Gegen Mittag, als wir schon ordentlich nass waren und uns elend fühlten, erreichten wir das erste Dorf.

Ich nieste. »Wir haben nur noch wenig Getreide.
    Penrod, du und Bastilla, ihr könnt feilschen gehen, und

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