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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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meiner Schwester gehörte.
    »Prophezeiung und Notwendigkeit«, antwortete er nach einem Augenblick, als er registriert hatte, was hier geschah. »Mein Volk stirbt.«
    »Dein Vater hatte einen Traum«, stimmte Ciarra zu, die nun wie ein Kind klang, viel jünger als ihr Alter. »Und du wirst für die Läuterung gebraucht.«
    »Ciarra!« Das war Tosten. Er klang außer Atem, als wäre er gelaufen.
    »Sänger«, sagte sie in wohlklingendem Tenor.
    Er erstarrte, als er die Stimme hörte.
    »Fördere vergessenes Wissen wieder zutage, und nutze es gut. Bänkelsänger standen dem Weg des Geistes stets nahe, und Melancholie folgt ihnen auf dem Fuß. Aber du bist auch ein Krieger. Diese Welt braucht Lied und Schwert.«
    »Was hast du mit Bastilla und Oreg gemacht?«, fragte ich, denn ich hatte langsam genug von Aethervons Spielchen. Oreg schauderte und bebte unter meinen Händen und flüsterte gequält vor sich hin, und das machte mich wütend.
    »Die Frau ist zu früh erwacht«, sagte Ciarra, diesmal mit der wie von Weitem kommenden, gleichgül-tigen Stimme meiner Mutter. »Sie wird unter dem Bann der Tamerlain bis zum Morgen schlafen.« Das große Tier entzog sich Ciarras Berührung und sprang nach unten.
    Weit offene Augen starrten mich an und versuchten, mich in ihren Bann zu ziehen. Ich riss den Blick los und wandte mich wieder Ciarra zu. »Und Oreg?«
    Mein Mund war trocken; es fiel mir nicht leicht, das bärengroße Raubtier zu ignorieren, das so dicht vor mir stand.
    »Still jetzt, Tamerlain. So wirst du niemals einen Drachen fangen«, erklang die Stimme meines Vaters voller Heiterkeit. »Dieser da ist zu weit gegangen und musste daran erinnert werden, was er ist.« Oreg zuckte bei den Worten zusammen, was mich an den Tag erinnerte, als er sich selbst in Hurogs großer Halle Wunden zugefügt hatte.
    Es machte mich wütend, so, wie es mich wütend gemacht hatte, wenn mein Vater Ciarra schlug. Ich sprang brüllend auf und erschreckte die Tamerlain damit so, dass sie zurückwich. »Das reicht jetzt! Du brauchst ihn nicht so zu quälen. Und lass meine Schwester in Ruhe.«
    Sie sah mich durch glühende Augen an und sagte, immer noch mit der Stimme meines Vaters: »Willst du mich etwa dazu zwingen?«
    Zorn ließ mich beben, und die Magie aus den Grundmauern des alten Tempels folgte meinem Ruf, durchdrang mich von den Füßen aufwärts und zwang sich ihren glühenden Weg durch meinen Körper und meinen Geist.
    Ciarra lächelte, winkte, und die Magie verschwand wieder, als hätte es sie nie gegeben. Mein Körper fühlte sich nun an, als flösse Eiswasser statt Blut durch meine Adern, und ich sackte auf die Knie und hielt meinen Kopf, der schier zu platzen drohte.
    »Ward!« Tostens warme Hände schlossen sich um meine Schultern.
    »Nein, nicht mit meiner Macht.« Ciarras Stimme war nun wieder das geschlechtslose Flüstern ihrer ersten Worte. »Das hier ist nicht der Horst des Drachen.«
    Ciarra schloss die Augen und fiel von der Mauer auf uns zu. Axiel fing sie auf. Ihr Körper war schlaff, und sie erwachte nicht, als Tosten ihre Wangen tätschelte. Die Tamerlain zuckte zweimal mit der Schwanzspitze und verschwand.
    Ich zwang meine Panik und die bohrenden Kopfschmerzen beiseite, die mich in die Knie zwingen wollten. »Axiel und Tosten, ihr bringt Ciarra zurück ins Lager und haltet sie warm. Oreg und ich kommen nach.«
    »Geht es dir gut?«, fragte Tosten leise.
    Ich nickte und biss die Zähne zusammen. »Ja. Gut.
    Geht.«
    Tosten riss bei meinen Tonfall den Kopf hoch wie ein junges Pferd, das versuchte, der Berührung des Gebisses zu entgehen.
    Er warf einen Blick zu Axiel, sagte: »Gehen wir«, und stapfte davon, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Axiel sah ihm nachdenklich hinterher und warf dann einen Blick auf Oreg. »Wenn Ihr nicht vorsichtig seid, wird Tosten Oreg hassen - wenn er es nicht bereits tut.«
    »Ich werde mich um Tosten kümmern«, sagte ich kurz angebunden. »Kümmere du dich um meine Schwester.«
    Axiel nickte und folgte Tosten in die Dunkelheit, meine Schwester über der Schulter. Ich hätte mich selbst um Ciarra kümmern sollen, aber Tosten und Axiel würden das ebenso gut tun, und Oreg hatte nur mich. Aethervon hatte gesagt, er habe Oreg an das erinnert, was er war.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte ich und ließ mich unbequem auf dem Boden nieder, denn jeder Muskel in meinem Körper tat weh. »Aethervon ist verschwunden. Du bist in Sicherheit.« Was war Oreg wirklich? Ein Sklave? Hurog?
    Er wich

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